Beschreibung: |
Den ganzen Tag über waren die Bedingungen an der
Nordhelle eher als mäßig zu bezeichnen. Wegen des schönen Wetters
und der guten Vorhersagen waren jedoch viele GS- und auch einige
HG-Piloten anwesend. Die Phasen zum "obenbleiben" waren maximal 5-10
Minuten lang. Sie wurden wegen der nördlichen Ausrichtung des Hanges
erst am späten Nachmittag etwas besser. Sowie geringe Ablösungen den
Hang hinauf schlichen machte sich bei einigen GS-Piloten eine
regelrechte Starthysterie bemerkbar: So verknoteten sich die Schirme
zweier gleichzeitig startender Piloten schon beim Aufziehen. Ein HG
Bautek Twister startete in einem ruhigen Moment (ohne GS-Starts) von
dem ca.20 Meter höher gelegenen Startplatz für Drachen. Nach seiner
zunächst vergeblichen Thermiksuche machte er Anstalten sich vom Hang
Richtung Landeplatz weg zu bewegen. Diese Phase nutzten zwei
GS-Piloten nacheinander um zu starten. Der HG-Pilot kehrte jedoch
linksdrehend mit Vollkreisen wieder auf den Hang zu und hatte dabe
geringes Steigen. Einen Kreis konnte er vollenden und wurde dabe
deutlich in Richtung Hang und die dort achternden Gleitschirme
versetzt (ca.3-5 Meter unter - und ca.10 Meter von sich entfernt).
Den folgenden Kreis konnte er dann nur noch zu zwei Dritteln
durchziehen, da er sich nun unmittelbar über einem der beiden
Schirme befand (ca.2-3 Meter darunter der andere Schirm). Im
restlichen Drittel des Linkskreises schlug die Anströmkante des HG
das Achterliek des oberen GS ein. Der HG kippte mit dem verhakten
oberen GS über seinen linken Flügel und riss den unteren GS mit in
die Tiefe. Absturzhöhe ca.40 Meter. Einige schlanke Kiefern konnten
den Sturz nicht wirklich bremsen, ein Aufschlag auf einem nur 10
Meter entfernten Waldweg wäre für alle Beteiligten schlimmer
ausgegangen. Der untere GS-Pilot erlitt Rippenbrüche, Lungenprellung
und eine koplizierte Knie-Fraktur, der obere GS-Pilot erlitt
Stauchungen und eine Platzwunde am Kinn, der HG-Pilot erlitt einen
Lendenwirbelanbruch und eine Fraktur am Knie. |
Analyse: |
Grundsätzlich niemals gegen den Hang kreisen!
Sicherheitsabstände jederzeit berücksichtigen: zum Hang und auch
zueinander. HG-Piloten: bei Mischbetrieb unbedingt Geschwindigkeit
und Steigverhalten der Gleitschirme beachten. GS-Piloten: In einem
schmalen Aufwindbereich nicht parken, sozial verhalten - zieht nix
kräftig nach oben, geht landen und lasst anderen auch eine Chance.
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Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
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Beschreibung: |
Einseitiger Heber beim Bügel herausdrücken,
rechter Flügel berührt Boden, Aufprall auf rechtem Flügelrohr und
rechter Trapezecke. Dabei Elle knapp unterhalb des Handgelenks
gebrochen (mit Splitterung). Ich hatte noch versucht die Hände an
den Trapezrohren loszulassen, aber da ich nach rechts zum Flügel hin
fiel hätte ich aktiv die Hand nach hinten (und zum Körper)
wegreissen müssen, und das im Vertrauen darauf dass die
Gurtaufhängung ein Durchpendeln des Körpers erzwingen wird, während
man mit dem Kopf voraus auf den Boden zuschiesst. Die Grasnabe habe
ich tatsächlich nur leicht tuschiert, und es waren weder am Gesicht
noch am Helm Spuren zurückgeblieben. Der Ablauf davor: Ich hatte die
Wiese, einen gemähten und fast ebenen Streifen neben der Strasse und
parallel zum Talwind (15-25 km/h) bereits frühzeitig als Landewiese
ausgesucht. Ich baute meine Höhe über einer Baumreihe am Fluss ab
und merkte erst spät dass die Landewiese etwas höher lag als die
Wiesen am Fluss, sodass ich zu tief war für einen ordentlichen
Queranflug, geschweige denn Gegenanflug. Ich machte also stattdesen
einen Endanflug schräg zum Wind zu meiner Wiese (hinauf), und hatte
mich gerade so über die danebenliegende, steiler hängende und
ungemähte Wiese auf die Landewiese gemogelt um direkt danach
auszustossen, als obiges Missgeschick trotz entschlossenem
Gegensteuerns passierte. |
Analyse: |
Neben den üblichen Erkenntnissen (unbekanntes
Gelände, daher Endanflug bei thermischen Bedingungen gegen den Wind
und keine falschen Eitelkeiten auf punktgenaues Landen) ist mir ein
Faktor aufgefallen, der wohl in diesem Fall den unfallträchtigen
Faktoren endgültig die Überhand gewinnen liess: Wenn man mit
Minimum-Speed im Endanflug über eine leicht von unten angeströmte
schräge Böschung fliegt, dann reisst bei dem Flügel der über der
Kante ist leicht die Strömung ab, während am anderen Flügel die
Anströmung zusätzlich mit Komponente von unten auf die volle
Flügelbreitseite trifft. Also wenn schon dahinhungern, nicht noch
über schräge Böschungen huschen wollen, im Zweifelsfall kurz vorher
entschlossen stallen oder noch eine Drehung gegen den Wind ansetzen,
auch wenn man dann das Rausdrücken nicht mehr geregelt bekommt und
der Drachen sich eine grüne Nase holt. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
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Beschreibung: |
Der Start vom Startplatz Garland (NO-Ausrichtung)
bei frischem Wind aus nördlicher Richtung erfolgte am späten
Nachmittag problemlos. Umgehend nachdem der Pilot sich ins Gurtzeug
gesetzt hat leitete er eine Linkskurve in nördliche Richtung ein.
Nach einer Flugstrecke von ca. 80 m und einer Höhe von ca. 60 m über
Grund klappte die linke Flügelseite spontan und asymmetrisch zu 2/3
ein. Das schnelle Abdrehen des Schirm auf die eingeklappte Seite
führte zu einem vertwisten der Leinen. Eine Reaktion durch
Gegensteuern erfolgte nicht oder zu spät, was in Anbetracht der
Drehgeschwindigkeit und Vertwistung nicht verwunderlich ist. Mit dem
weiterhin bestehenden großflächigen Einklapper stürtze der Pilot in
einer Drehbewegung ab und schlug, ohne den Rettungsschirm zu werfen,
am steilen Wiesenhang des Garlandkessels auf. Unmittelbar zu Hilfe
geeilte Piloten fanden den verunfallten Piloten bei Bewustsein und
offenbar nur leicht verletzt, jedoch unter Schock stehend vor.
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Analyse: |
Trotz anstehenden Winds am Startplatz Garland
liegt der Garlandkessel bei aktivem Talwindsystem aus N/NW im Lee
des vorgeschalteten Hinteren Leitenberg und des Kogel. Am Tag des
Unfalls sind viele Piloten problemlos vom Garland gestartet und
sicher gelandet. Die Wetterlage bewirkte jedoch erst am späteren
Nachmittag einen auffrischenden Wind und weit in den Kessel
hineinreichende Leerotoren. Leider zeigt es sich mal wieder, dass
vergleichsweise unbedarft unser sehr schöner Sport ausgeübt wird –
eine Kritik, die an diesem Tag auch auf mich zutraf. Ein elementarer
Teil des Gleitschirmfliegens ist eine entsprechende
Flugvorbereitung, die über eine Einhohlung der Wetterbedingungen
hinaus auch ein Vertrautmachen mit dem Fluggelände erfordert. Neben
ortskundigen Piloten steht dem Flieger auch das Internet als
Informationsquelle zur Verfügung. Hier sei beispielhaft die
Internetpräsenz der Flugschule "Adventure-Sports"
(http://www.adventure-sports.de/start.htm) genannt, die wichtige
Informationen zum Brauneck bereitstellt und geholfen hätte, diesen
Unfall zu vermeiden. |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
der pilot mit angeblich 16 ! jahren flugerfahrung
startete mit drei verhängern auf der rechten seite. er konnte dann
einen davon lösen. dann soarte er munter weiter bis er nach einer
engen rechtskurfe negativ ging und mit viel zu später reaktion die
seite wieder öffnete. resultat:negativ abspiralt und absturz in
einen baum der schlimmeres verhinderte. zur gleichen zeit starteten
noch 2 weitere piloten aus dieser betreuten gruppe |
Analyse: |
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Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Wir standen oben am Hang, bis zu diesem Zeitpunkt
und auch nachher waren die Abloesungen gut handlebar. Waehrend des
Unfalls hatte ich selbst zum Glueck meinen Schirm am Boden. Der
Pilot hatte gerade aufgezogen als eine starke abloesung durchzog. Er
versuchte den Schirm noch auf den Boden zu bringen, hob aber ab und
wurde rueckwaerts in den allseits beruechtigten Zaun gedrueckt. Der
Pilot blieb gluecklicherweise unverletzt. Der Schirm ist defekt,
aber wohl reparabel. |
Analyse: |
Der Hang ist beruehmt beruechtigt dafuer, das dort
auch erfahrenere und erfahrenste Piloten beim Soring im Zaun
haengenbleiben. Meist geht die ganze Sache glimpflich aus ( Schirm
defekt, aber dem Piloten gehts recht gut ). Trotzdem sollte man sich
dort immer mal klarmachen, das der Hang zwar sehr gut ist um
Bodenhandling und auch Starkwindhandling zu trainieren, aber es ist
und bleibt nicht ganz ungefählich, dort zu fliegen. Ausserdem, wer
kauft sich schon gerne einen neuen Schirm ( Vor allem, wenn der
Schirm gerade neu war ) Ach ja, nachdem man am Zaun haengen
geblieben ist, sollte man jede Moeglichkeit nutzen sich aus dem
Gurtzeug zu befreien, und seinen Schirm lieber alleine weiterfliegen
lassen. So ueber den Zaun gezogen zu werden ist einfach nicht so
angenehm. Last das Material besser sausen. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
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Beschreibung: |
Während einiger starker Kreise fällt mein
Rettungsschirm selbständig raus. Er geht sofort auf, der Hauptschirm
geht in waagerechte Stellung und zieht mich nun wie ein
Spinnackersegel schnell in Windrichtung davon. Da ich an den B
anstatt den D Leinen ziehe gelingt es mir nicht den Hauptschirm
einzuholen. Dadurch kann ich meine lenkbare Reserve nicht gegen den
Wind drehen. Mit grosser Sink- und Vorwärtsgeschwindigkeit schlage
ich auf einer Wiese ein. 20m vor dem Aufschlag lasse ich alle Leinen
Los und breite ein seitliches Abrollen vor. Was auch gelingt.
Trotzdem schlage ich mit dem Kopf stark auf. Tiefe Schrammen am Helm
welcher aus dem Motorradsektor stammt zeigen später die Wucht des
Aufschlags. Mit den kleinen "Eierschalen" welche viele Piloten
benützen wäre ich wohl nicht so glimpflich davongekommen. |
Analyse: |
5 Punkte Check unmitelbar vor Abflug. !!! Beim
Auspacken des Gurtzeugs habe ich zwar die Reserve kontrolliert, aber
nachdem ich bereits die Leinen zum Start in Händen gehalten habe,
hat sich eine Pilotin bei einem missglückten Startversuch, mit Ihren
Leinen bei mir verheddert. Helfer befreien mich. Ich kontrolliere
noch mal meine Leinen nicht aber den Notschirm und Starte.
Wahrscheinlich ist da der Griff bereits nicht mehr angeklettet. Die
Fliehkraft im engen Kurvenflug tut dann das übrige. |
Pilotenerfahrung: |
Anfaenger |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
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Beschreibung: |
Ich versuchte meinen Schirm bei einem ca. 15-20er
Wind mit Seitenwindkomponenten auf dem eigendlichen Startplatz in
Ronda aufzuziehen und merkte schnell, daß mir dies nicht taugte.
Dann versuchte ich es auf einem Wiesenhang in unmittelbarer Nähe,
der auf der rechten Seite mit Felsbrocken gesäht war. Ich startete
in einer laminaren Ablösung rückwärts, die Kappe stand optimal über
mir- drehte mich aus und lehnte mich sofort nach Vorne. Ich merkte,
dass wieder Seitenwind aufkam und korrigierte dies mit Bremsen auf
der rechten Seite ersteinmal aus und unterlief den Schirm. Danach
hob ich ein paar Schritte ab und vermutlich bremste ich zuviel und
lief weiter. Eine Böe erfasste vermutlich meinen Schirm und ich
stürzte in die Felsbrocken seitlich ein. Mein Aufschrei war nicht zu
überhören und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Die Schmerzen
waren höllisch. Die Rettung + örtliche Polizei wurden sehr zügig
verständigt und der V. a. auf eine Schienbein- und Beckenfraktur
waren schon ein Schock. Die Fahrt zum Krankenhaus dauerte unendlich
lange, genauso wie die anderthalbsündige Wartezeit auf den
Rettungswagen am Unfallort. Die Bedingungen in spanischen
Krankenhäusern sind natürlich nicht mit unseren zu vergleichen und
somit notdürftig. Die Betreuung bzw. die Freundlichkeit war super.
Diagnose: schwere Prellungen und Einblutungen am li. Ellenbogen,
Becken und Unterschenkel. Später wurde durch einen österr.
Unfallchirurg noch ein Bänderanriß am li. Sprunggelenk
diagnostiziert. Leider belastete ich ziemlich früh schon mein Bein,
da ich dachte, es wäre nicht so schlimm. Ich knickte nocheinmal um
und die Tanzerei am letzten Abend waren nicht so förderlich. Morgen
werde ich ins Krankenhaus eingewiesen, da mein Band wahrscheinlich
weiter eingerissen ist. Irgendetwas werden sie schon tun, um mein
Fuß endlich ruhig zu stellen. Die Heilung wird wahrscheinlich mehr
als 2 Wochen betragen. |
Analyse: |
- Bedingungen nicht unterschätzen und mehr
Groundhandling im Vorfeld hätte mir wahrscheinlich diesen Unfall
erspart. Obwohl ich die ganze Zeit souverän und gut rückwärts
gestartet bin, hat es nicht ganz ausgerreicht, um den Fehler
auszubügeln. Außerdem : ...lieber ein bisserl mehr Angst, als gar
keine Angst. Denn dies war wahrscheinlich die Hauptursache!! |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Nach dem Start fällt mir auf, dass der Schirm
leicht nach links zieht; die Kappe steht tadellos, der Schirm lässt
sich wie gewohnt steuern, ich sehe keinen Fehler. Ich setze mich im
Gurtzeug ein wenig nach rechts und fliege normal weiter. Ca. 700 m
über dem See beginne ich eine enge Linkskurve, der Schrim geht
sofort ins Trudeln, ich verliere jegliche Orientierung. Nach
Ãœberwinden der Schrecksekunde(n) kann ich mit "Hände hoch" und
anschliessendem Anbremsen rechts das Trudeln beenden, der Schirm
fliegt wieder normal. Nach dem Schreck strecke ich erst einmal alle
Glieder durch, dabei sehe ich, dass die linke Bremsleine zwischen
Handgriff und Umlenkrolle um eine A-Leine gewickelt ist. Wenn man
die linke Bremse heftig zieht, kommt der ganze linke A-Gurt mit
herunter! Ich wickle die Bremse aus, das leichte Ziehen nach links
hört auf, ich beende den Flug normal. |
Analyse: |
Egal wie oft Du die Vorbereitungen zum Start und
den Vorflugcheck schon durchgeführt hast, Du musst es jedesmal
wieder sorgfältig tun. Entgegen dem menschlichen Gefühl, dass etwas,
das 100 Mal gut gegangen ist, bestimmt auch beim 101. Mal gut gehen
wird, gibt es in der Wirklichkeit keinerlei Garantie dafür. Ich
hatte weder vorher noch seither jemals so eine Verwicklung mit der
Bremsleine, aber dass ich sie das einzige Mal übersehen habe, hätte
in Bodennähe ganz böse enden können! |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
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Beschreibung: |
Den Startplatz quert eine Schotterstrasse (kein
Verkehr), das Gelände ist dort steil eingeschnitten und unten
verläuft die ebene Strasse. Ich hatte mehrere erfahrene Piloten beim
Starten beobachtet, sie setzten sich spätestens an der Oberkante des
Einschnitts ins Gurtzeug; einige kamen raus, andere berührten mit
dem Gurtzeug die Strasse, der Schirm fiel vorne runter, und sie
kletterten wieder hoch, um den Start nocheinmal zu versuchen. Da ich
schon viel Theorie gehört hatte, insbesondere auch "nicht zu früh
ins Gurtzeug setzen", bildete ich mir die Meinung, die Piloten
hätten nur weiterlaufen müssen, dann hätte der Start geklappt. Eine
schwere Fehleinschätzung! Bei meinem eigenen Start kam der Schirm
schön über mich, der Fluglehrer gab das Kommando "Renn!" ( =
Beschleunige!), was ich aber nur halbherzig tat. Der Schirm
überholte mich leicht, und in dieser Stellung ging ich über den
Einschnitt. Der Schirm kam in Fahrt, und ich pendelte mit
ordentlichem Schwung durch, in die ebene Strasse hinein. Da ich
versuchte, weiterzulaufen, nahmen meine Füsse und Beine einen
Grossteil der Energie auf --> Knöchel und Knie verletzt. |
Analyse: |
1. Nur starten, wenn Du wirklich überzeugt bist.
Zögern in der Beschleunigungsphase ist Scheisse! 2. Wenn Du in ein
Hindernis fliegst und nicht mehr ausweichen kannst, versuch mit
geschlossenen Beinen den Stoss schräg abzufedern und die Restenergie
über den Protektor abzurollen, so wie es früher die
Fallschirmspringer gemacht haben; streck ausser den geschlossenen
Beinen keine Körperteile raus. |
Pilotenerfahrung: |
Anfaenger |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Nach Streckenflug Landung am Ortsrand von
Mitternsill. In Ca. 60 Metern Höhe durch Blick auf's GPS einen Speed
von 55 KM/H festgestellt. DFolgerung, daß ich etwa 17 KM/H
Rückenwind habe. Entschluß 180 Grad Umkehrkurve um in eine von hohen
Bäumen und Heustadel begrenzte und zusätzlich von massivem Holzzaun
umgebene Wiese gegen den Wind einzulanden. Hierzu war rabiates
Wendemanöver ca. 40 Meter über Grund notwendig. In der Umkehrkurve
starkes Sinken durch Druck des Windes auf das Obersegel, Durch
anpeilen der Landewiese über die linke Schulter extremes Gewicht auf
der kurveninneren Seite. Plötzlich seitliches Einklappen des inneren
Ohres wegen Strömungsabriss, Schirm beginnt schnell weich zu werden,
Strömungsabriss wandert zügig in Richtung Schirmmitte, der gesamte
Schirm beginnt langsam negativ zu drehen. Sinkgeschwindigkeit nimmt
rapide zu, Aufschlag erfolgt mit den Beinen voran in einer linken
Spiralbewegung. Durch Aufschlag Zertrümmerung der Sprunggelenke
beidseits, Knöchelbruch rechts, Kompression 2. bis 5. Lendenwirbel,
5 Rippen angebrochen und kräftig in die Zungenspitze gebissen.
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Analyse: |
Nicht nur rechtzeitig die Aussenlandewiese
aussuchen, sondern auch die Windrichtung versuchen auszumachen,
damit nicht in absoluter Bodennähe noch umdisponiert werden muß. Bei
längeren Streckenflügen nicht unbedingt den letzten Kilometer noch
ausfliegen aus Rekordsucht, sondern lieber keine Kompromisse
eingehen und die bestmöglich Landewiese aussuchen und sich bewußt
auf die Landung konzentrieren. |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
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Beschreibung: |
Nach einem genüsslichen ca. einstündigen
Thermikflug am Vormiitag bemerkte ich die immer stärker werdende
Bise im Tal. Gegen den Wind versuchte ich nun zusammen mit einigen
Kollegen den offiziellen Landeplatz am See zu erreichen. Zwei meiner
Fliegerkollegen ist dies auch gelungen. Da nun die Bise bereits so
stark geworden ist, dass sich am Landeplatz starke Turbulenzen
bilden konnten, war hier eine Landung nur noch mit grossem
Klapprisiko möglich. Auch hätte ich diesen Landeplatz nur noch knapp
erreicht, weil ich direkt gegen die nun noch stärkere Bise fliegen
musste. Ich entschied mich deshalb zum Notlandeplatz auf der anderen
Seite des Sees zurückzufliegen. Mit relativ hoher Geschwindigkeit
flog ich nun mit dem Wind in geringer Höhe über den See und began am
Ende des Sees in den Wind zu drehen. Leider ist mir das nicht mehr
ganz gelungen, da mir dazu nicht mehr genügend Höhe zur verfügung
stand. Ich knallte also heftig in Schräglage in eine Wegböschung auf
den Protektor meines Gurtzeuges und anschliessend hob mich der noch
offene Schirm über den Weg in den Notlandeplatz. Mit Schmerzen im
Rücken und an den Rippen blieb ich dann eine Weile am Boden liegen
und wartete auf meine nachfolgenden Fliegerkollegen, die nun auch
hier gelandet waren. Zum Glück konnte ich noch meine Arme und Beine
problemlos bewegen, so dass ich nach einer halben Stunde ins Hotel
transportiert werden konnte. Mein Hausarzt konnte glücklicherweise
weder im Rückgrat noch an den Rippen Brüche feststellen und so bin
ich mit Prellungen davongekommen. |
Analyse: |
In diesem Fall wäre eine frühere Landung oder eine
Landung an einem höher gelegenen Ort die bessere Lösung gewesen.
Eine Aussenlandung wäre problemlos möglich gewesen, wenn ich mich
nicht von vornherein auf den offiziellen Landeplatz fixiert hätte.
Auch hat sich der Nutzen eines Protektors im Gurtzeug wieder einmal
bestätigt, da dieser den Schlag massiv dämpfen konnte und damit
schwere Verletzungen verhinderte. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Nach dem Start "in eine Luftmauer" geflogen, d.h.
keine Vorwärtsfahrt. steigen und sinken wechselnd mit ca. 3 m/s,
pilot entschloss sich wieder top zu landen, kassierte klapper ca.
10m über landeplatz, prallte in sitzender position am boden auf...
resultat: bruch des 1. und 3. lendenwirbels... |
Analyse: |
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Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
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Beschreibung: |
Pilot zieht den Schirm vorwärts auf, bremst zu
wenig, Kappe schießt stark vor. Bedingt durch den schwachen Wind und
die hohe Startgeschwindikeit ist auf Grund des steilen Hanges ein
Startabbruch nicht mehr möglich. Der Pilot stürtzt ca.15m tief in
steiniges Geröllfeld. |
Analyse: |
Der Babadag in Ölüdeniz/Türkei stellt hohe
Ansprüche an das Pilotenkönnen. Die Mehrheit der Startplätze ist für
Anfänger völlig ungeeignet. Selbst routinierte Piloten haben hier
Schwierigkeiten. Die Startszenen sprechen für sich, auch die Zahl
der Toten. |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Am Südweststartplatz wurde der thermisch gut
anstehende Wind durch Böen des überregionalen Westwindes gestört.
Ich beobachtete das Wetter eine Zeit und stellte fest, daß die Böen
regelmäßig kamen, es dann aber längere Zeit ruhig ist. Ich wartete
das vermeindliche Ende der Böe ab und zog meinen Schirm auf. Ich
starte Rückwärts und habe die A-Leinen in einer, die D-Leinen in der
anderen Hand. Da die Böen doch nicht so regelmäßig kamen, zog ich
genau in eine auf. Mein Schirm war erst in 45-60 Grad, als es mich
superschnell ca 3-5 Meter aushob und ich ca. 20m Rückwärts ins Lee
flog. Seilbahn und Elektrokabel kamen schnell näher. Es gelang mir
nicht, den Schirm mit den D-Leinen runterzukriegen. In meiner recht
hilflosen Situation hab ich dann mit beiden Armen eine Bremse
eingerafft. Dies oder das Lee führte dazu, daß sich der Schirm und
ich drehte. Der Schirm flog aber auch mit Eintritskante nach unten
noch ca 10 Meter weiter, bis er mich im großen Halbkreis auf den
Boden knallte. Duch meine Drehung landete ich auf dem Protektror und
habe nur eine Schulterprellung. Die ganze Sache dauerte nur wenige
Sekunden. Ich hab Glück gehabt! |
Analyse: |
Am folgenden Tag gab es morgens eine ähnliche
Wetterlage. Ich schätzte die Westböen auf 25-30 KmH. Der Eindruck am
Boden täuscht aber, da der Westwind am Boden am Col Rodella stark
gebremmst ist, bzw. der Pilot/die Pilotin leicht im Lee von
Bodenwellen steht. Deshalb habe ich etwas Abseits vom Startplatz den
Wind gemessen und war überrascht, als der Windmesser 38 KmH
anzeigte. Bei Westwind ist der Col Rodella mit Vorsicht zu genießen.
Ich hätte gar nicht erst versuchen sollen, zu starten! Ansonsten ist
mir nicht klar, ob ich anders oder besser hätte reagieren können, da
alles sehr schnell ging und fast keine Reaktionszeit da war. Ich
habe ca 80-90 Flüge im Jahr und fliege seit 3 Jahren.Tipps nehme ich
gerne entgegen: tommi@schwairkraft.de |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
|
Beschreibung: |
Der Pilot versuchte rechts (wenn man von Seeseite
schaut) hinter dem oberen Startplatz am Col de la Forclaz Höhe zu
gewinnen im recht starken Aufwind (teilweise bis zu 4m/s) als die
rechte Hälfte des Schirm vollständig einklappte, ca. 100m ü. den
Baumwipfeln. Der Pilot stabilisierte die linke Schirmhälfte und
versuchte mit kurzem pumpen auf der rechten Seite, das die rechte
Hälfte sich wieder aufbaut. Kurz nachdem die rechte Hälfte wieder
offen war, klappte die linke Hälfte ein. Der Pilot musste während
dessen die Richtung korrigieren, da er sonst in den Grat hinter dem
Startplatz geflogen wär. Vermutlich tat er dies zu heftig, so das er
das einklappen der linken Hälfte "unterstützte". Da die rechte Seite
scheinbar noch nicht vollständig geöffnet oder instabil war, ging
der Schirm in eine Spirale, die der Pilot nicht mehr korrigieren
konnte, da er sich schon zu knapp über den Baumwipfeln befand. Er
verfing sich mit einem Ende des Schirmes in einem Baum und wickelte
sich dann um einen zweiten Baum. Durch die Äste der Nadelbäume
gebremste landete er relativ sanft, die Beine voran und das Gesicht
geschützt, am Stamm des zweiten Baumes in ca. 10-15m Höhe. Der Pilot
wartete bis zum eintreffen der Rettung im Gurtzeug und wurde im
Gurtzeug abgeseilt. Er trug keinerlei Verletzungen davon, der Schirm
war leicht beschädigt (Leine gerissen, kleineres Loch im Schirm).
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Analyse: |
Ich war sehr überrascht von der Heftigkeit und der
Schnelligkeit, mit der alles ablief. Vom Beginn des ersten Klappers
bis zur Baumlandung vergingen meiner Meinung nach ca. 30sek.
Allerdings ist die Erinnerung leicht getrübt. Erst durch einen
Beobachter konnte ich mir so halbwegs zusammensetzen, was passiert
war. Laut Augenzeugen war ich zu weit von der Kante weg (am
Startplatz). Das allein wäre nicht tragisch, wenn ich nicht zu tief
gewesen wäre, denn so kam ich in die Abwinde, welche mir
schliesslich den Schirm zerlegten. Das ganze ist also als
Pilotenfehler zu betrachten. Spiralen habe ich schon mehrfach
geflogen und habe keine Angst vor ihnen. Aber wie man Klappern und
ungewollten Spiralen begegnet oder wie man Spiralen und Klapper
möglichst schnell ausleitet bzw. korrigiert muss ich noch üben.
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Pilotenerfahrung: |
Anfaenger |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
Der Pilot startet und verliert dabei die
Steuerleine. Während er versucht nach der Steuerleine zu greifen,
vergißt er wahrscheinlich das er die andere Seite noch angebremst
hat, dreht ab und landet in den Bäumen. Soweit so schlimm, aber der
Pilot ist noch unverletzt. Dann allerdings will er sich selbst aus
der mißlichen Lage befreien und selbst vom Baum klettern, obwohl ein
anderer Flieger zu stelle ist, der die Bergwacht alarmieren könnte.
Beim Versuch sich aus dem Baum zu befreien stürzt er aus ca. 6-8
Metern auf den felsigen Boden und zieht sich schwere Verletzungen
zu. Ohne Helm wäre der Pilot aller Wahrscheinlichkeit nach tot.
|
Analyse: |
Nach einer Baumlandung sollte man versuchen Ruhe
zu bewahren und nicht auf die Idee kommen, sich selbst abzuseilen.
Die Gefahren hierbei sind größer, als die Gefahren der Baumlandung.
Der Helm wies bei der Untersuchung eine richtige Delle auf. M.a.W.,
wer ohne Helm unterwegs ist, handelt mehr als leichtsinnig. Wenn man
also schon versucht sich aus einem Baum selbst zu befreien (z.B.
weil Hilfe nicht zu erwarten ist) dann bitte wenigstens den Helm
auflassen. Und zuletzt noch der Hinweis auf den Kurs von Georg
Krauser auf http://www.gleitschirm-faq.de/Sicherheit/ErsteHilfe
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Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Beim Wettbewerb DOLOMITENMANN (Teambewerb)
versuchen alle Piloten auf einem Waldumrundeten Fußballplatz
Zielzulanden und an den Kajakfahrer zu übergeben. Zahlreiche Piloten
kommen zu hoch an und überziehen dann die Bremsen und rauschen mit
einer Nagativdrehung Richtung Zuschauer oder Boden. Ein Deutscher
Flugkamerad schlu beim heurigen Bewerb sehr hart auf. Der
Platzsprecher brachte nur hervor: "Er ist zum Glück bewußtlos und
spürt daher keine Schmerzen ..." Die Frau des Fliegers hielt
dwährend der Ärztlichen Erstversorgung die ganze Zeit seine Hand ...
Gurtzeug konnte nicht abgenommen werden ... Bewerb wurde ohne großen
Aufsehens weiter fortgesetzt! |
Analyse: |
Auch bei Wettbewerben an die Gesundheit und
Familie denken. Kenne die Stallgrenze deines Fluggerätes! Auch bei
Wettbewerben mit Protektor fliegen - Ist bei Dolomitenmann eher die
Ausnahme! Den Organisatoren ist so ein Unfall (ist eh nicht der
erste beim Dolomitenmann) scheiß egal! |
Pilotenerfahrung: |
unbekannt |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Bin beim Soaren an der Düne sehr dicht am Gelände
geflogen, weil der Wind relativ schräg anstand und deshalb nicht
sehr gut trug. In die eine Richtung war die Geschwindigkeit über
Grund sehr gering, in die andere sehr hoch. Während ich mit
Rückenwind die Düne entlang schoss, touchierte das Gurtzeug kurz den
Boden, wodurch der Schirm nach vorne kam. Eine weitere, härtere
Hindernisberührung mit Aufschlag war dann nicht mehr zu vermeiden.
Nur mit Glück entstanden außer kleinen Schürfwunden keine schwereren
Verletzungen. |
Analyse: |
beim Soaren mit Rückenwind besonders auf
ausreichenden Abstand zum Hang achten. Einkalkulieren, dass auch der
Wind am Meer nicht 100% gleichmäßig ist. Bei verletzungsträchtigen
Hindernissen besonders viel Abstand halten. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
|
Beschreibung: |
Nach einem 1,5 h langen Flug (der zweite an diesem
Tag und nach Aufstieg zu einem abgelegenen Startplatz unterhalb des
Jöchelspitzgipfels) war ich schon ziemlich ausgelaugt und sehnte
mich nach einem Getränk, denn es war für Oktober ziemlich sommerlich
heiss. Dass der Talwind auch so somerlich auffrischte, habe ich
überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Ich flog den Landeplatz an und
merkte, dass der Wind am Boden genau entgegengesetzt zum Wind in
meiner Anflughöhe wehte. Also, Position weglassen und irgendwie
abachtern. Es wurde turbulent. Laut Augenzeugen habe ich für die
Verhältnisse zu viel Bremse angezogen und als ich mich nach rechts
lehnte, um abzuachtern, riss einseitig die Strömung ab und mein
Schirm fing negativ an zu drehen. Innerhalb einer Umdrehung war der
Boden da und ich schlug sehr, sehr hart seitlich auf. Kein Protektor
schützte meine Knochen. Becken, zwei Wirbel und der linke Arm
gebrochen. Ich bekam kaum Luft. Mit dem Heli ins Krankenhaus. OP am
Lendenwirbel, Gott sei dank kein Querschnitt, aber MONATELANGES
Training, bis ich wieder laufen konnte. Ein halbes Jahr
arbeitsunfähig, momentan immernoch nocht nicht voll belastbar,
flugunfähig und die Metallentfernng am Lendenwirbel vor Augen. Eine
Katastrophe eben. |
Analyse: |
Nie bis an die persönliche Leistungsgrenze
fliegen, sprich: genug trinken, genug essen und nicht bis zur
Erschöpfung rumeiern.... Nie zu viel Bremse anziehen, auch ein DHV
1-2er kann negativ drehen und zwar schneller, als man denkt!! |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
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lebensgefährliche Verletzung |
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Beschreibung: |
Da der Starthang nach Süd geneigt ist und der Wind
schräg von südwest kam, habe ich den Schirm schräg in Wind-Richtung
ausgelegt. Nach einer guten Windphase aus SW habe ich den Schirm
ohne Probleme rückwärts hochgezogen (Bremse nicht überkreuz, damit
ich nicht umgreifen muss.) Noch während dem Umdrehen merke ich, dass
der Schirm mich nach Süden in Hangrichtung wegzieht, wobei ich
aufgrund der Hangneigung gar nicht mehr unterlaufen kann, da der
Boden unter den Füssen schon weg war. Der Schirm beschleunigt durch
die grösser werdende Schrägstellung sogar noch mehr in Richtung Tal.
Durch meine Massenträgheit hänge ich dem beschleunigenden Schirm
stark hinterher. Eine Vollbremsung zum sofortigen Abbruch bewirkte
genau das Gegenteil. Der Schirm bekommt noch mehr Auftrieb und zieht
mich noch schneller weg. Mein alter Hochleister wäre sofort
abgerissen und runtergegangen. Dann wäre gar nichts passiert. Im
Ansatz beginne ich dann in Richtung Schirm durchzupendeln, wobei ich
noch schneller werde und genau auf einen dicken Felsen zurase (ca
40km/h). Ich dachte nur, wenn ich jetzt gegen den Stein knalle, dann
sind alle Knochen gebrochen. Zum Ausweichen blieben nur zwei
Optionen: Den Schirm rechts herumreissen um rechts am Stein vorbei
zu fliegen oder links herum, Startabbruch mit Rückenwind, hauptsache
nur nicht gegen den Felsen. Ich habe mich links für den Abbruch
entschieden, wobei ich mit Wahnsinnsgeschwindigkeit ca 2 m am Felsen
vorbeigeflogen bin und auf meinem Airbag noch zig Meter über die
Wiese gerutscht bin. Wobei der Schirm durch meine Bodenberührung und
die dadurch erfolgende Bremsung mich wieder schräg in Richtung Tal
zog, wie ein Lenkdrachen. Erst durch dreimaliges Wickeln der Bremse
ging der Schirm dann runter. Beim Rutschen über die Wiese habe ich
probiert mit den Füssen zu bremsen, wobei ich mir einen Fuss etwas
geprellt habe. Zum Glück ist er nichteinmal dick geworden. Zur
zweiten Option rechts herum habe ich mich nicht entschieden, da ich
ein sehr starkes Durchpendeln befürchtet habe, bevor der Schirm
überhaupt die Richtung geändert hätte genau gegen den Stein, oder
ich wäre gerade so am Stein vorbeigependelt, aber dann anschliessend
beim Gegenpendeln rechts gegen den Hang gestürzt. |
Analyse: |
1. Wahl des Startplatzes: Schräges Auslegen des
Schirmes auf einem steilen Starthang bei Seitenwind bedingt absolut
freie Bahn in Hangrichtung. Trotz des anfänglichen Abstandes von 30
m zum Hinderniss war der Abstand sofort aufgebraucht. Eine
Richtungskorrektur gegen den Wind durch Unterlaufen war wegen
fehlendem Bodenkontakt unmöglich! Ohne Hinderniss wäre der Start
jedoch absolut problemlos verlaufen. 2. Startabbruch muss ich mit
dem neuen (30 Flüge) Schirm auf der Wiese üben. Die neuerern
(sichereren) Schirme lassen sich mit der Bremse einfach nicht
abreissen. Die Reaktion hat mich überrascht und damit total
überfordert. Besonders der "Lenkdracheneffekt" macht einen ziemlich
Hilflos, wenn man gewohnt ist, den Schirm nur über die Bremse zu
stallen und wenn der Schirm dann noch erst recht anfängt Auftrieb zu
erzeugen. Speziell wer von einem Hochleister mit kurzen Steuerwegen
und einem direkten Handling kommt muss sich beim Umstieg auf einen
2er mit langen Steuerwegen umgewöhnen und das nicht erst am
Startplatz. 3. Hindernissfixierung: Ich habe mich zum Glück, trotz
der kurzen Reaktionszeit -erstens überhaupt und zweitens richtig
entschieden. Die Gedanken in der Situation konnte ich im Nachhinein
noch folgendermassen rekonstruieren.: "Ich rase direkt auf den Stein
zu und wenn ich jetzt nichts mache, dann wars das!" Ich meine ich
habe kurz rechts gebremst und gemerkt, dass die Richtung sich nicht
wesentlich ändert und habe mich dann für links entschieden, da ich
mir erhofft habe, dass der Seitenwind mithilft mich links vom Felsen
wegzudrücken. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
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leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Es geschah am 28.06.2002 an der Niederen bei
Andelsbuch / Österreich. Die Wetterbedingungen waren einwandfrei, es
herrschte ca. ein 15er Wind, endlos viele GS Piloten in der Luft.
Nach einem ca. 1,25 stündigen Flug wollte ich nun endlich zur
Landewiese an der Talstation der Bergbahn. Da Steilspirale nicht
mein Ding ist, und Ohren anlegen zu langsam ging entschloß ich mich
zu einem B-Stall. Es ging eigentlich an jeder Stelle nur hoch, also
leitete ich das schon oft erprobte Manöver in ungefähr 850m Höhe
ein. Der Schirm machte eine unerwartet starke Vollbremsung, und ich
pendelte sehr stark nach vorn durch. Von dieser heftigen Reaktion
erschrocken, lies ich die B-Leinen frei und erhoffte mir ein
normales weiterfliegen. Doch das war ein fataler Fehler: der Schirm
war nur noch ein Stoffknäul, ein ziehen / pumpen der Bremsen und
auch der Leinen brachte keinen Erfolg. Nunmehr im fast freien Fall
schossen mir DHV Unfallberichte durch den Kopf: „Der Pilot hätte
überlebt, wenn er die Rettung eher geworfen hätte“. Das sollte in
meinem Bericht nicht stehen ! Entschlossen warf ich die Rettung (
vor 7 Monaten gepackt ) und dann erschien das Päckchen links UNTER
mir.... Na toll, das war’s also mit Dir dachte ich, aber als dann
doch die Öffnung der Rettung den Fall bremste merkte ich, das mich
der Bergwind in Richtung 30-50 Meter hoher Tannen trieb. Ich holte
mit aller Kraft den Gleitschirm ein und hielt das Riesenpaket vor
meinem Bauch. Bedingt durch die Leinen der Rettung war mein Blick
nach unten gerichtet und ich sah meine möglichen Einschlagorte
kommen. Der Beginn einer Tannenschonung, oder die Wiese wo ein Bauer
mit dem Heuwender gerade das Gras drehte. Mein Gedanke: Na super,...
der Pilot wäre unverletzt gewesen, wenn da nicht gerade der
Heuwender gekommen wäre... Also schrie ich aus vollen Kräften
„Vorsicht, Hilfe, Achtung, “ usw. Die Bäuerin bemerkte das Geschrei
trotz des Höllenlärms der Heuwenders und gab dem Fahrer Zeichen. -
DANKE - Bruchteile später schlug ich direkt am Waldbeginn 2 Meter
neben dem ersten Baum auf weichem Waldboden ein. Der Protektor
schien alle Energie aufgenommen zu haben, und ich konnte, wenn auch
auf wackeligen Beinen sofort aufstehen. Nur die Zunge schmerzte, bei
dem Aufschlag schien ich draufgebissen zu haben, wie ein Bluterguß
hinterher bewies. Mein erste Gedanke war, mein „Bodenpersonal“ zu
informieren, damit die an der Talstation das einleiten einer Rettung
verhindern konnten. Das Handy aus der Tasche und angerufen, das
nicht passiert ist, den Notlandeort beschrieben und um Abholung
gebeten. Mittlerweile kam auch ein ortsansässiger Tandempilot zur
Hilfe, was sich beim zusammenlegen des Schirmes als sehr nützlich
erwies. - DANKE - Die eigentlich schlimmste Verletzung zog ich mir
beim Gang mit wackeligen Beinen zur Straße zu, ich berührte beim
übersteigen eines Grabens Brennesseln, Autsch ! Nach endlos langer
Zeit kam mein „Bodenpersonal“ ( ein befreundeter Pilot und meine
Freundin ) um mich abzuholen,. Ich saß schon im Pickup meiner
Retter, die mich freundlicherweise zum Landeplatz bringen wollten,
als die beiden auftauchten. Ihr sehr spätes Ankommen erklärten sie
wie folgt: Wer noch telefonieren kann, kann ja nicht schwer verletzt
sein und außerdem hatten wir gerade den an Landeplatz superleckeren
Apfelstrudel bestellt, der ja nicht kalt werden durfte...... - ohne
Worte - |
Analyse: |
Fazit: ich habe beim einleiten des B- Stalls zu
spät gemerkt, das ich sehr schnell war ca. 30 km/h. Hätte ich das
beachtet wäre ich von der Vollbremsung des Schirms nicht überrascht
worden und hätte nicht erschrocken unkontrolliert die Leinen
freigegeben.... |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
A-Schein-Kurs: Beim starten hatte ich einen guten
frontalen Wind. Der Schirm hob sehr schnell ab. Allerdings habe ich
den Hinweis des GS-Lehrers vergessen, erst ab einem bestimmten Punkt
ins Gurtzeug rein zu sitzen und habe mich sofort nach dem Start
reingeklemmt. Tja, dadurch ist mein Schirm noch mal kräftig
abgesackt und ich hatte Bodenberührung. Da der Schirm doch schon
ziemlich schnell war, bin ich nochmal ca. 10 m weit abgehoben und
dann voll auf den Rücken geknallt. Doch nicht genug: Der Schirm
wollte nochmal zeigen, was in ihm steckt und gab nochmal für ca. 5 m
Gas. Diesmal crashte ich auf den Hinterkopf. Während dieses ganzen
Geschehens, was ca. 10-15 sec dauerte dachte ich nur: Jetzt brichst
du dir sämtliche Knochen. Naja, nochmal Schwein gehabt dank Helm und
Airbag !!! Hatte lediglich 2 Wochen Rückenschmerzen und etwas
Kopfweh. Einem Fliegerkollegen passierte vor einiger Zeit das
gleiche, bei ihm lief es nicht so glücklich ab: Ausgekugelter Arm
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Analyse: |
Also alle Anfänger: NIEMALS ZU FRÜH REINSETZEN
!!!!! |
Pilotenerfahrung: |
Anfaenger |
Verletzungsgrad:
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leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Nach dem Start habe ich nicht genügend Höhe
geschafft. Das Gelände war hügelig und ca. 800 - 1000 Höhen- meter
hoch. Leider hab ich beim abgleiten von den Hügeln die Falsche Seite
gewählt. Von dem abgesehen, sollten Anfänger bei so thermischen
Wetter die Finger vom Fliegen lassen. Auf jeden Fall war es bockig
und ich merkte, daß ich bei der Höhe weder die Strasse noch die
Stromleitungen vor dem Landeplatz überfliegen konnte. Anstatt
beizudrehen und in der Mitte der Landschaft notzulanden, hab ich
versucht auf einer kleinen Bergstrasse zu landen. Kurz davor hatte
ich kurz (sehr kurz) Bodenkontakt. Da wäre es das Klügste gewesen
eine sofortige Notlandung (Leine rechts oder links bis zum Anschlag
runterziehen) zu machen. Das hätte mir evtl. einen Armbruch oder
kleinen Beinbruch beschert, wäre aber nicht so schlimm gewesen. Das
mit der Strasse hat dann wegen eines kleinen Leewirbels nicht
geklappt und die rechte Schirmseite bekam einen großen Klapper.
Nicht nur das nette Rauschen wenn er gleich wieder ausklappt, nein
ich konnte mir die Bescherung ansehen. Leider hat das leichte
Gegensteuern mit gleichzeitigem pumpen auf der rechten Seite auch
nicht mehr geholfen. Aus einer Höhe von ca. 10 m bin ich dann um
180° abgedreht und mit voller Wucht auf den andalusischen Felsen
gedonnert. Fazit: Polytrauma mit offener Oberschenkelfraktur (ca 30
cm) der sich danach enzündet hat. Ich hatte Glück, dass es keine
Schlagader erwischt hat. Letztendlich bin ich trotz allem gut
davongekommen. Ohne Schäden an der Wirbelsäule und dem Oberkörper.
Nur die Beine hat es übel schwer erwischt. Glücklicherweise hat mich
ein einheimischer Flieger - der an diesem Tag rechtzeitig
abgebrochen hatte aufgesammelt und die Ambulanz gerufen. Die
spanischen Krankenhäuser entsprechen unserem Standard. Trotzdem
arbeite ich heute noch daran (08/2002). Leider habe ich absolut
keinen Blackout erlitten und kann mich an jede Phase des Absturzes
erinnen. Ganz ehrlich - ohne groß gläubig zu sein hab ich trotzdem
nach Hilfe von oben geschrien. Vielleicht lebe ich deswegen noch.
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Analyse: |
Als Anfänger auf keinen Fall mit den Anderen
mithalten wollen und mehr auf die innere Stimme hören, die mir an
dem Tag sagte "lass es". Aber als Mädel wollte ich ja unbedingt
mithalten. Sah ja auch so einfach aus. Und bei großer Thermik auf
keinen Fall als Anfänger raus. Auch wenn man als einzigster wieder
einpackt. 3 Fehler waren es mindestens. 1. Falsches Wetter, 2.
Falsche Einschätzung eigener Kenntnisse und 3. Leeseite angeflogen.
Ohne Helm hätte ich sicherlich nicht mehr mein hübsches Gesicht,
geschweige denn von Gehirn. Da ich trotz Helm eine geplatze
Unterlippe und ein kleines Loch im Kinn sowie eine große Platzwunde
am Hinterkopf davongetragen habe. Also nie ohne Helm, lange Hosen,
Protektoren und Stiefel fliegen. Das hat mir einiges erspart. |
Pilotenerfahrung: |
Anfaenger |
Verletzungsgrad:
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lebensgefährliche Verletzung |
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Beschreibung: |
Übte seit ca. 11/2 Std. mit meinem Gleitschirm
Rückwärtsaufziehen in verschiedenen Varianten auf einer flachen
Wiese am o.g. Waldrand. In einer schwächeren Windpase drehte ich
mich in Startrichtung aus und und hielt den Schirm über mir. Eine
plötzliche starke Böe hob mich trotz sofortigen durchbremsens einige
Meter in die Luft. Stark angebremst sank ich wieder zum Boden. Kurz
vor erreichen desselben hob mich eine weitere Böe, diesmal stärker
und länger andauernd ca. 8 m über Grund, gleichzeitig ging der
Schirm rückwärts. Der Wind in der Böe war so stark, dass der Schirm
trotz Freigabe der Bremsen keine Vorwärtsfahrt mehr aufnahm. Durch
die Nähe zum Waldrand befand ich mich sofort über den ersten Bäumen
. Nach ca. 20m Rückwärtsdrift streifte ich die ersten Laubbäume und
stürzte durch die Bäume neben einen kleinen Waldweg zu Boden. Ich
lies mich über den Protektor seitlich nach hinten fallen. Leider
schlug die rechte Hand auf den Rand des geteerten Waldweges auf was
zu einem Mehrfachbruch des Handgelenkes führte. Ausser Prellungen
gab es sonst keine Verletzungen. |
Analyse: |
Bei so stark böigen Winden ist auch das
Bodenhandling zweifelhaft, zumindest sollte unbedingt genügend
Anstand zu Waldrändern und diversen hindernissen gehalten werden.
Ich glaube auch, auf das Ausdrehen in Flugrichtung sollte man bei
Starkwind mit eingelagerten Böen verzichten da es kaum noch möglich
ist sich im Störfall so schnell rückzudrehen und den Schirm mittels
der D- Gurte u.ä. zu stallen. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
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schwere Verletzung |
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Beschreibung: |
Fliege ca. 20 % angebremst gegen den Wind Richtung
Startplatz Petit Nice in ca. 25 - 30 m Höhe. Links unter mir sind
einige abgestorbene Pinienreste ( Baumstämme mit vielen spitzen
Astresten ! ). Ich höre plötzlich Geschrei, kann es nicht
lokalisieren, schaue mich um sehe nichts. Es schreit weiter, dann
raschelt es in meinem Flügel, ich schaue nach oben und sehe einen
Piloten der in der hinteren Mitte meines Gleitschirms von oben
durchsitzt, denke: jetzt nur ruhig bleiben, das bekommen wir
irgendwie wieder hin. Von wegen. Mein Schirm legt sich um den
Piloten, die Galerieleinen verfangen sich um dessen Fuss, wir
stürzen beide ziemlich ungebremst. Es rauscht heftig beim Fallen. (
Kenne ich noch vom vorigen Unfall am Kandel, denke das kann nicht
sein, schon wieder !) Wir fluchen beide. Dann ein Ruck - und ich
stehe am Boden. Der Schirm des andren Piloten fasst Wind und zerrt
mich heftig auf den Baum in dem mein Schirm sich verfangen hat und
der uns beide vor einem schlimmen Aufprall bewahrt hat und ein
abgebrochener Ast reisst mir den Schenkel auf. Dann beginnen die
Reste die von meinem Schirm noch übrig sind sich zu verabschieden ,
die Leinen geben dem Zug des anderen Schirms nach und reissen nach
und nach ab. Ich höre den anderen Piloten schreien und fluchen und
frage ob er Ok ist. Es kommt ein Yes ! Dann kommen auch schon einige
Piloten vom Petit Nice, die das ganze beobachten konnten zu Hilfe.
Ergebnis : Wir beide, der andere Pilot und ich hatten ein derart
schon fast unverschämtes Glück. Wer die Stelle mit den abgestorbenen
Bäumen kennt weiss wovon ich spreche. Auch den Aussagen der
Zuschauer zufolge ist es fast ein Wunder dass wir so aus der
Geschichte herauskamen ! BEIDE nur leicht verletzt !! |
Analyse: |
Ich konnte den anderen Piloten nicht sehen weil er
von oben kam. Er hätte eigentlich ausweichen sollen. Selbst nach
seinen akustischen Signalen konnte ich ihn nicht orten. Mag man
davon jetzt halten was man will, jedenfalls bringt einem
Rechthaberei in so einem Moment nicht viel. Fazit : Auch wenn die
Bedingungen beim Soaren an der Düne noch so traumhaft und
einschläfernd sind - schauen - schauen - schauen bis der Hals steif
wird, auch zwingend mit Fehlern von andern rechnen. Diese easy
erscheinenden Fluggebiete ebenfalls mit dem notwendigen Respekt
behandeln. Eine Rettung hatte ich keine, die hätte auch nichts mehr
genützt. Auch der beste Protektor mit allen Schikanen hätte bei
einem ungünstigeren Aufkommen nichts mehr genützt. Also hilft da nur
: AUFPASSEN bis zum Abwinken ! Wünsche allen die an die Düne fahren
mehr oder mindestens genausoviel Glück ! |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Stehe am Südstartplatz Kandel, startbereit, spiele
ein wenig mit dem Schirm, keine Absicht zu starten. Plötzlich sehe
ich einen GS - Flieger der mehr rückwärtsfliegend in hängender
Haltung in der Westströmung steht. Überlege ein Weilchen, entscheide
mich dann trotz starkem Westwind zu diesem Piloten hinzufliegen um
ihn irgendwie auf den Boden zu geleiten. Meiner Ansicht nach hatte
er ärgere Probleme. Starte somit in Rotor der vorgelagerten
Laub-Bäume welcher mich dann regelrecht ansaugt und mir in ca. 15 -
20 m Höhe einen 75% Zerstörer verpasst. Schirm wird dynamisch,
schiesst vor, dann pendle ich durch, versuche irgendwie den Aufprall
zu verlangsamen, bremse vermutlich zu stark - Fullstall - dann
schlage ich aus ca. 6-8 m mit recht hoher Geschwindigkeit in einen
zum Glück schrägen Hang ein. Mit den Lendenwirbeln voraus. Der
Cygnus war noch nicht gefüllt, den Schaumprotektor hatte ich
ausgebaut ( wegen Volumen ). So bekam ich einen heftigen Schlag in
die Wirbelsäule und blieb erstmal mit starken Schmerzen liegen.
Ergebnis : Wunderlicherweise kein Wirbel gebrochen ( Dem steilen
Hang zu verdanken schätze ich ). Prellungen und Stauchungen an der
unteren Wirbelsäule. Einige unangenehme Tage folgten. Großes Glück
gehabt ! |
Analyse: |
Es war stupide von mir, in ein offensichtliches
Lee zu starten ! Auch wenn man mit Klappern rechnet, können sie
wesentlich stärker ausfallen als man sich das vorstellt. Im
Nachhinein frage ich mich welch Teufel mich da geritten hat. Ich
wäre normalerweise nicht für viel Geld bei dieser Lage gestartet.
Man ist eben nicht Superman mit einem Gleitschirm. Der Pilot mit dem
uralten Schirm und dem Hängegurtzeug hätte eben nicht starten sollen
und wenn doch ist's eben nicht mein Problem auch wenn's vielleicht
nicht schön anzusehen ist. So hab ich meinen Rücken / Leben riskiert
ohne dass es irgendjemandem genützt hat. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Die Bedingungen am Startplatz waren schwach,
Boppard ist ein Gelände, das schön zu befliegen ist, wenn man wieder
Toplanden kann, etwas anspruchsvoller sind Landungen auf
Weinwanderwegen oder auf der anderen Rheinseite in einem kleinen
Landeplatz. Die Bedingungen waren schwach, d.h. absaufen
vorprogrammiert, dennoch bin ich in einer besseren Phase raus,
einwenig auf anraten eines Fliegerkollegens. Naja, einmal am Grad
entlang geflogen mit recht geringem Höhenverlust, am Gradende
gedreht, aber beim Zurückfliegen trug es dann nicht mehr. Also ab in
die Weinberge zum Landen. Schon zig mal gemacht, eigentlich kein
Problem, aber irgendwie waren meine Lieblingsstellen nicht
erreichbar. Dennoch habe ich mir einen Weg ausgesucht zum Landen.
Dort war aber ein Auto geparkt. Aus irgendwelchen Gründen dachte
ich, ich kann hinter dem Auto landen, und fliege nicht den Weg
entlang, sondern unterhalb des Weges. Habe ganz normal Höhe verloren
und konnte den Weg nicht mehr erreichen, bin dann zehn Meter vor und
drei Meter unterhalb des Autos im Wingert gelandet. Glücklicherweise
waren die Reben mit einem Draht verbunden, an dem ich viel Energie
verloren habe. Schaden gab es nur an einem Pfosten, der neu fixiert
werden muss, die Reben sind alle unversehrt geblieben. Allerdings
gab´s mächtig Ärger mit dem Winzer. Zurecht. |
Analyse: |
Ich bin geflogen, obwohl die Bedingungen
offensichtlich zu schwach waren, es sind direkt vor mir schon zwei
Kollegen unten gelandet. Ich bin gestartet auf anraten eines
Anderen, ohne die nötige mentale Startvorbereitung. Während des
Fluges habe ich mir zuweinig Gedanken über die Landemöglichkeiten
gemacht. Während des Herunterkommens (Landen kann man das nicht
nennen, was ich gemacht habe) habe ich mich zuweinig konzentriert,
und nur das Auto im Blick gehabt. Was habe ich gelernt: - Auch ein
Tag ohne Flug kann ein schöner Tag sein - Nicht fliegen nur wenn
jamand sagt, jetzt "passts doch" - Während jeder Phase des Fluges
(zumindest < 500m Gnd) auf eine entsprechende Landemöglichkeit
achten und die Landeeinteilung im Hinterkopf haben - Beim Landen auf
Wegen immer dirket über den Wegen fliegen und nicht zu viel danken.
Hindernissen kann man immer noch ausweichen, wenn sie wirklich im
Weg sind, und nicht schon mal auf Verdacht hin Mir hat dieser Flug
viel an Erfahrung gebracht, vielleicht kann ich einwenig davon
weitergeben ;-) |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
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Beschreibung: |
bei Talquerung Hirschkogel – Bernkogel
(Raurisertal) Ankunft in Grathöhe auf Luvseite, kein Thermikansatz,
Wind zu schwach zum Hochsoaren. Entscheidung Flug entlang des Grades
Richtung N (Pinzgauer Haupttal) im letzten Talkessel (über Ager
Säge, Südl. Maria Elend) kein steigen mehr gefunden, zu Tief, um
über Grad zu Fliegen, nach N kaum vorwärtsfahrt, werde mit
Hangneigung nach unten „gesaugt“ (gegen Hauptwindrichtung und auf
Sonnenseite). Hab mich schon mit landen bei der Säge abgefunden.
Dann in ca. 200m Höhe starker Bart (> 5m/s), ca 300m aufgedreht,
dann durch Talwind-, Leeturbulenz aus Bart geworfen worden.
Entscheidung Flug in Richtung Rauris dort im breiteren, hoffentlich
nicht so turbulenten Talkessel landen (genügend große Wiesen), an
letzter Gräte vor Rauris nochmal versucht im Talwind aufzusoaren
oder Thermikanschluß zu finden – kein Chance! Zu zerissen, bin dann
in ca. 400m ü.G. in Richtung Talmitte (Ortschaft) geflogen mit Ziel
der großen Wiesen vor Rauris. Starkes saufen, dann ca. in Talmitte
erster ansatzloser totaler Strömungsabriß, sofort durchgebremst, um
Stall langsam auszuleiten. Nach Füllvorgang, als Schirm gerade Fahrt
aufnahm, nächster ca. 90% Klapper auf linker Seite, Schirm pendelte
unter mir durch (bin ca. 2m an Kappe vorbeigestürtzt), Öffnung
sofort aber mit ca. 1/3 Verhänger, sofort in Spirale abgedreht, Höhe
max. 300m! Rettung geworfen! Rettung verfängt sich durch starke
Drehbewegung in Schirmleinen, ca. 1 Umdrehung später ist Rettung
offen. Durch Spirale entsteht Scherenstellung mit weiterhin großer
Rotation – durch einziehen des Schirmes kann ich Drehbewegung
stoppen Aber: Erst hatte ich kein Glück, dann kam auch noch Pech
dazu!! Aufschlag mitten in der Rauriser Ache. Konnte sofort
aufstehen, Wassertiefe ca. 40cm. War etwas in Leinen verheddert.
Konnte erst halt an Ufer finden, war aber nicht in der Lage mich zu
befreien, Rettung durch Strömung gefüllt, kein Chance 20qm
Wassermassen zu halten, wurde von Strömung mitgerissen. Nach ca. 2km
(10min) verläuft Bach neben Straßen, dort wurde ich, zum Glück,
gesehen und von einem Landwirt und Radfahrer abgefangen und
gerettet. |
Analyse: |
im Lee is net schee!! lieber mal etwas früher
einen Landplatz suchen als bis zum letzten meter wieder hoch kommen
wollen. In engen Tälern möglichst an der Luvseite bleiben. falls
Wasserlandung (in Bach) nicht zu vermeiden, zuvor, wenn möglich, von
ALLER Ausrüstung trennen. (kostet NUR Geld!). im Bach habt ihr keine
Chance den Schirm oder Rettung gegen die Strömung zu halten. Ich
hatte Glück wurde nach 2km und einigen litern Wasser (Bier wäre mir
lieber gewesen) gerettet, ca. 500m weiter war Staustufe, dort wäre
ich jämmerlich ersoffen. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Schon nach ein paar Minuten Flug ging es mangels
"verwertbarem" an's Landen. In ca. 80-100m Höhe, am Rande des
Parkplatzes der Hörnerbahn, in einem ausgedehnten Positionskreis
(linksrum), habe ich einen sanften Heber bekommen (1,3m/s) und
dachte - "den nehmen wir doch noch mit" - und drehte etwas mehr ein
(Steigen blieb konstant) als ich einen Klapper rechts bekahm. Ich
schaute zur Kappe und stellte fest, daß nur die Eintrittskannte des
rechten Flügels "sauber" umgeknickt war. "Ganz schön niedrig, aber
im Prinzip Routine" dachte ich, "brauche nicht viel Gegenzusteuern,
da schon im Linkskreis" , als ratz-fatz die Waschmaschine ansprang:
360 Grad blitzschnelles wegdrehen nach rechts, dann das klassische
diagonale Überschießen nach vorn und hinten mit Gegenklappen, wie
ich es bisher nur von Beobachtungen oder Videos vom
Sicherheitstraining her kenne. Ich muß sagen, daß ich erstaunlich
cool und konzentriert versucht habe gegenzusteuern. Völlig klar war,
daß es nach dem ersten Dreher schon zu spät war für den Retter. Bei
der Höhe reine Glücksache, daß ich nach dem letzten Pendler, im
unteren Zenit des Gegenpendlers (in Fahrtrichtung), Boden unter
meinen dicken Protektor bekommen habe und zum Erstaunen der
Zuschauer einfach aufgestanden bin (selbst mindestens genauso
erstaunt).. |
Analyse: |
Hörnerbahn: Vorsicht, wenn der Wind von Nord über
den Wald rüberschlägt. Vor der Landung nur über der Position, d.h.
Richtung Wald und Bahn abkreisen. In niedriger Höhe Finger weg von
der "Parkplatztermik" -sonst hatte zu dieser Zeit kein anderer
Flieger Probleme beim Landen ! Kauft Euch einen guten Protektor.
Auch 1-2er können verdammt dynamisch abdrehen. |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
Flugschüler hatte seinen 3. Flug. Befand sich in
ruhigem Flug. Hörte jedoch über Funk Instruktionen, die eigentlich
nicht für ihn gedacht waren (selber Vorname) und führte diese aus
(In Thermik eindrehen ohne Thermik) Daraus folgte logischerweise ein
Höhenverlust, sodass er nicht mehr zum geplanten Landeplatz fliegen
konnte. Daher entschied er sich für eine Notlandung. Dabei war er
völlig auf sich allein gestellt (beim 3. Höhenflug!!!), da zu diesem
Zeitpunkt kein Sichtkontakt mit dem Fluglehrer mehr bestand. Er
wählte für die Notlandung eine Lichtung aus. Dies endete damit dass
er wahrscheinlich noch mit Rückenwind frontal in einen Baumstamm
hineinraste und dann noch auf den Rücken fiel. Folge war ein
ziemlich "vermuster" Fuss, ein zersplittertes Knie und noch 2-3
Frakturen an Rückenwirbeln. |
Analyse: |
Es gibt immer noch total unnötige Unfälle... Rest
sollte klar sein... |
Pilotenerfahrung: |
Anfaenger |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Pilotin zog den Schirm bei gutem Startwind
rückwärts auf und geriet beim rückwärts Laufen auf dem hochalpinen
Start ins Stolpern, wodurch sie sich einmal vertwistete. Dabei
setzte sie kurz auf dem Boden auf, fing sich wieder und drehte sich
durch die Vertwistung falsch herum aus, so dass sie zweimal
vertwistet war. Der Schirm hob ab. Kurzfristig schaute die Pilotin
mit dem Gesicht zum Start zurück und drehte sich sofort aktiv einmal
aus. Währenddessen hatte der ungesteuerte Schirm bereits die
Richtung Felsnadel rechts vor dem Start eingeschlagen. In
Sekundenbruchteilen wurde die Pilotin das zweite Mal vom SChirm
ausgetwistet, der mit dem rechten Stabilo an der Felsnadel
hängenblieb. Die Piloten wurde durch das Ausdrehen um die Felsnadel
herumgeschleudert und krachte mit dem Rücken (Protektor) ungebremst
gegen die Rückseite der Felsnadel. Der Schirm hing auf der einen,
die Pilotin auf der anderen Seite der Felsnadel. Sofort wurde die
Pilotin von der anwesenden Bergweacht gesichert und betreut. Da sich
die Pilotin mit Schmerzen im Rücken- Beckenbereich nicht aus eigener
Kraft aus der senkrecht abfallenden Felsnadel befreien konnte,
musste eine Hubschrauber-Bergung erfolgen. Die Pilotin blieb
abgesehen von starken Prellungen und Blutergüssen unverletzt. |
Analyse: |
Bei kritischen Startbedingungen oder
Unregelmäßigekeiten beim Start unbedingt und unter allen Umständen
abbrechen! Austwisten während der Startphase ist lebensgefährlich!
Der Schirm darf in hochalpinen Gelände nicht einmal für
Sekundenbruchteile unkontrolliert sein. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
|
Beschreibung: |
Ein Problem ist daß mir 3 Minuten fehlen
(Kommotio, Filmriß), und zwar die Sekunden vor dem Einschlag und die
Minuten danach. Da ich nicht genau weiß, was passiert ist, schildere
ich mal das, was bekannt ist, um etwas Licht in die Sache zu
bringen. Ich starte zum zweiten Flug des Tages am Petit Drumond am
Mittwoch, den 8.5. um ca. 13:30. Die Bedingugen sind schwach mit
nachlassender Tendenz. Es ist leicht böig (so 5-20km/h aus
ostnordost). Ich rechne eigentlich nicht damit, noch einmal
toplanden zu können. Nach dem Start sinke ich gleich dahin,
überraschenderweise. Ich drehe sofort nach rechts und soare den
Startplatz runter in Richtung "Notlandewiese". Diese ist groß und
wurde schon oft verwendet. Zwischen Notlandewiese und Startplatz
befindet sich ein Steilhang, ca. 30m hoch, an dem komme ich an und
denke mir, daß ich den nehme, um mir Schweiß beim Aufstieg zum
Startplatz zu ersparen. Aber ich bekomme noch einen kleinen Heber,
so daß ich erst nach links achtere, wieder an den Hang gehe um dann
nach rechts zu achtern, zurück in Richtung meines Landeplatzes oder,
falls der Heber noch da ist, ein paar Meterchen zu machen. Ach ja,
die Bremsen sind offen oder maximal auf 10%, ich nehme eher
Schräglage auf. Der zweite Achter gerät außer Kontrolle, es dreht
mich, vielleicht wegen eines einseitigen Hebers oder Entlasters etwa
40-60 Grad zu weit in den Hang rein (jaja, gepennt ...), ich habe
den Steilhang direkt vor mir und einen Affenzahn drauf, die 5-20km/h
Rückenwind plus Eigengeschwindigkeit. "Au Backe, jetzt aber rum !"
denke ich, und dann hört meine Erinnerung auf. Ein Flieger, der sich
grade auf dem Fußweg zum Startplatz befindet, hört es über sich
rascheln und guckt hoch. Er sieht mich, wie mein Schirm mit der
Vorderkante wieder Richtung Tal steht, der Schirm ist sehr langsam,
ohne Dynamik, die linke Seite eingeklappt, die linke Hand ganz unten
(deswegen isse ja auch kaputt), die Rechte kann er nicht sehen. Die
rechte Schirmhälfte sieht normal aus, beschleunigt nicht, fällt auch
nicht zurück, sondern "einfach so in sich zusammen" und ich schlage
aus knapp 10m Höhe auf. Meine Erinnerung beginnt zwei bis drei
Minuten nach dem Einschlag wieder. |
Analyse: |
Neben den Ursachen Ego (50m tiefer wäre die
Notlandewiese mit ordentlich Platz für einen richtigen Anflug
gewesen, aber ich mußte ja DAAAA rein) und falscher Geschwindigkeit
für das gewählte Anflugverfahren (mit mehr Bremse hätte ich mehr
Zeit für Reaktion auf das Weiterdrehen gehabt), was ist da
eigentlich passiert ? Könnte es sein, daß ich beim Versuch, vom Hang
wegzukommen, den Schirm um 180 Grad negativ gerissen habe ? Das
würde die langsame Geschwindigkeit erklären. Mein Gewicht pendelte
hinterher; aus der vorangegangenen recht dynamischen Rechtskurve
pendelte ich noch weiter nach rechts, weswegen die linke Seite
einklappte, die Rechte hatte da noch Staudruck, dann pendelte ich
zurück unter den Schirm, was die offene Seite estens entlastete und
zweitens, da nichts oder zu wenig noch dran hing, am Anfahren
hinderte. Sie fiel dann auch einfach zusammen, denn sie hatte ja
momentan keine Masse mehr unter sich, die sie stabilisiert hätte
.... ???? |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Aufgrund aufkommenden Talwindes war der
ursprünglich geplante Landeort aufgrund der weiten Entfernung vom
Startplatz nicht mehr ohne weiteres erreichbar. Da bereits ein
Flugkollege eine Aussenlandung am luv-seitigen Rand einer Wiese
gemacht hatte, entschloß ich mich, auch dort zu landen. Leider lag
die Wiese im Leebereich eines kleinen,vorgelagerten Hügels,der
aufgrund des Talwindes starke Turbulenzen verursachte. Ca. 20m über
Grund "kassierte" ich einen mehr als 50%igen Klapper,der mich in
Verbindung mit den Leeturbulenzen heftig "groundete". |
Analyse: |
Je stärker der Wind am Landeplatz ist, desto
wichtiger ist eine hindernisfreie Anströmung des Landeplatzes.
Entweder hätte ich am vorglagerten Hügel oder noch weiter hinten auf
der Wiese landen müssen. |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
|
Beschreibung: |
Ich fliege ansonsten einen Advance Epsilon 2/28.
Testival in Mollis. Schnappe mir den nächstbesten Schirm am
nächstbesten Stand und ab zum Shuttle. Start wunderbar, Thermik
wunderbar. Nach einer Weile fliege hinaus um ein paar Manöver
auszuprobieren. Ohren reinnehmen funktioniert wunderbar. Nun
provozierte ich mittels herunterreissen einer A-Gurte einseitige
Klapper. Geht zweimal gut, auch wenn der Schirm kaum wegdreht, dafür
aber nach einer impulsartigen Öffnung sehr stark pendelt. Beim
drittenmal reagiert der Schirm unerwartet. Was genau passiert ist,
weiss ich nicht. Auf alle Fälle habe ich den Schirm sofort in den
Fullstall gerissen, als ich bemerkt habe, dass etwas nicht so ist
wie es sein soll. Denn Fullstall konnte ich dann nicht mehr
ausleiten (war auch mein erster Stall). Ich war überfordert und
hebelte umher. Da ich dem Boden immer näher kam, entschloss ich mich
den Notschirm zu werfen. Gedacht, getan. Am Notschirm hängend musste
ich mit Schrecken feststellen, dass ich mehr oder weniger über einer
Hochspannungleitung hinunterkam. Glücklicherweise verfehlte ich
diese dann doch um wenige Meter. Die Landung war dank meines
Protektors butterweich. Ich konnte meinen Grümpel packen und mich
auf den Weg ins Tal machen. |
Analyse: |
Wäre ich in die Hochspannungsleitung geraten,
hätte die Sache ein anderes Ende genommen. Eventuell mit "minus 1
Pilot". Ich hatte sehr viel Glück. Schlussfolgerung: 1. Ich mache
keine Extremmanöver mehr über unbehaglichem Gelände. 2. Ich fliege
mir unbekannte Schirme nicht mehr mit Übergewicht. 3. Ich absolviere
ein Sicherheitstraining um mit Vrille / Stall vertraut zu werden.
|
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
Ich startete gegen 17 Uhr auf einem relativ
kleinen Startplatz. Startplatzbeschaffenheit: normale Wiese mit
einer Buschreihe vor dem Startplatz. Ich zog den Schirm optimal auf,
beschleunigte und stolperte über den ersten Busch, dabei bremste ich
zu viel an und der Schirm hob nicht ab. Ich fiel hin und kullerte
den ganzen Hang über Felsbröckchen und Büsche runter. Es ging alles
so schnell, daß ich nicht reagieren konnte. Nach einer halben
Ewigkeit blieb ich an einem Busch hängen und bremste damit den
Schirm ab. Der Schirm fiel nach Vorne hinter eine niedrige
Buschreihe. Dahinter befand sich eine schmale Grasnarbe+ Klippen!
|
Analyse: |
- bei Angst nicht starten, - nicht so viel
anbremsen und eher abbrechen. Gesteuerte Startabbrüche zu erlernen
sind t wichtig. Start- und Landetraining auch!! |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
|
Beschreibung: |
Ich zog den Schirm hoch und bremste zu wenig an.
Daher musste ich dem Schirm sozusagen hinterherrennen, was
wahrscheinlich zur Folge hatte, dass der Staudruck nicht gerade
optimal war. Als ich gerade abhob kassierte ich einen linksseitigen
Frontklapper, sodass ich auf der rechten Seite heraufgerissen wurde
und dann aus ca. 2 meter in horizontallage auf den Boden
niederkrachte. Ging alles ziemlich schnell... Folge war ein offener
Bruch am linken Oberarm, da ich wahrscheinlich mich mit ihm
abstützen wollte. |
Analyse: |
nicht zu sehr dem Schirm nachrennen, sonder lieber
einmal mehr einen Startabbruch machen. Richtig fallen! |
Pilotenerfahrung: |
Anfaenger |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Nach einen sehr sauberen Start nach ungefähr
100Meter wollte ich in die Thermik eindrehen,da ich dachte ich
befände mich auf der Luvseite. Als ich bemerkte ,das ich weder auf
der Lufseite noch in Thermik,sondern in ca.30 Meter Höhe in eine
Leewalze einflog,war es schon zu spät. 80% Frontklapper mit starken
abdrehen war die Folge.Das sofort ausgelöste Rettungsgerät brachte
leider auch keinen Erfolg mehr.Zusätzlich hatte ich sofort massiv
gegengebremst,was mich zwar vom Frontalaufschlag am Hang
bewarte,aber mich somit in ca.2 Meter Höhe mit einen unglaublichen
Speet in einen Felsen vor mir schleuderte. Da sich mein Schirm in
ca.15 Metern Höhe noch nahezu waagrecht vor mir befand und ich dann
durchpendelte schätze ich meine Aufschlaggeschwindigkeit auf gute
60kmh!!!!! Ich konnte gerade noch meine Füsse nach vorne bringen und
anspannen die Arme vor Gesicht und dann lag ich auch schon da.
Wadenbeinbruch Sprungbänder ab Kapselriss im Knie gaben mir Zeit
über meinen Fehler im Krankenhaus nachzudenken. |
Analyse: |
Ab sofort lasse ich mir wieder Zeit bei der
Wetterbeurteilung!!!!!!!!! |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Toplandeanflug auf Startplatz (Graskuppe auf ca.
1300m) Schirm wird zu stark angebremst Eine Aufwindböe führt zum
blitzartigen Strömungsabriss in 3-4m Höhe Pilot fällt auf den Rücken
Einzige Verletzung gebrochenes Handgelenk dank Protektor/Helm |
Analyse: |
Bedingungen vor der Entscheidung zum Toplanden
kritischer prüfen. Beim Toplanden mehr auf die Windfahne achten. Den
Schirm in vermeintlich geringer Höhe nicht zu stark anbremsen (auch
wenn das schon oft gut gegangen ist). |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Nach Start auf 1300 m NN und Flug Richtung Strand
habe ich versucht, mich über der \"Kante\" zu halten. Es ging zäh,
da die Sonne um diese Uhrzeit noch nicht stark genug war, um für
ausreichend Seewind/Thermik auf der Westseite der Insel zu sorgen.
Ich kam immer tiefer und flog irgendwann nicht mehr über der Kante,
sondern davor bzw. 50 m unterhalb der Kante. Dort kratzte ich in
viel zu kurzer Distanz an der Felswand entlang, flog regelrecht
deren vertikale Konturen nach, um nur ja nicht abzusaufen. (Hang ist
im oberen Bereich ca. 110° steil, im unteren annährend senkrecht)
Von einem Moment zum anderen kam ich in einen Bereich starken
Sinkens (und gleichzeitig in eine Böe vom Meer ???). Trotz m.E. sehr
schneller Reaktion und Kurve weg vom Hang drückte mich der Wind in
den Hang. Durch das Rumreissen des Schirmes habe ich das Sinken
nochmals verstärkt, ohne vom Hang wegzukommen. Der Schirm verfing
sich in zwei Sträuchern und hielt mich so davon ab, den Hang
hinabzustürzen. Ich brauchte alleine 5 min., um mir in dem Steilhang
einen halbwegs sicheren Stand zu verschaffen und mit der Bergung der
Ausrüstung zu beginnen. |
Analyse: |
Immer genug Abstand beim \"Kratzen\" zu halten,
erst recht wenn es sich um so gefährliches Gelände handelt. (Wäre
ich nur 20 m tiefer aufgeschlagen, wäre ich ca. 120 m abgestürzt, da
ab dort die Wand senkrecht verläuft.) |
Pilotenerfahrung: |
Anfaenger |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
|
Beschreibung: |
Beinahe-Kollision GS/HG: Ich war beim Achtern im
Hang westl. unter dem Mattenstartplatz, war allein in dem Bärtchen.
Flog grad in kräftigeres Steigen ein (Hang zur Linken), wartete kurz
und setzte dann eine enge Rechtskehre an. Hatte zuvor kurz über die
Schulter geblickt: Luftraum auf meiner Höhe war frei. Ich war fast
rum, als ich genau in Höhe meiner Kappe den Drachenflieger sah. Er
hatte mich offenbar überholen wollen und ich stieg bei meiner Kehre
quasi in ihn rein. Ihm gelang es mit einem äußerst
reaktionsschnellen Manöver, mir bzw. meiner Kappe auszuweichen. Es
war sehr knapp. Wenns gekracht hätte, wär ich schuld gewesen. Obwohl
ich beim Hang/Thermikfliegen ständig um mich und vor Kehren hinter
mich schaue, hatte ich den schräg über/hinter mir anfliegenden
Drachen nicht gesehen. |
Analyse: |
Drachen sind viel schneller als Schirme, können
deshalb völlig unvermutet neben, über oder vor dir „auftauchen“.
GS-Flieger: schaut vor JEDER Kurve oder Kehre nicht nur hinter,
sondern auch ÜBER euch, dass da kein anderer ist. Passt ganz
besonders auf, wenn auch Drachen in der Luft sind, auch wenn sie gar
nicht in eurer Nähe fliegen: Sie können in Sekundenschnelle „da“
sein. HG-Flieger: Geht beim Überholen nicht so dicht an GS ran, vor
allem wenn ihr auf oder knapp über Kappenhöhe seid. Kalkuliert ein,
dass ihr im „toten Winkel“ schräg über einem GS-Flieger von diesem
nicht oder zu spät gesehen werdet. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
einheimischer Pilot streifte mit den Beinen meinen
Stabi und verhedderte sich. Als er nach kurzem Versuchen
feststellte, dass eine Befreiung unmöglich ist, warf er seine
Reserve. Darauf zog auch ich am Griff, aber nichts passierte. Der
Griff kam gut vom Klett runter aber dann muss etwas blockiert haben.
Erst nach über 10 sek. reissen und ca. 20-25 m über Grund fiel das
Paket runter. Da der Einschlag heftig war, öffnete meine Reserve
wohl nicht mehr. (Siehe auch Beiträge im Forum) |
Analyse: |
Versichert euch in einer Turnhalle oder an einem
ST, das eure Reserve schnell und reibungslos öffnet. Bei mir scheint
ein Fabrikationsfehler vorzuliegen (s.Zeichnung im Forum). Bevor ich
den Namen des Gurtzeugs bekannt gebe, will ich dem Hersteller die
Chance geben, dazu Stellung zu nehmen. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
|
Beschreibung: |
Nach einem kurzen Thermikflug bei schwachen
Aufwindbedingungen, flog der Pilot mit ca. 400 Meter GND über das
Meer hinaus. Über Funk fragte er beim Fluglehrer am Landeplatz an,
ob er über dem Wasser einige Manöver trainieren könne. Der
Fluglehrer gestattete dies, wies ihn aber an, keine "wilden"
Flugmanöver zu trainieren. Udo Rödel leitete daraufhin eine
Steilspirale ein. Nach ca. 4 Umdrehungen schaltete sich der
Fluglehrer über Funk ein und forderte den Piloten mehrmals auf, die
Steilspirale auszuleiten. Dies gelang nicht, ca. 20 Meter über dem
Meer löste der Pilot den Rettungsschirm aus, der jedoch nicht mehr
öffnete. Udo Rödel verlor wahrscheinlich beim Aufprall auf dem
Wasser das Bewusstsein und ertrank. Die Retter fanden ihn
bewegungslos im Meer treibend, mit dem Kopf unter Wasser. Da keine
Wasserrettung vorbereitet war, dauerte es ca. 10 Minuten bis der
Pilot geborgen werden konnte. Die sofort eingeleiteten
Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos. |
Analyse: |
Flugmanövertraining über Wasser ohne eine gut
organisierte, sehr schnelle Wasserrettung ist lebensgefährlich !!
Die Erfahrungen von Sicherheitstrainingsveranstaltern zeigen, dass
ein gewasserter Pilot bereits nach 2 Minuten ernsthafte Probleme
bekommen kann. Moderne Protektoren entwickeln so viel Auftrieb, dass
der gewasserte Pilot durch Schwimmbewegungen aktiv einem Umdrehen in
die Bauchlage entgegenarbeiten muss. Bei Bewusstlosigkeit oder
anderweitiger Passivität des Piloten (z.B. durch ein Verwickeln der
Arme in den Leinen) ist das Umgedrehtwerden nicht zu verhindern !
Bei stärkerem Wind oder Wellengang verschärft sich die Problematik
dramatisch. Eine Schwimmweste gehört bei Trainingsflügen über Wasser
zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen. Professionelle
Sicherheitstrainings verwenden z.T. ohnmachtsichere
Automatik-Schwimmwesten, die beim Fliegen nicht behindern und sich
bei einer Wasserlandung sekundenschnell selbständig aufblasen. Ohne
auftriebstarken Rückenprotektor ist die Gefahr des Ertrinkens nach
einer Wasserlandung wesentlich geringer. Die deutsche
Flugbetriebsordnung sieht bei Flügen über Wasser eine Ausnahme von
der generellen Rückenschutzpflicht vor. Allerdings muss gut
abgewogen werden zwischen dem Risiko einer problematischen
Wasserlandung und einer Gefährdung des Piloten durch einen möglichen
Unfall über Land ohne schützenden Protektor. Piloten, die Gurtzeuge
mit Frontcontainer verwenden (insbesondere nachgerüstete) sollten am
aufgehängten Gurtzeug überprüfen, ob bei eingehängtem Frontcontainer
( Pilot in der Flugposition) eine Veränderung der Geometrie der
Gurte zu beobachten ist. Ein deutliches Entlasten des normal
eingestellten Brustgurtes und/ oder das Zusammenziehen (nach innen)
der Gurtverbindung die von der Karabineraufhängung zum Sitzbrett
führt, ist ein Hinweis auf eine zu enge Frontcontainerbefestigung.
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Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
tödliche Verletzung |
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Beschreibung: |
Ich bin von der Ehrenbachhöhe bei Klausen (Nähe
Kirchberg/Westendorf) gegen Mittag gestartet und nach ausreichender
Startüberhöhung in das Pinzgau gewechselt. Der Flug bis Zell am See
war ein Vergnügen, ebenso der "halbe Rückflug". In Höhe Uttendorf
kreiste ich in einem mäßigen 2M-Bart rechtsherum in ca. 2.500m NN.
Die Schräglage war mäßig, also weit von der Einleitung einer Spirale
entfernt, als mich ein massiver Klapper auf eben dieser rechten
Seite "erwischte". Vorwarnungen gab es keine. Da ich mit
Körpereinsatz flog, ging es sofort in eine heftige Steilspirale. Den
Klapper konnte ich nach 1-2 Umdrehungen beheben, leider blieb ein
Teil des Aussenflügel in den Leinen verhangen. Aufgrund des
Verhängers und meiner abgekippten Position, die ich aufgrund der
Fliehkraft nicht vollständig aufheben konnte, war die Steilspirale
auch mit starkem Bremsleineneinsatz zuerst weder zu mildern noch zu
beenden. Erst mit sehr starkem Einsatz der linken Bremse kam der
Schirm aus der Steilspirale. Dies aber nun aufgrund der Dynamik in
Verbindung mit sehr starkem Überschießen, dass ich nicht verhindern
konnte. Den Schirm war nunmehr unter mir und ich fiel daraufhin
knapp an der Schirmkappe vorbei. Der Schirm über mir begann erneut
sofort in eine schnell Drehbewegung zu geraten. Der Blick nach oben
zeigte einen etwa 1/2 offenen und 1/2 durch Leinenüberwürfe
zusammengeknautschten Schirm. Ich warf sofort - bevor die
Drebewegung höher wurde - meine Rettung (neu - zum Glück, und als
Front-R). Sie ging sofort auf. Die Drehbewegung meines Schirmes
hatte zu einem Eindrehen der Tragegurte geführt und in Verbindung
mit der Rettung ging es immmer in die Runde. Da ich noch über große
Höhe verfügte versuchte ich die eingedrehten Gurte zu trennen, ohne
Erfolg. Ich sank mit >6 m/sek. in einer strammen Drehbewegung
nach unten und "landete" schließlich in 2 Tannen. Der GL auf der
einen, die Rettung auf einer anderen Tanne. Zum Glück standen sie
relativ nahe aneinander, so daß ich mich auf eine Tanne
hinüberziehen konnte. Danke der Hilfe einiger Wanderer und eines
gelandeten Kollegens, der den Vorfall in der Luft beobachtet hatte,
war alles relativ schnell geborgen. |
Analyse: |
Klapper können ohne Vorwarnungen auftreten und die
Reaktion kan wesentlich heftiger als in einem Sicherheitstraining
sein. Die Ausleitung der Steilspirale mit dem Verhänger mit Geduld
vornehmen. Die Rettung immer in ausreichender Höhe betätigen. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
Ich flog ständig unter Startplatzhöhe (ca 50m), wo
die Winstärke völlig problemlos war. Mit heranziehenden Wolken nahm
auch der Wind zu, vermutlich wegen des Düseneffektes durch die
niedrige Basishöhe der Wolken. Ich flog um zu toplanden tief an den
Startplatz an. Beim heranfliegen wurde das Steigen aber immer
stärker und wenige Meter über dem Startplatz flog ich bereits
rückwärts. Ich machte den Fehler, nicht sofort vollgas zu geben, was
mich wahrscheinlich gerettet hätte. Ich stieg zügig auf Höhe der
Kante (ca 100m) und flog auch mit Vollgas rückwärts 8der Schirm
gehört zu jenen, von denen man sagt, daß sie 55 fliegen). Der Wind
bließ mich über die Kante, ich war etwa 50 m darüber. Ich entschied,
daß es nichts brächte in den Wind zu drehen und die Höhe für den
Retter zu gering war. Der Wirbel stand etwa 100 m hinter der Kante
und ich montierte mit großer Dynamik ab. Um haaresbreite bin ich
nicht äußerst böse eingeschlagen, sondern habe unverletzt überlebt.
|
Analyse: |
- Ein genaues Auge auf andere haben, vor allem auf
deren Vorwärtsgeschwindigkeiten! - Ein genaues Auge auf´s Wetter
haben: tief heranziehende Wolken können eine schnelle Windzunahme
bewirken! - Sich auch beim einem Strandsoaringflug, wo man am
liebsten nur in kurzen Hosen, ohne Helm und Instrumente fliegen
will, die potentiellen Gefahren vor dem Flug kurz ins Gedächtnis
rufen! |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
Nach dem 5 Punkte cheque laufe ich los. Flügel
sauber ausbalanciert, wird schon auf der Rampe abgehoben. Nach 1.5
Meter Flug ist Ende. Der Delta dreht aprupt 100 Grad um die
Querachse in die senkrechte. Halb im Rückenflug schlage ich 10 Meter
unter der Rampe in die Felsen/ Mauer ein. Ausser einer blauen Stelle
an der Schulter hatte ich nichts abbekommen, der Drachen war jedoch
total in Stücke. gebrochenes Flügelrohr, Querrohr, Zentralrohr,
Turm, zerissenes Segel, verbogene Latten. Eigentlich schon fast
während dem Sturzflug wusste ich, dass das VG Seil mit dem Knopf am
Ende der Startrampe eingefädelt hatte. So war es dann auch; ein
Stück hing noch an der Rampe. Auch mit allen Trick gelang es später
nicht mehr, das Seil genau an dieser Stelle einzuhängen. |
Analyse: |
Das VG Seil gehört entweder an die hintere
Unterverspannung oder sonstwie kontrolliert aufgeräumt. Es ist aber
auch wahr, dass der Drachen wirklich ein Schutzkäfig um den Piloten
bildet. Ohne diese Knautschzone wäre ich senkrecht, kopfvoran in die
Felsen geknallt. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
Die Schleppklinke wurde standardmässig in den
hierfür vorgesehenen Schleppschlaufen am Passagiergurtzeug (Skyline
Smart / ohne Rettung) eingehängt. Bei Erreichen einer Höhe von ca.
60 m riss urplötzlich die linke Schleppschlaufe am Passagiergurtzeug
weg. Die Textilklinke fädelte sofort selbständig aus und wurde vom
Seil nach vorne hin aus dem Gefahrenbereich weggezogen. Durch die
plötzliche einseitige Belastung riss auch die rechte Schleppschlaufe
bis kurz vor dem Abreissen ein. |
Analyse: |
Auch wenn die Schleppschlaufen an den Gurtzeugen
bis zu einer Belastung von 300Kg getestet sind, werde ich meine
Schleppklinke beim DoSi-Schlepp in Zukunft immer am Hauptkarabiner
des Passagiergurtzeuges anbringen um solche Gefahrenpotentiale
auszuschliessen. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
Während des Starts hob es dem Pilot leicht den
rechten Flügel. Die so eingeleitet Kurve konnte er zwar
auskorrigieren, allerdings flog er dann schon ziemlich tief auf eine
Telephonleitung zu, er berührte diese mit dem linken Flügel und
"bog" darauf hin scharf Richtung Hang. Nach einem 10 m Absturz kam
er auf dem Trapez auf und brach sich dabei den rechten Oberarm
|
Analyse: |
Der Pilot sagte, dass er zu spät reagiert hätte.
Aus unserer Sicht (20 m entfernt) wäre sich eine Korrektur noch
leicht ausgegangen, allerdings hat er das Hindernis fixiert. |
Pilotenerfahrung: |
Anfaenger |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Der Pilot lief los, nach wenigen Schritten hob der
Drachen von den Schultern, nach ein paar weiteren Schritten merkte
man allerdings, dass sich die Basis wieder dem Boden näherte und der
Pilot Schwierigkeiten hatte dem Drachen zu folgen! Kurz darauf
berührte die Basis mit Steckräder den Boden und der Drache samt
Pilot machte einen Salto vorwärts. Außer Prellungen hatte der Pilot
nichts abbekommen. |
Analyse: |
Der Pilot erklärte danach, daß er merkte wie der
Drache abheben wollte, dachte aber, daß er noch zu langsam ist.
Deshalb zog er noch mal die Nase runter. Allerdings konnte er dem so
beschleunigten Drachen nicht mehr folgen. |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
leichte Verletzung |
|
Beschreibung: |
Nach 2 Stunden Flug in der ersten Thermik des
Jahres musste ich eigentlich nur mehr Landen. Nach einem Überflug
mit "Juche"-Schrei wollte ich noch eine Landevolte fliegen, die aber
viel zu hoch war, also machte noch eine halbe 8 im Queranflug. Im
Endanflug hatte ich dann aber 45° Seitenwind (rechts bzw. SW). Nicht
das es mir nicht aufgefallen wäre, nur habe ich nicht darauf
reagiert. Beim Aufrichten ging mir dann die Nase hoch, was mir mit
dem Gurtzeug des öfteren passierte. Der Wind fuhr mir unter den
rechten Flügel, was ich nicht mehr korrigieren konnte. Beim
anschließenden Ausstoßen zog der Drache nach links weg und kam mit
der linken Seite des Trapezes auf. Beim diesem Aufprall brach ich
mir dann den linken Oberarm. |
Analyse: |
Zuerst einmal, dass man wohl den "Juche" -Schrei
erst nach der Landung am Boden machen sollte. Eine saubere
Landevolte ist das Um und Auf für eine gute Landung, und man sollte
sich früh genug darauf konzentrieren und keine Spielereien knapp
über dem Landefeld machen! Das Gurtzeug habe ich inzwischen gegen
ein neueres Model des selben Herstellers eingetauscht, nachdem
dieser festgestellt hat, dass es mir viel zu klein war. (PS: Mein
Fluglehrer meinte noch: Passt wie angegossen!) Als direkte Folge
davon geht mir beim Aufrichten die Nase NICHT mehr hoch. Wenn man
merk, dass man crasht, Hände weg vom Trapez! |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
schwere Verletzung |
|
Beschreibung: |
Rueckwaertsstart ueber 70Grad steiler, bewachsener
Klippe mit starkem Rotor dahinter (flache Wiese); Wind wechseld 10
bis 30 Grad Seitenwind. Beim Aufziehen Abheben kurzzeitiger Verlust
des Bodenkontaktes waehrend ich den Schirm in den Wind stelle,
danach werde ich nach hinten gerissen und komme mit dem Ruecken auf
den Hang auf mit resultierendem Entladen des Schirmes. Der daraus
folgende grosse Einklapper laesst ihn nach rechts ins Gebuesch
abtauchen und reisst mich dabei etwa 10 Meter nach vorne, worauf ich
in (gottseidank) weichem Gebuesch am Oberrand des Steilabbruches zu
liegen komme. Gottseidank unverletzt. |
Analyse: |
Der Wind ueber der Klippe war offensichtlich mehr
als 30Grad seitlich versetzt und um einiges staerker als am
Startplatz |
Pilotenerfahrung: |
Gelegenheitspilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
Zum Abstieg vor der geplanten LAndung aus ca 1100m
über Landeplatz langsame Einleitung enger Linkskurve im Übergang zur
Steilspirale. Ständige Kontrolle der Drehgeschwindigkeit.
Üblicherweise hält der Pilot die Spirale bei ca 8m/s. Diesmal aber
beschleunigt der Schirm ständig weiter. Stärkeres anbremsen auf der
Außenseite bleibt ohne Reaktion. Ich scheue mich vor einer
Vollbremsung auf der Außenseite, da ich eine völlig unberechenbare
Schirmrektion befürchte. Nach diesem Vorfall würde ich jetzt noch
beidseitiges Bremsen bis zu 100% versuchen. Auch das völlige Lösen
der Bremse auf der Kurveninnenseite und Bremse außen bringt nichts.
Der Versuch beide Bremsen zu Lösen bleibt ebenfalls ohne Ergebnis.
Ich bin nach wie vor nicht in Panik stürze aber mittlerweile mit 22
m/s. Ich entscheide mich für die Rettung. Da ich einen
frontcontainer habe sehe ich den Griff vor mir. Brauche 3
Umdrehungen bis ich den Griff zu fassen bekomme, werfe die Rettung.
Werde heftig nach oben gerissen und falle auch schon auf den Rücken.
Nach Aussage von Beobachtern waren es noch höchstens 50 m bis zum
Boden als der Schirm sich geöffnet hat. Erster Kommentar einer
herbeigeeilten Retterin "Toller Stunt" war das Absicht. Im übrigen
LAndung/Aufschlag ca 80 m vom Landeplatz entfernt. der Container der
Rettung lag 15 M von mir weg im Gras. Ich stehe Dank Staudruckairbag
und 12cm Protektor völlig unverletzt auf. |
Analyse: |
Wenn du an das Werfen der Rettung denkst ist es
schon fast zu spät. Ich habe die Zeit die ich brauchte um an den
Griff zu kommen bei der G Belastung völlig unterschätzt. Nach meiner
rechnung habe ich von der Entscheidung bis zum Werfen ca 120 m Höhe
verloren. Die Entscheidung hätte also spätestens 300 m über Grund
fallen müssen. Dann wäre die Auslösung in 180 m Höhe erfolgt.
Steilspiralen sind bestimmt nichts für Anfänger vor dem
Sicherheitstraining. Auch nach der 100sten Spirale gibt es noch
Überraschungen. 10 Jahre Fliegen, so gut wie immer ohne Störungen,
trotzdem immer auf alles vorbereitet sein. Nie über kritischem
gelände spiralen- Seilbahn-Häuser- Menschen- Straßen Die
Steilspirale ist kein Spaß, was es für mich bisher immer war. |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
|
unverletzt |
|
Beschreibung: |
Wir starteten am Arbiskopf in der Nähe von
Mayrofen im Zillertal. Dieses Gebiet ist bekannt für seine sehr
turbulente Frühjahrsthermik aber auch für sein sehr gutes
Streckenpotential. Ich stieg mit 8 anderen Piloten während eines
Streckenflugtrainings von Stefan Stiegler und Jürgen Stock an die
Basis bei 2500m NN. Ich flog an der Basis und dem Rand der Wolke
vorbei. Das Steigen wurde schwächer und lag bei 1-1,5 m/s während
sich die Basis der Wolke verbreiterte. Plötzlich packte es mich. Aus
dem Blauen heraus sog es mich mit 15 m/s in die Wolke. Sofort
leitete ich eine Steilspirale ein. Das Vario piepste wie verrückt
während ich eine Steilspirale nach oben machte. Ich realisierte, daß
das nicht gut sein konnte, beschloss aber das Rodeo durchzustehen
bis mich die Wolke ausspuckt, von der ich annahm, daß sich nicht
höher als 2000 m sein konnte. Da ich die Brillengläser trocken
wollte um das GPS abzulesen leitete ich die Spirale aus. Nach der
schoss mein Schirm plötzlich extrem weit vor und zog mich mitten in
die Kappe. Komplett eingewickelt und mumifiziert in meinem Schirm
begann ein schier endlos scheinender freier Fall. Ich schaffte es
irgendwie mich zu befreien und hing dann kopfüber meine Beine in die
Leinen verwickelt an einem 1 qm großen Stück Schirm. Ich versuchte
nach meiner Reserve zu greifen, fand sie aber nicht sofort. Ich
erinnerte mich an einen Satz: Vergewissere Dich, dass Du tatsächlich
den Reservehandgriff in der Hand hältst und nicht einen Tragegurt
o.ä.. Diese Kontrollsekunde kann Dir wertvolle Sekunden unnützem
Ziehens ersparen. Da hörte ich auf zu versuchen den Tragegurt von
meinem Gurtzeug zu reißen, fand meinen Reservegriff und warf die
Rettung kopfüber hängend in einer atemberaubenden Geschwindigkeit
fallend. Die Reserve öffnete sich mit einem enormen Schlag und ich
fühlte mich wie am Ende einer Peitsche (alles immer noch in der
Wolke). Und so fühlt sich mein Genick jetzt auch an Während ich
sank, zog ich den Rest meines Schirmes ein und funkte meinen
Freunden, daß ich mit der Rettung runter komme. Ich mußte es drei
mal wiederholen bis sie mir glaubten und mich erkannten. Während ich
an meiner Rettung sank kreuzte ich wegen der wechselnden Winde im
Tal mehrmals die selbe Hochspannungsleitung. Schließlich landete ich
rückwärts in einem 60° steilen Hang mit niedrigen Bäumen (ca. 3m),
so daß ein Landefall nicht möglich war. Nachdem ich mehrere Minuten
nach Luft schnappte, packte ich alle meine Sachen in den Packsack
und ging zur Straße. Mein Rücken tut immer noch weh, aber das
einzige was kaputt ist, ist mein Schirm. Mein Variospeicher war
sowohl im Sinken als auch im Steigen am Anschlag, was bedeutet, daß
ich mehr als 20 m/s Steigen bzw. Sinken hatte. Meine maximale Höhe
betrug 4021m ü. NN. |
Analyse: |
Was habe ich aus diesem Zwischenfall gelernt, nach
dem ich ihn mit Experten ausgewertet hatte. 1. Versuch niemals mit
der Steilspirale einer saugenden Wolke zu entkommen wenn du schon in
der Wolke bist, das wird dich nur ins Zentrum des stärksten Steigens
bringen. 2. In so einem Fall immer die Ohren anlegen und den
Beschleuniger treten. Versuche Kurs zuhalten. Am Besten in die
Richtung des nächsten Wolkenrandes. Du wirst zwar weiter Steigen,
jedoch auch aus dem stärksten Steigbereich kommen und so den Rand
der Wolke erreichen. 3. Traue keiner Wolke, auch nicht wenn andere
Kollegen bereits darunter hängen. Versuche dich immer am Rand zu
halten. 4. Kaufe Dir einer steuerbare Rundkappe. Der Preis ist nur
ein klein wenig höher, du hast jedoch die Wahl nicht in einem Fluß,
einer Hochspannungsleitung, einer 4-spurigen Autobahn oder anderen
unvorteilhaften Plätzen zu landen. (ich habe bereits eine bestellt
bei Pro Design für 550$). |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
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leichte Verletzung |
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Beschreibung: |
Pilotin überflog unmittelbar nach dem Start mit zu
geringer Höhe einen Felsvorsprung kassierte einen Rotor der ihr
einen Klapper größer 50% bescherte. Schirm legt sich sofort auf die
Nase und dreht massiv weg. Pilotin schlägt mit hoher Geschwindigkeit
auf. |
Analyse: |
Man kann nicht oft genug predigen das, das
wichtigste die Sicherheitshöhe und der notwendige Respektabstand zum
Hang ist. Nur 10m höher hätte sie vermutlich diesen Rotor nicht mehr
so heftig erwischt bzw. hätte Schirm/Pilotin mehr Zeit gehabt zu
reagieren war der 4. Flug auf einen DHV 2er! |
Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
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schwere Verletzung |
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Beschreibung: |
Bei Fehlklinkung in geringer Höhe durch
Hineinsetzen in Gurtzeug pendelte der Schirm stark nach vorne. Der
Pilot war nicht in der Lage den Schirm abzufangen und stürzte aus
geringer Höhe auf den Boden mit dem Gesicht voran. Hierbei schlug er
sich die obere Zahnreihe aus. |
Analyse: |
Zu früh ins Gurtzeug gesetzt und mit dem Knie
Klinkmechanismus ausgelöst. Durch Jethelm kein ausreichender
Gesichtsschutz. Was können wir lernen: Zumindest beim Schleppen
*immer* Integralhelm. Hineinsetzen ins Gurtzeug erst nach Erreichen
der Sicherheitshöhe (50m) |
Pilotenerfahrung: |
unbekannt |
Verletzungsgrad:
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unverletzt |
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Beschreibung: |
Eckard war am 15.08.00 um 11.28 Uhr gestartet um
in Fiesch auf Strecke zu gehen, als er nach 1 1/2-stündiger Flugzeit
südlich des Geschinerstocks ca. 200m über dem Grat mit seinem Ozone
Proton M in Turbulenzen geriet und sein Schirm großflächig klappte.
Hierauf ging der Schirm in eine Negativdrehung über. Scheinbar
versuchte Eckard den Schirm aktiv zu stabilisieren, da dieser nach
der ca. 100 m dauernden Negativspirale plötzlich stabil stand,
jedoch in der nächsten Sekunde auf die andere Seite negativ
wegdrehte. Auf den verbleibenden ca. 40 m wurde die Rettung nicht
ausgelöst. Eckard stürzte ungebremst mit der negativen Spiraldrehung
in das unlandbare, felsige Gelände auf dem Grat (auf 2470m Höhe) in
der Nähe von Reckingen ohne die Rettung ausgelöst zu haben. |
Analyse: |
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Pilotenerfahrung: |
Erfahrener Pilot |
Verletzungsgrad:
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tödliche Verletzung |
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