Typ  Nr.  Datum  Unfallort  
 unbekannt  121  15.06.2003  Nordhelle  

Beschreibung:

Den ganzen Tag über waren die Bedingungen an der Nordhelle eher als mäßig zu bezeichnen. Wegen des schönen Wetters und der guten Vorhersagen waren jedoch viele GS- und auch einige HG-Piloten anwesend. Die Phasen zum "obenbleiben" waren maximal 5-10 Minuten lang. Sie wurden wegen der nördlichen Ausrichtung des Hanges erst am späten Nachmittag etwas besser. Sowie geringe Ablösungen den Hang hinauf schlichen machte sich bei einigen GS-Piloten eine regelrechte Starthysterie bemerkbar: So verknoteten sich die Schirme zweier gleichzeitig startender Piloten schon beim Aufziehen. Ein HG Bautek Twister startete in einem ruhigen Moment (ohne GS-Starts) von dem ca.20 Meter höher gelegenen Startplatz für Drachen. Nach seiner zunächst vergeblichen Thermiksuche machte er Anstalten sich vom Hang Richtung Landeplatz weg zu bewegen. Diese Phase nutzten zwei GS-Piloten nacheinander um zu starten. Der HG-Pilot kehrte jedoch linksdrehend mit Vollkreisen wieder auf den Hang zu und hatte dabe geringes Steigen. Einen Kreis konnte er vollenden und wurde dabe deutlich in Richtung Hang und die dort achternden Gleitschirme versetzt (ca.3-5 Meter unter - und ca.10 Meter von sich entfernt). Den folgenden Kreis konnte er dann nur noch zu zwei Dritteln durchziehen, da er sich nun unmittelbar über einem der beiden Schirme befand (ca.2-3 Meter darunter der andere Schirm). Im restlichen Drittel des Linkskreises schlug die Anströmkante des HG das Achterliek des oberen GS ein. Der HG kippte mit dem verhakten oberen GS über seinen linken Flügel und riss den unteren GS mit in die Tiefe. Absturzhöhe ca.40 Meter. Einige schlanke Kiefern konnten den Sturz nicht wirklich bremsen, ein Aufschlag auf einem nur 10 Meter entfernten Waldweg wäre für alle Beteiligten schlimmer ausgegangen. Der untere GS-Pilot erlitt Rippenbrüche, Lungenprellung und eine koplizierte Knie-Fraktur, der obere GS-Pilot erlitt Stauchungen und eine Platzwunde am Kinn, der HG-Pilot erlitt einen Lendenwirbelanbruch und eine Fraktur am Knie.

Analyse:

Grundsätzlich niemals gegen den Hang kreisen! Sicherheitsabstände jederzeit berücksichtigen: zum Hang und auch zueinander. HG-Piloten: bei Mischbetrieb unbedingt Geschwindigkeit und Steigverhalten der Gleitschirme beachten. GS-Piloten: In einem schmalen Aufwindbereich nicht parken, sozial verhalten - zieht nix kräftig nach oben, geht landen und lasst anderen auch eine Chance.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Drachen  120  07.06.2003  Scuol (Engadin, CH)  

Beschreibung:

Einseitiger Heber beim Bügel herausdrücken, rechter Flügel berührt Boden, Aufprall auf rechtem Flügelrohr und rechter Trapezecke. Dabei Elle knapp unterhalb des Handgelenks gebrochen (mit Splitterung). Ich hatte noch versucht die Hände an den Trapezrohren loszulassen, aber da ich nach rechts zum Flügel hin fiel hätte ich aktiv die Hand nach hinten (und zum Körper) wegreissen müssen, und das im Vertrauen darauf dass die Gurtaufhängung ein Durchpendeln des Körpers erzwingen wird, während man mit dem Kopf voraus auf den Boden zuschiesst. Die Grasnabe habe ich tatsächlich nur leicht tuschiert, und es waren weder am Gesicht noch am Helm Spuren zurückgeblieben. Der Ablauf davor: Ich hatte die Wiese, einen gemähten und fast ebenen Streifen neben der Strasse und parallel zum Talwind (15-25 km/h) bereits frühzeitig als Landewiese ausgesucht. Ich baute meine Höhe über einer Baumreihe am Fluss ab und merkte erst spät dass die Landewiese etwas höher lag als die Wiesen am Fluss, sodass ich zu tief war für einen ordentlichen Queranflug, geschweige denn Gegenanflug. Ich machte also stattdesen einen Endanflug schräg zum Wind zu meiner Wiese (hinauf), und hatte mich gerade so über die danebenliegende, steiler hängende und ungemähte Wiese auf die Landewiese gemogelt um direkt danach auszustossen, als obiges Missgeschick trotz entschlossenem Gegensteuerns passierte.

Analyse:

Neben den üblichen Erkenntnissen (unbekanntes Gelände, daher Endanflug bei thermischen Bedingungen gegen den Wind und keine falschen Eitelkeiten auf punktgenaues Landen) ist mir ein Faktor aufgefallen, der wohl in diesem Fall den unfallträchtigen Faktoren endgültig die Überhand gewinnen liess: Wenn man mit Minimum-Speed im Endanflug über eine leicht von unten angeströmte schräge Böschung fliegt, dann reisst bei dem Flügel der über der Kante ist leicht die Strömung ab, während am anderen Flügel die Anströmung zusätzlich mit Komponente von unten auf die volle Flügelbreitseite trifft. Also wenn schon dahinhungern, nicht noch über schräge Böschungen huschen wollen, im Zweifelsfall kurz vorher entschlossen stallen oder noch eine Drehung gegen den Wind ansetzen, auch wenn man dann das Rausdrücken nicht mehr geregelt bekommt und der Drachen sich eine grüne Nase holt.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  119  07.06.2003  Brauneck, Lenggries  

Beschreibung:

Der Start vom Startplatz Garland (NO-Ausrichtung) bei frischem Wind aus nördlicher Richtung erfolgte am späten Nachmittag problemlos. Umgehend nachdem der Pilot sich ins Gurtzeug gesetzt hat leitete er eine Linkskurve in nördliche Richtung ein. Nach einer Flugstrecke von ca. 80 m und einer Höhe von ca. 60 m über Grund klappte die linke Flügelseite spontan und asymmetrisch zu 2/3 ein. Das schnelle Abdrehen des Schirm auf die eingeklappte Seite führte zu einem vertwisten der Leinen. Eine Reaktion durch Gegensteuern erfolgte nicht oder zu spät, was in Anbetracht der Drehgeschwindigkeit und Vertwistung nicht verwunderlich ist. Mit dem weiterhin bestehenden großflächigen Einklapper stürtze der Pilot in einer Drehbewegung ab und schlug, ohne den Rettungsschirm zu werfen, am steilen Wiesenhang des Garlandkessels auf. Unmittelbar zu Hilfe geeilte Piloten fanden den verunfallten Piloten bei Bewustsein und offenbar nur leicht verletzt, jedoch unter Schock stehend vor.

Analyse:

Trotz anstehenden Winds am Startplatz Garland liegt der Garlandkessel bei aktivem Talwindsystem aus N/NW im Lee des vorgeschalteten Hinteren Leitenberg und des Kogel. Am Tag des Unfalls sind viele Piloten problemlos vom Garland gestartet und sicher gelandet. Die Wetterlage bewirkte jedoch erst am späteren Nachmittag einen auffrischenden Wind und weit in den Kessel hineinreichende Leerotoren. Leider zeigt es sich mal wieder, dass vergleichsweise unbedarft unser sehr schöner Sport ausgeübt wird – eine Kritik, die an diesem Tag auch auf mich zutraf. Ein elementarer Teil des Gleitschirmfliegens ist eine entsprechende Flugvorbereitung, die über eine Einhohlung der Wetterbedingungen hinaus auch ein Vertrautmachen mit dem Fluggelände erfordert. Neben ortskundigen Piloten steht dem Flieger auch das Internet als Informationsquelle zur Verfügung. Hier sei beispielhaft die Internetpräsenz der Flugschule "Adventure-Sports" (http://www.adventure-sports.de/start.htm) genannt, die wichtige Informationen zum Brauneck bereitstellt und geholfen hätte, diesen Unfall zu vermeiden.

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
   115  21.04.2003  meduno  

Beschreibung:

der pilot mit angeblich 16 ! jahren flugerfahrung startete mit drei verhängern auf der rechten seite. er konnte dann einen davon lösen. dann soarte er munter weiter bis er nach einer engen rechtskurfe negativ ging und mit viel zu später reaktion die seite wieder öffnete. resultat:negativ abspiralt und absturz in einen baum der schlimmeres verhinderte. zur gleichen zeit starteten noch 2 weitere piloten aus dieser betreuten gruppe

Analyse:


Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  113  19.04.2003  Wasserkuppe Baude  

Beschreibung:

Wir standen oben am Hang, bis zu diesem Zeitpunkt und auch nachher waren die Abloesungen gut handlebar. Waehrend des Unfalls hatte ich selbst zum Glueck meinen Schirm am Boden. Der Pilot hatte gerade aufgezogen als eine starke abloesung durchzog. Er versuchte den Schirm noch auf den Boden zu bringen, hob aber ab und wurde rueckwaerts in den allseits beruechtigten Zaun gedrueckt. Der Pilot blieb gluecklicherweise unverletzt. Der Schirm ist defekt, aber wohl reparabel.

Analyse:

Der Hang ist beruehmt beruechtigt dafuer, das dort auch erfahrenere und erfahrenste Piloten beim Soring im Zaun haengenbleiben. Meist geht die ganze Sache glimpflich aus ( Schirm defekt, aber dem Piloten gehts recht gut ). Trotzdem sollte man sich dort immer mal klarmachen, das der Hang zwar sehr gut ist um Bodenhandling und auch Starkwindhandling zu trainieren, aber es ist und bleibt nicht ganz ungefählich, dort zu fliegen. Ausserdem, wer kauft sich schon gerne einen neuen Schirm ( Vor allem, wenn der Schirm gerade neu war ) Ach ja, nachdem man am Zaun haengen geblieben ist, sollte man jede Moeglichkeit nutzen sich aus dem Gurtzeug zu befreien, und seinen Schirm lieber alleine weiterfliegen lassen. So ueber den Zaun gezogen zu werden ist einfach nicht so angenehm. Last das Material besser sausen.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  112  13.04.2003  Schweiz  

Beschreibung:

Während einiger starker Kreise fällt mein Rettungsschirm selbständig raus. Er geht sofort auf, der Hauptschirm geht in waagerechte Stellung und zieht mich nun wie ein Spinnackersegel schnell in Windrichtung davon. Da ich an den B anstatt den D Leinen ziehe gelingt es mir nicht den Hauptschirm einzuholen. Dadurch kann ich meine lenkbare Reserve nicht gegen den Wind drehen. Mit grosser Sink- und Vorwärtsgeschwindigkeit schlage ich auf einer Wiese ein. 20m vor dem Aufschlag lasse ich alle Leinen Los und breite ein seitliches Abrollen vor. Was auch gelingt. Trotzdem schlage ich mit dem Kopf stark auf. Tiefe Schrammen am Helm welcher aus dem Motorradsektor stammt zeigen später die Wucht des Aufschlags. Mit den kleinen "Eierschalen" welche viele Piloten benützen wäre ich wohl nicht so glimpflich davongekommen.

Analyse:

5 Punkte Check unmitelbar vor Abflug. !!! Beim Auspacken des Gurtzeugs habe ich zwar die Reserve kontrolliert, aber nachdem ich bereits die Leinen zum Start in Händen gehalten habe, hat sich eine Pilotin bei einem missglückten Startversuch, mit Ihren Leinen bei mir verheddert. Helfer befreien mich. Ich kontrolliere noch mal meine Leinen nicht aber den Notschirm und Starte. Wahrscheinlich ist da der Griff bereits nicht mehr angeklettet. Die Fliehkraft im engen Kurvenflug tut dann das übrige.

Pilotenerfahrung:

Anfaenger

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  108  03.03.2003  Ronda/Spanien  

Beschreibung:

Ich versuchte meinen Schirm bei einem ca. 15-20er Wind mit Seitenwindkomponenten auf dem eigendlichen Startplatz in Ronda aufzuziehen und merkte schnell, daß mir dies nicht taugte. Dann versuchte ich es auf einem Wiesenhang in unmittelbarer Nähe, der auf der rechten Seite mit Felsbrocken gesäht war. Ich startete in einer laminaren Ablösung rückwärts, die Kappe stand optimal über mir- drehte mich aus und lehnte mich sofort nach Vorne. Ich merkte, dass wieder Seitenwind aufkam und korrigierte dies mit Bremsen auf der rechten Seite ersteinmal aus und unterlief den Schirm. Danach hob ich ein paar Schritte ab und vermutlich bremste ich zuviel und lief weiter. Eine Böe erfasste vermutlich meinen Schirm und ich stürzte in die Felsbrocken seitlich ein. Mein Aufschrei war nicht zu überhören und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Die Schmerzen waren höllisch. Die Rettung + örtliche Polizei wurden sehr zügig verständigt und der V. a. auf eine Schienbein- und Beckenfraktur waren schon ein Schock. Die Fahrt zum Krankenhaus dauerte unendlich lange, genauso wie die anderthalbsündige Wartezeit auf den Rettungswagen am Unfallort. Die Bedingungen in spanischen Krankenhäusern sind natürlich nicht mit unseren zu vergleichen und somit notdürftig. Die Betreuung bzw. die Freundlichkeit war super. Diagnose: schwere Prellungen und Einblutungen am li. Ellenbogen, Becken und Unterschenkel. Später wurde durch einen österr. Unfallchirurg noch ein Bänderanriß am li. Sprunggelenk diagnostiziert. Leider belastete ich ziemlich früh schon mein Bein, da ich dachte, es wäre nicht so schlimm. Ich knickte nocheinmal um und die Tanzerei am letzten Abend waren nicht so förderlich. Morgen werde ich ins Krankenhaus eingewiesen, da mein Band wahrscheinlich weiter eingerissen ist. Irgendetwas werden sie schon tun, um mein Fuß endlich ruhig zu stellen. Die Heilung wird wahrscheinlich mehr als 2 Wochen betragen.

Analyse:

- Bedingungen nicht unterschätzen und mehr Groundhandling im Vorfeld hätte mir wahrscheinlich diesen Unfall erspart. Obwohl ich die ganze Zeit souverän und gut rückwärts gestartet bin, hat es nicht ganz ausgerreicht, um den Fehler auszubügeln. Außerdem : ...lieber ein bisserl mehr Angst, als gar keine Angst. Denn dies war wahrscheinlich die Hauptursache!!

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  107  00.00.0000  Gerlitzen / Ossiachersee  

Beschreibung:

Nach dem Start fällt mir auf, dass der Schirm leicht nach links zieht; die Kappe steht tadellos, der Schirm lässt sich wie gewohnt steuern, ich sehe keinen Fehler. Ich setze mich im Gurtzeug ein wenig nach rechts und fliege normal weiter. Ca. 700 m über dem See beginne ich eine enge Linkskurve, der Schrim geht sofort ins Trudeln, ich verliere jegliche Orientierung. Nach Ãœberwinden der Schrecksekunde(n) kann ich mit "Hände hoch" und anschliessendem Anbremsen rechts das Trudeln beenden, der Schirm fliegt wieder normal. Nach dem Schreck strecke ich erst einmal alle Glieder durch, dabei sehe ich, dass die linke Bremsleine zwischen Handgriff und Umlenkrolle um eine A-Leine gewickelt ist. Wenn man die linke Bremse heftig zieht, kommt der ganze linke A-Gurt mit herunter! Ich wickle die Bremse aus, das leichte Ziehen nach links hört auf, ich beende den Flug normal.

Analyse:

Egal wie oft Du die Vorbereitungen zum Start und den Vorflugcheck schon durchgeführt hast, Du musst es jedesmal wieder sorgfältig tun. Entgegen dem menschlichen Gefühl, dass etwas, das 100 Mal gut gegangen ist, bestimmt auch beim 101. Mal gut gehen wird, gibt es in der Wirklichkeit keinerlei Garantie dafür. Ich hatte weder vorher noch seither jemals so eine Verwicklung mit der Bremsleine, aber dass ich sie das einzige Mal übersehen habe, hätte in Bodennähe ganz böse enden können!

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  106  00.00.0000  Hohe Wand, Oststart  

Beschreibung:

Den Startplatz quert eine Schotterstrasse (kein Verkehr), das Gelände ist dort steil eingeschnitten und unten verläuft die ebene Strasse. Ich hatte mehrere erfahrene Piloten beim Starten beobachtet, sie setzten sich spätestens an der Oberkante des Einschnitts ins Gurtzeug; einige kamen raus, andere berührten mit dem Gurtzeug die Strasse, der Schirm fiel vorne runter, und sie kletterten wieder hoch, um den Start nocheinmal zu versuchen. Da ich schon viel Theorie gehört hatte, insbesondere auch "nicht zu früh ins Gurtzeug setzen", bildete ich mir die Meinung, die Piloten hätten nur weiterlaufen müssen, dann hätte der Start geklappt. Eine schwere Fehleinschätzung! Bei meinem eigenen Start kam der Schirm schön über mich, der Fluglehrer gab das Kommando "Renn!" ( = Beschleunige!), was ich aber nur halbherzig tat. Der Schirm überholte mich leicht, und in dieser Stellung ging ich über den Einschnitt. Der Schirm kam in Fahrt, und ich pendelte mit ordentlichem Schwung durch, in die ebene Strasse hinein. Da ich versuchte, weiterzulaufen, nahmen meine Füsse und Beine einen Grossteil der Energie auf --> Knöchel und Knie verletzt.

Analyse:

1. Nur starten, wenn Du wirklich überzeugt bist. Zögern in der Beschleunigungsphase ist Scheisse! 2. Wenn Du in ein Hindernis fliegst und nicht mehr ausweichen kannst, versuch mit geschlossenen Beinen den Stoss schräg abzufedern und die Restenergie über den Protektor abzurollen, so wie es früher die Fallschirmspringer gemacht haben; streck ausser den geschlossenen Beinen keine Körperteile raus.

Pilotenerfahrung:

Anfaenger

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  105  31.05.2002  Mitternsill Pinzgau  

Beschreibung:

Nach Streckenflug Landung am Ortsrand von Mitternsill. In Ca. 60 Metern Höhe durch Blick auf's GPS einen Speed von 55 KM/H festgestellt. DFolgerung, daß ich etwa 17 KM/H Rückenwind habe. Entschluß 180 Grad Umkehrkurve um in eine von hohen Bäumen und Heustadel begrenzte und zusätzlich von massivem Holzzaun umgebene Wiese gegen den Wind einzulanden. Hierzu war rabiates Wendemanöver ca. 40 Meter über Grund notwendig. In der Umkehrkurve starkes Sinken durch Druck des Windes auf das Obersegel, Durch anpeilen der Landewiese über die linke Schulter extremes Gewicht auf der kurveninneren Seite. Plötzlich seitliches Einklappen des inneren Ohres wegen Strömungsabriss, Schirm beginnt schnell weich zu werden, Strömungsabriss wandert zügig in Richtung Schirmmitte, der gesamte Schirm beginnt langsam negativ zu drehen. Sinkgeschwindigkeit nimmt rapide zu, Aufschlag erfolgt mit den Beinen voran in einer linken Spiralbewegung. Durch Aufschlag Zertrümmerung der Sprunggelenke beidseits, Knöchelbruch rechts, Kompression 2. bis 5. Lendenwirbel, 5 Rippen angebrochen und kräftig in die Zungenspitze gebissen.

Analyse:

Nicht nur rechtzeitig die Aussenlandewiese aussuchen, sondern auch die Windrichtung versuchen auszumachen, damit nicht in absoluter Bodennähe noch umdisponiert werden muß. Bei längeren Streckenflügen nicht unbedingt den letzten Kilometer noch ausfliegen aus Rekordsucht, sondern lieber keine Kompromisse eingehen und die bestmöglich Landewiese aussuchen und sich bewußt auf die Landung konzentrieren.

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  104  14.09.2002  Lenzerheide  

Beschreibung:

Nach einem genüsslichen ca. einstündigen Thermikflug am Vormiitag bemerkte ich die immer stärker werdende Bise im Tal. Gegen den Wind versuchte ich nun zusammen mit einigen Kollegen den offiziellen Landeplatz am See zu erreichen. Zwei meiner Fliegerkollegen ist dies auch gelungen. Da nun die Bise bereits so stark geworden ist, dass sich am Landeplatz starke Turbulenzen bilden konnten, war hier eine Landung nur noch mit grossem Klapprisiko möglich. Auch hätte ich diesen Landeplatz nur noch knapp erreicht, weil ich direkt gegen die nun noch stärkere Bise fliegen musste. Ich entschied mich deshalb zum Notlandeplatz auf der anderen Seite des Sees zurückzufliegen. Mit relativ hoher Geschwindigkeit flog ich nun mit dem Wind in geringer Höhe über den See und began am Ende des Sees in den Wind zu drehen. Leider ist mir das nicht mehr ganz gelungen, da mir dazu nicht mehr genügend Höhe zur verfügung stand. Ich knallte also heftig in Schräglage in eine Wegböschung auf den Protektor meines Gurtzeuges und anschliessend hob mich der noch offene Schirm über den Weg in den Notlandeplatz. Mit Schmerzen im Rücken und an den Rippen blieb ich dann eine Weile am Boden liegen und wartete auf meine nachfolgenden Fliegerkollegen, die nun auch hier gelandet waren. Zum Glück konnte ich noch meine Arme und Beine problemlos bewegen, so dass ich nach einer halben Stunde ins Hotel transportiert werden konnte. Mein Hausarzt konnte glücklicherweise weder im Rückgrat noch an den Rippen Brüche feststellen und so bin ich mit Prellungen davongekommen.

Analyse:

In diesem Fall wäre eine frühere Landung oder eine Landung an einem höher gelegenen Ort die bessere Lösung gewesen. Eine Aussenlandung wäre problemlos möglich gewesen, wenn ich mich nicht von vornherein auf den offiziellen Landeplatz fixiert hätte. Auch hat sich der Nutzen eines Protektors im Gurtzeug wieder einmal bestätigt, da dieser den Schlag massiv dämpfen konnte und damit schwere Verletzungen verhinderte.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  103  05.10.2002  Höss, Hinterstoder; Oberösterreich  

Beschreibung:

Nach dem Start "in eine Luftmauer" geflogen, d.h. keine Vorwärtsfahrt. steigen und sinken wechselnd mit ca. 3 m/s, pilot entschloss sich wieder top zu landen, kassierte klapper ca. 10m über landeplatz, prallte in sitzender position am boden auf... resultat: bruch des 1. und 3. lendenwirbels...

Analyse:


Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  100  22.10.2002  Babadag/Türkei  

Beschreibung:

Pilot zieht den Schirm vorwärts auf, bremst zu wenig, Kappe schießt stark vor. Bedingt durch den schwachen Wind und die hohe Startgeschwindikeit ist auf Grund des steilen Hanges ein Startabbruch nicht mehr möglich. Der Pilot stürtzt ca.15m tief in steiniges Geröllfeld.

Analyse:

Der Babadag in Ölüdeniz/Türkei stellt hohe Ansprüche an das Pilotenkönnen. Die Mehrheit der Startplätze ist für Anfänger völlig ungeeignet. Selbst routinierte Piloten haben hier Schwierigkeiten. Die Startszenen sprechen für sich, auch die Zahl der Toten.

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  98  07.10.2002  Col Rodella  

Beschreibung:

Am Südweststartplatz wurde der thermisch gut anstehende Wind durch Böen des überregionalen Westwindes gestört. Ich beobachtete das Wetter eine Zeit und stellte fest, daß die Böen regelmäßig kamen, es dann aber längere Zeit ruhig ist. Ich wartete das vermeindliche Ende der Böe ab und zog meinen Schirm auf. Ich starte Rückwärts und habe die A-Leinen in einer, die D-Leinen in der anderen Hand. Da die Böen doch nicht so regelmäßig kamen, zog ich genau in eine auf. Mein Schirm war erst in 45-60 Grad, als es mich superschnell ca 3-5 Meter aushob und ich ca. 20m Rückwärts ins Lee flog. Seilbahn und Elektrokabel kamen schnell näher. Es gelang mir nicht, den Schirm mit den D-Leinen runterzukriegen. In meiner recht hilflosen Situation hab ich dann mit beiden Armen eine Bremse eingerafft. Dies oder das Lee führte dazu, daß sich der Schirm und ich drehte. Der Schirm flog aber auch mit Eintritskante nach unten noch ca 10 Meter weiter, bis er mich im großen Halbkreis auf den Boden knallte. Duch meine Drehung landete ich auf dem Protektror und habe nur eine Schulterprellung. Die ganze Sache dauerte nur wenige Sekunden. Ich hab Glück gehabt!

Analyse:

Am folgenden Tag gab es morgens eine ähnliche Wetterlage. Ich schätzte die Westböen auf 25-30 KmH. Der Eindruck am Boden täuscht aber, da der Westwind am Boden am Col Rodella stark gebremmst ist, bzw. der Pilot/die Pilotin leicht im Lee von Bodenwellen steht. Deshalb habe ich etwas Abseits vom Startplatz den Wind gemessen und war überrascht, als der Windmesser 38 KmH anzeigte. Bei Westwind ist der Col Rodella mit Vorsicht zu genießen. Ich hätte gar nicht erst versuchen sollen, zu starten! Ansonsten ist mir nicht klar, ob ich anders oder besser hätte reagieren können, da alles sehr schnell ging und fast keine Reaktionszeit da war. Ich habe ca 80-90 Flüge im Jahr und fliege seit 3 Jahren.Tipps nehme ich gerne entgegen: tommi@schwairkraft.de

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  96  13.09.2002  Annecy, Col de Forclaz  

Beschreibung:

Der Pilot versuchte rechts (wenn man von Seeseite schaut) hinter dem oberen Startplatz am Col de la Forclaz Höhe zu gewinnen im recht starken Aufwind (teilweise bis zu 4m/s) als die rechte Hälfte des Schirm vollständig einklappte, ca. 100m ü. den Baumwipfeln. Der Pilot stabilisierte die linke Schirmhälfte und versuchte mit kurzem pumpen auf der rechten Seite, das die rechte Hälfte sich wieder aufbaut. Kurz nachdem die rechte Hälfte wieder offen war, klappte die linke Hälfte ein. Der Pilot musste während dessen die Richtung korrigieren, da er sonst in den Grat hinter dem Startplatz geflogen wär. Vermutlich tat er dies zu heftig, so das er das einklappen der linken Hälfte "unterstützte". Da die rechte Seite scheinbar noch nicht vollständig geöffnet oder instabil war, ging der Schirm in eine Spirale, die der Pilot nicht mehr korrigieren konnte, da er sich schon zu knapp über den Baumwipfeln befand. Er verfing sich mit einem Ende des Schirmes in einem Baum und wickelte sich dann um einen zweiten Baum. Durch die Äste der Nadelbäume gebremste landete er relativ sanft, die Beine voran und das Gesicht geschützt, am Stamm des zweiten Baumes in ca. 10-15m Höhe. Der Pilot wartete bis zum eintreffen der Rettung im Gurtzeug und wurde im Gurtzeug abgeseilt. Er trug keinerlei Verletzungen davon, der Schirm war leicht beschädigt (Leine gerissen, kleineres Loch im Schirm).

Analyse:

Ich war sehr überrascht von der Heftigkeit und der Schnelligkeit, mit der alles ablief. Vom Beginn des ersten Klappers bis zur Baumlandung vergingen meiner Meinung nach ca. 30sek. Allerdings ist die Erinnerung leicht getrübt. Erst durch einen Beobachter konnte ich mir so halbwegs zusammensetzen, was passiert war. Laut Augenzeugen war ich zu weit von der Kante weg (am Startplatz). Das allein wäre nicht tragisch, wenn ich nicht zu tief gewesen wäre, denn so kam ich in die Abwinde, welche mir schliesslich den Schirm zerlegten. Das ganze ist also als Pilotenfehler zu betrachten. Spiralen habe ich schon mehrfach geflogen und habe keine Angst vor ihnen. Aber wie man Klappern und ungewollten Spiralen begegnet oder wie man Spiralen und Klapper möglichst schnell ausleitet bzw. korrigiert muss ich noch üben.

Pilotenerfahrung:

Anfaenger

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  95  18.09.2002  Schwäbische Alb  

Beschreibung:

Der Pilot startet und verliert dabei die Steuerleine. Während er versucht nach der Steuerleine zu greifen, vergißt er wahrscheinlich das er die andere Seite noch angebremst hat, dreht ab und landet in den Bäumen. Soweit so schlimm, aber der Pilot ist noch unverletzt. Dann allerdings will er sich selbst aus der mißlichen Lage befreien und selbst vom Baum klettern, obwohl ein anderer Flieger zu stelle ist, der die Bergwacht alarmieren könnte. Beim Versuch sich aus dem Baum zu befreien stürzt er aus ca. 6-8 Metern auf den felsigen Boden und zieht sich schwere Verletzungen zu. Ohne Helm wäre der Pilot aller Wahrscheinlichkeit nach tot.

Analyse:

Nach einer Baumlandung sollte man versuchen Ruhe zu bewahren und nicht auf die Idee kommen, sich selbst abzuseilen. Die Gefahren hierbei sind größer, als die Gefahren der Baumlandung. Der Helm wies bei der Untersuchung eine richtige Delle auf. M.a.W., wer ohne Helm unterwegs ist, handelt mehr als leichtsinnig. Wenn man also schon versucht sich aus einem Baum selbst zu befreien (z.B. weil Hilfe nicht zu erwarten ist) dann bitte wenigstens den Helm auflassen. Und zuletzt noch der Hinweis auf den Kurs von Georg Krauser auf http://www.gleitschirm-faq.de/Sicherheit/ErsteHilfe

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  93  07.09.2002  LIENZ  

Beschreibung:

Beim Wettbewerb DOLOMITENMANN (Teambewerb) versuchen alle Piloten auf einem Waldumrundeten Fußballplatz Zielzulanden und an den Kajakfahrer zu übergeben. Zahlreiche Piloten kommen zu hoch an und überziehen dann die Bremsen und rauschen mit einer Nagativdrehung Richtung Zuschauer oder Boden. Ein Deutscher Flugkamerad schlu beim heurigen Bewerb sehr hart auf. Der Platzsprecher brachte nur hervor: "Er ist zum Glück bewußtlos und spürt daher keine Schmerzen ..." Die Frau des Fliegers hielt dwährend der Ärztlichen Erstversorgung die ganze Zeit seine Hand ... Gurtzeug konnte nicht abgenommen werden ... Bewerb wurde ohne großen Aufsehens weiter fortgesetzt!

Analyse:

Auch bei Wettbewerben an die Gesundheit und Familie denken. Kenne die Stallgrenze deines Fluggerätes! Auch bei Wettbewerben mit Protektor fliegen - Ist bei Dolomitenmann eher die Ausnahme! Den Organisatoren ist so ein Unfall (ist eh nicht der erste beim Dolomitenmann) scheiß egal!

Pilotenerfahrung:

unbekannt

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  92  04.09.2002  Düne Pylat bei Arcachon  

Beschreibung:

Bin beim Soaren an der Düne sehr dicht am Gelände geflogen, weil der Wind relativ schräg anstand und deshalb nicht sehr gut trug. In die eine Richtung war die Geschwindigkeit über Grund sehr gering, in die andere sehr hoch. Während ich mit Rückenwind die Düne entlang schoss, touchierte das Gurtzeug kurz den Boden, wodurch der Schirm nach vorne kam. Eine weitere, härtere Hindernisberührung mit Aufschlag war dann nicht mehr zu vermeiden. Nur mit Glück entstanden außer kleinen Schürfwunden keine schwereren Verletzungen.

Analyse:

beim Soaren mit Rückenwind besonders auf ausreichenden Abstand zum Hang achten. Einkalkulieren, dass auch der Wind am Meer nicht 100% gleichmäßig ist. Bei verletzungsträchtigen Hindernissen besonders viel Abstand halten.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  90  14.10.2001  Bach, Lechtal  

Beschreibung:

Nach einem 1,5 h langen Flug (der zweite an diesem Tag und nach Aufstieg zu einem abgelegenen Startplatz unterhalb des Jöchelspitzgipfels) war ich schon ziemlich ausgelaugt und sehnte mich nach einem Getränk, denn es war für Oktober ziemlich sommerlich heiss. Dass der Talwind auch so somerlich auffrischte, habe ich überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Ich flog den Landeplatz an und merkte, dass der Wind am Boden genau entgegengesetzt zum Wind in meiner Anflughöhe wehte. Also, Position weglassen und irgendwie abachtern. Es wurde turbulent. Laut Augenzeugen habe ich für die Verhältnisse zu viel Bremse angezogen und als ich mich nach rechts lehnte, um abzuachtern, riss einseitig die Strömung ab und mein Schirm fing negativ an zu drehen. Innerhalb einer Umdrehung war der Boden da und ich schlug sehr, sehr hart seitlich auf. Kein Protektor schützte meine Knochen. Becken, zwei Wirbel und der linke Arm gebrochen. Ich bekam kaum Luft. Mit dem Heli ins Krankenhaus. OP am Lendenwirbel, Gott sei dank kein Querschnitt, aber MONATELANGES Training, bis ich wieder laufen konnte. Ein halbes Jahr arbeitsunfähig, momentan immernoch nocht nicht voll belastbar, flugunfähig und die Metallentfernng am Lendenwirbel vor Augen. Eine Katastrophe eben.

Analyse:

Nie bis an die persönliche Leistungsgrenze fliegen, sprich: genug trinken, genug essen und nicht bis zur Erschöpfung rumeiern.... Nie zu viel Bremse anziehen, auch ein DHV 1-2er kann negativ drehen und zwar schneller, als man denkt!!

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

lebensgefährliche Verletzung
 Gleitschirm  89  17.08.2002  Col Rodella  

Beschreibung:

Da der Starthang nach Süd geneigt ist und der Wind schräg von südwest kam, habe ich den Schirm schräg in Wind-Richtung ausgelegt. Nach einer guten Windphase aus SW habe ich den Schirm ohne Probleme rückwärts hochgezogen (Bremse nicht überkreuz, damit ich nicht umgreifen muss.) Noch während dem Umdrehen merke ich, dass der Schirm mich nach Süden in Hangrichtung wegzieht, wobei ich aufgrund der Hangneigung gar nicht mehr unterlaufen kann, da der Boden unter den Füssen schon weg war. Der Schirm beschleunigt durch die grösser werdende Schrägstellung sogar noch mehr in Richtung Tal. Durch meine Massenträgheit hänge ich dem beschleunigenden Schirm stark hinterher. Eine Vollbremsung zum sofortigen Abbruch bewirkte genau das Gegenteil. Der Schirm bekommt noch mehr Auftrieb und zieht mich noch schneller weg. Mein alter Hochleister wäre sofort abgerissen und runtergegangen. Dann wäre gar nichts passiert. Im Ansatz beginne ich dann in Richtung Schirm durchzupendeln, wobei ich noch schneller werde und genau auf einen dicken Felsen zurase (ca 40km/h). Ich dachte nur, wenn ich jetzt gegen den Stein knalle, dann sind alle Knochen gebrochen. Zum Ausweichen blieben nur zwei Optionen: Den Schirm rechts herumreissen um rechts am Stein vorbei zu fliegen oder links herum, Startabbruch mit Rückenwind, hauptsache nur nicht gegen den Felsen. Ich habe mich links für den Abbruch entschieden, wobei ich mit Wahnsinnsgeschwindigkeit ca 2 m am Felsen vorbeigeflogen bin und auf meinem Airbag noch zig Meter über die Wiese gerutscht bin. Wobei der Schirm durch meine Bodenberührung und die dadurch erfolgende Bremsung mich wieder schräg in Richtung Tal zog, wie ein Lenkdrachen. Erst durch dreimaliges Wickeln der Bremse ging der Schirm dann runter. Beim Rutschen über die Wiese habe ich probiert mit den Füssen zu bremsen, wobei ich mir einen Fuss etwas geprellt habe. Zum Glück ist er nichteinmal dick geworden. Zur zweiten Option rechts herum habe ich mich nicht entschieden, da ich ein sehr starkes Durchpendeln befürchtet habe, bevor der Schirm überhaupt die Richtung geändert hätte genau gegen den Stein, oder ich wäre gerade so am Stein vorbeigependelt, aber dann anschliessend beim Gegenpendeln rechts gegen den Hang gestürzt.

Analyse:

1. Wahl des Startplatzes: Schräges Auslegen des Schirmes auf einem steilen Starthang bei Seitenwind bedingt absolut freie Bahn in Hangrichtung. Trotz des anfänglichen Abstandes von 30 m zum Hinderniss war der Abstand sofort aufgebraucht. Eine Richtungskorrektur gegen den Wind durch Unterlaufen war wegen fehlendem Bodenkontakt unmöglich! Ohne Hinderniss wäre der Start jedoch absolut problemlos verlaufen. 2. Startabbruch muss ich mit dem neuen (30 Flüge) Schirm auf der Wiese üben. Die neuerern (sichereren) Schirme lassen sich mit der Bremse einfach nicht abreissen. Die Reaktion hat mich überrascht und damit total überfordert. Besonders der "Lenkdracheneffekt" macht einen ziemlich Hilflos, wenn man gewohnt ist, den Schirm nur über die Bremse zu stallen und wenn der Schirm dann noch erst recht anfängt Auftrieb zu erzeugen. Speziell wer von einem Hochleister mit kurzen Steuerwegen und einem direkten Handling kommt muss sich beim Umstieg auf einen 2er mit langen Steuerwegen umgewöhnen und das nicht erst am Startplatz. 3. Hindernissfixierung: Ich habe mich zum Glück, trotz der kurzen Reaktionszeit -erstens überhaupt und zweitens richtig entschieden. Die Gedanken in der Situation konnte ich im Nachhinein noch folgendermassen rekonstruieren.: "Ich rase direkt auf den Stein zu und wenn ich jetzt nichts mache, dann wars das!" Ich meine ich habe kurz rechts gebremst und gemerkt, dass die Richtung sich nicht wesentlich ändert und habe mich dann für links entschieden, da ich mir erhofft habe, dass der Seitenwind mithilft mich links vom Felsen wegzudrücken.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  88  28.06.2002  Andelsbuch / Niedere  

Beschreibung:

Es geschah am 28.06.2002 an der Niederen bei Andelsbuch / Österreich. Die Wetterbedingungen waren einwandfrei, es herrschte ca. ein 15er Wind, endlos viele GS Piloten in der Luft. Nach einem ca. 1,25 stündigen Flug wollte ich nun endlich zur Landewiese an der Talstation der Bergbahn. Da Steilspirale nicht mein Ding ist, und Ohren anlegen zu langsam ging entschloß ich mich zu einem B-Stall. Es ging eigentlich an jeder Stelle nur hoch, also leitete ich das schon oft erprobte Manöver in ungefähr 850m Höhe ein. Der Schirm machte eine unerwartet starke Vollbremsung, und ich pendelte sehr stark nach vorn durch. Von dieser heftigen Reaktion erschrocken, lies ich die B-Leinen frei und erhoffte mir ein normales weiterfliegen. Doch das war ein fataler Fehler: der Schirm war nur noch ein Stoffknäul, ein ziehen / pumpen der Bremsen und auch der Leinen brachte keinen Erfolg. Nunmehr im fast freien Fall schossen mir DHV Unfallberichte durch den Kopf: „Der Pilot hätte überlebt, wenn er die Rettung eher geworfen hätte“. Das sollte in meinem Bericht nicht stehen ! Entschlossen warf ich die Rettung ( vor 7 Monaten gepackt ) und dann erschien das Päckchen links UNTER mir.... Na toll, das war’s also mit Dir dachte ich, aber als dann doch die Öffnung der Rettung den Fall bremste merkte ich, das mich der Bergwind in Richtung 30-50 Meter hoher Tannen trieb. Ich holte mit aller Kraft den Gleitschirm ein und hielt das Riesenpaket vor meinem Bauch. Bedingt durch die Leinen der Rettung war mein Blick nach unten gerichtet und ich sah meine möglichen Einschlagorte kommen. Der Beginn einer Tannenschonung, oder die Wiese wo ein Bauer mit dem Heuwender gerade das Gras drehte. Mein Gedanke: Na super,... der Pilot wäre unverletzt gewesen, wenn da nicht gerade der Heuwender gekommen wäre... Also schrie ich aus vollen Kräften „Vorsicht, Hilfe, Achtung, “ usw. Die Bäuerin bemerkte das Geschrei trotz des Höllenlärms der Heuwenders und gab dem Fahrer Zeichen. - DANKE - Bruchteile später schlug ich direkt am Waldbeginn 2 Meter neben dem ersten Baum auf weichem Waldboden ein. Der Protektor schien alle Energie aufgenommen zu haben, und ich konnte, wenn auch auf wackeligen Beinen sofort aufstehen. Nur die Zunge schmerzte, bei dem Aufschlag schien ich draufgebissen zu haben, wie ein Bluterguß hinterher bewies. Mein erste Gedanke war, mein „Bodenpersonal“ zu informieren, damit die an der Talstation das einleiten einer Rettung verhindern konnten. Das Handy aus der Tasche und angerufen, das nicht passiert ist, den Notlandeort beschrieben und um Abholung gebeten. Mittlerweile kam auch ein ortsansässiger Tandempilot zur Hilfe, was sich beim zusammenlegen des Schirmes als sehr nützlich erwies. - DANKE - Die eigentlich schlimmste Verletzung zog ich mir beim Gang mit wackeligen Beinen zur Straße zu, ich berührte beim übersteigen eines Grabens Brennesseln, Autsch ! Nach endlos langer Zeit kam mein „Bodenpersonal“ ( ein befreundeter Pilot und meine Freundin ) um mich abzuholen,. Ich saß schon im Pickup meiner Retter, die mich freundlicherweise zum Landeplatz bringen wollten, als die beiden auftauchten. Ihr sehr spätes Ankommen erklärten sie wie folgt: Wer noch telefonieren kann, kann ja nicht schwer verletzt sein und außerdem hatten wir gerade den an Landeplatz superleckeren Apfelstrudel bestellt, der ja nicht kalt werden durfte...... - ohne Worte -

Analyse:

Fazit: ich habe beim einleiten des B- Stalls zu spät gemerkt, das ich sehr schnell war ca. 30 km/h. Hätte ich das beachtet wäre ich von der Vollbremsung des Schirms nicht überrascht worden und hätte nicht erschrocken unkontrolliert die Leinen freigegeben....

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  87  00.00.0000  Hörnerbahn / Allgäu  

Beschreibung:

A-Schein-Kurs: Beim starten hatte ich einen guten frontalen Wind. Der Schirm hob sehr schnell ab. Allerdings habe ich den Hinweis des GS-Lehrers vergessen, erst ab einem bestimmten Punkt ins Gurtzeug rein zu sitzen und habe mich sofort nach dem Start reingeklemmt. Tja, dadurch ist mein Schirm noch mal kräftig abgesackt und ich hatte Bodenberührung. Da der Schirm doch schon ziemlich schnell war, bin ich nochmal ca. 10 m weit abgehoben und dann voll auf den Rücken geknallt. Doch nicht genug: Der Schirm wollte nochmal zeigen, was in ihm steckt und gab nochmal für ca. 5 m Gas. Diesmal crashte ich auf den Hinterkopf. Während dieses ganzen Geschehens, was ca. 10-15 sec dauerte dachte ich nur: Jetzt brichst du dir sämtliche Knochen. Naja, nochmal Schwein gehabt dank Helm und Airbag !!! Hatte lediglich 2 Wochen Rückenschmerzen und etwas Kopfweh. Einem Fliegerkollegen passierte vor einiger Zeit das gleiche, bei ihm lief es nicht so glücklich ab: Ausgekugelter Arm

Analyse:

Also alle Anfänger: NIEMALS ZU FRÜH REINSETZEN !!!!!

Pilotenerfahrung:

Anfaenger

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  85  10.04.2001  Spanien Andalusien  

Beschreibung:

Nach dem Start habe ich nicht genügend Höhe geschafft. Das Gelände war hügelig und ca. 800 - 1000 Höhen- meter hoch. Leider hab ich beim abgleiten von den Hügeln die Falsche Seite gewählt. Von dem abgesehen, sollten Anfänger bei so thermischen Wetter die Finger vom Fliegen lassen. Auf jeden Fall war es bockig und ich merkte, daß ich bei der Höhe weder die Strasse noch die Stromleitungen vor dem Landeplatz überfliegen konnte. Anstatt beizudrehen und in der Mitte der Landschaft notzulanden, hab ich versucht auf einer kleinen Bergstrasse zu landen. Kurz davor hatte ich kurz (sehr kurz) Bodenkontakt. Da wäre es das Klügste gewesen eine sofortige Notlandung (Leine rechts oder links bis zum Anschlag runterziehen) zu machen. Das hätte mir evtl. einen Armbruch oder kleinen Beinbruch beschert, wäre aber nicht so schlimm gewesen. Das mit der Strasse hat dann wegen eines kleinen Leewirbels nicht geklappt und die rechte Schirmseite bekam einen großen Klapper. Nicht nur das nette Rauschen wenn er gleich wieder ausklappt, nein ich konnte mir die Bescherung ansehen. Leider hat das leichte Gegensteuern mit gleichzeitigem pumpen auf der rechten Seite auch nicht mehr geholfen. Aus einer Höhe von ca. 10 m bin ich dann um 180° abgedreht und mit voller Wucht auf den andalusischen Felsen gedonnert. Fazit: Polytrauma mit offener Oberschenkelfraktur (ca 30 cm) der sich danach enzündet hat. Ich hatte Glück, dass es keine Schlagader erwischt hat. Letztendlich bin ich trotz allem gut davongekommen. Ohne Schäden an der Wirbelsäule und dem Oberkörper. Nur die Beine hat es übel schwer erwischt. Glücklicherweise hat mich ein einheimischer Flieger - der an diesem Tag rechtzeitig abgebrochen hatte aufgesammelt und die Ambulanz gerufen. Die spanischen Krankenhäuser entsprechen unserem Standard. Trotzdem arbeite ich heute noch daran (08/2002). Leider habe ich absolut keinen Blackout erlitten und kann mich an jede Phase des Absturzes erinnen. Ganz ehrlich - ohne groß gläubig zu sein hab ich trotzdem nach Hilfe von oben geschrien. Vielleicht lebe ich deswegen noch.

Analyse:

Als Anfänger auf keinen Fall mit den Anderen mithalten wollen und mehr auf die innere Stimme hören, die mir an dem Tag sagte "lass es". Aber als Mädel wollte ich ja unbedingt mithalten. Sah ja auch so einfach aus. Und bei großer Thermik auf keinen Fall als Anfänger raus. Auch wenn man als einzigster wieder einpackt. 3 Fehler waren es mindestens. 1. Falsches Wetter, 2. Falsche Einschätzung eigener Kenntnisse und 3. Leeseite angeflogen. Ohne Helm hätte ich sicherlich nicht mehr mein hübsches Gesicht, geschweige denn von Gehirn. Da ich trotz Helm eine geplatze Unterlippe und ein kleines Loch im Kinn sowie eine große Platzwunde am Hinterkopf davongetragen habe. Also nie ohne Helm, lange Hosen, Protektoren und Stiefel fliegen. Das hat mir einiges erspart.

Pilotenerfahrung:

Anfaenger

Verletzungsgrad:
 

lebensgefährliche Verletzung
 Gleitschirm  84  29.06.2002  Wiese am Waldrand Nähe Breitbrunn, Ammersee  

Beschreibung:

Übte seit ca. 11/2 Std. mit meinem Gleitschirm Rückwärtsaufziehen in verschiedenen Varianten auf einer flachen Wiese am o.g. Waldrand. In einer schwächeren Windpase drehte ich mich in Startrichtung aus und und hielt den Schirm über mir. Eine plötzliche starke Böe hob mich trotz sofortigen durchbremsens einige Meter in die Luft. Stark angebremst sank ich wieder zum Boden. Kurz vor erreichen desselben hob mich eine weitere Böe, diesmal stärker und länger andauernd ca. 8 m über Grund, gleichzeitig ging der Schirm rückwärts. Der Wind in der Böe war so stark, dass der Schirm trotz Freigabe der Bremsen keine Vorwärtsfahrt mehr aufnahm. Durch die Nähe zum Waldrand befand ich mich sofort über den ersten Bäumen . Nach ca. 20m Rückwärtsdrift streifte ich die ersten Laubbäume und stürzte durch die Bäume neben einen kleinen Waldweg zu Boden. Ich lies mich über den Protektor seitlich nach hinten fallen. Leider schlug die rechte Hand auf den Rand des geteerten Waldweges auf was zu einem Mehrfachbruch des Handgelenkes führte. Ausser Prellungen gab es sonst keine Verletzungen.

Analyse:

Bei so stark böigen Winden ist auch das Bodenhandling zweifelhaft, zumindest sollte unbedingt genügend Anstand zu Waldrändern und diversen hindernissen gehalten werden. Ich glaube auch, auf das Ausdrehen in Flugrichtung sollte man bei Starkwind mit eingelagerten Böen verzichten da es kaum noch möglich ist sich im Störfall so schnell rückzudrehen und den Schirm mittels der D- Gurte u.ä. zu stallen.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  82  06.06.2002  Dune de Pyla - Arcachon - France  

Beschreibung:

Fliege ca. 20 % angebremst gegen den Wind Richtung Startplatz Petit Nice in ca. 25 - 30 m Höhe. Links unter mir sind einige abgestorbene Pinienreste ( Baumstämme mit vielen spitzen Astresten ! ). Ich höre plötzlich Geschrei, kann es nicht lokalisieren, schaue mich um sehe nichts. Es schreit weiter, dann raschelt es in meinem Flügel, ich schaue nach oben und sehe einen Piloten der in der hinteren Mitte meines Gleitschirms von oben durchsitzt, denke: jetzt nur ruhig bleiben, das bekommen wir irgendwie wieder hin. Von wegen. Mein Schirm legt sich um den Piloten, die Galerieleinen verfangen sich um dessen Fuss, wir stürzen beide ziemlich ungebremst. Es rauscht heftig beim Fallen. ( Kenne ich noch vom vorigen Unfall am Kandel, denke das kann nicht sein, schon wieder !) Wir fluchen beide. Dann ein Ruck - und ich stehe am Boden. Der Schirm des andren Piloten fasst Wind und zerrt mich heftig auf den Baum in dem mein Schirm sich verfangen hat und der uns beide vor einem schlimmen Aufprall bewahrt hat und ein abgebrochener Ast reisst mir den Schenkel auf. Dann beginnen die Reste die von meinem Schirm noch übrig sind sich zu verabschieden , die Leinen geben dem Zug des anderen Schirms nach und reissen nach und nach ab. Ich höre den anderen Piloten schreien und fluchen und frage ob er Ok ist. Es kommt ein Yes ! Dann kommen auch schon einige Piloten vom Petit Nice, die das ganze beobachten konnten zu Hilfe. Ergebnis : Wir beide, der andere Pilot und ich hatten ein derart schon fast unverschämtes Glück. Wer die Stelle mit den abgestorbenen Bäumen kennt weiss wovon ich spreche. Auch den Aussagen der Zuschauer zufolge ist es fast ein Wunder dass wir so aus der Geschichte herauskamen ! BEIDE nur leicht verletzt !!

Analyse:

Ich konnte den anderen Piloten nicht sehen weil er von oben kam. Er hätte eigentlich ausweichen sollen. Selbst nach seinen akustischen Signalen konnte ich ihn nicht orten. Mag man davon jetzt halten was man will, jedenfalls bringt einem Rechthaberei in so einem Moment nicht viel. Fazit : Auch wenn die Bedingungen beim Soaren an der Düne noch so traumhaft und einschläfernd sind - schauen - schauen - schauen bis der Hals steif wird, auch zwingend mit Fehlern von andern rechnen. Diese easy erscheinenden Fluggebiete ebenfalls mit dem notwendigen Respekt behandeln. Eine Rettung hatte ich keine, die hätte auch nichts mehr genützt. Auch der beste Protektor mit allen Schikanen hätte bei einem ungünstigeren Aufkommen nichts mehr genützt. Also hilft da nur : AUFPASSEN bis zum Abwinken ! Wünsche allen die an die Düne fahren mehr oder mindestens genausoviel Glück !

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  81  26.05.2002  Freiburg / Kandel - Oberer Südstart  

Beschreibung:

Stehe am Südstartplatz Kandel, startbereit, spiele ein wenig mit dem Schirm, keine Absicht zu starten. Plötzlich sehe ich einen GS - Flieger der mehr rückwärtsfliegend in hängender Haltung in der Westströmung steht. Überlege ein Weilchen, entscheide mich dann trotz starkem Westwind zu diesem Piloten hinzufliegen um ihn irgendwie auf den Boden zu geleiten. Meiner Ansicht nach hatte er ärgere Probleme. Starte somit in Rotor der vorgelagerten Laub-Bäume welcher mich dann regelrecht ansaugt und mir in ca. 15 - 20 m Höhe einen 75% Zerstörer verpasst. Schirm wird dynamisch, schiesst vor, dann pendle ich durch, versuche irgendwie den Aufprall zu verlangsamen, bremse vermutlich zu stark - Fullstall - dann schlage ich aus ca. 6-8 m mit recht hoher Geschwindigkeit in einen zum Glück schrägen Hang ein. Mit den Lendenwirbeln voraus. Der Cygnus war noch nicht gefüllt, den Schaumprotektor hatte ich ausgebaut ( wegen Volumen ). So bekam ich einen heftigen Schlag in die Wirbelsäule und blieb erstmal mit starken Schmerzen liegen. Ergebnis : Wunderlicherweise kein Wirbel gebrochen ( Dem steilen Hang zu verdanken schätze ich ). Prellungen und Stauchungen an der unteren Wirbelsäule. Einige unangenehme Tage folgten. Großes Glück gehabt !

Analyse:

Es war stupide von mir, in ein offensichtliches Lee zu starten ! Auch wenn man mit Klappern rechnet, können sie wesentlich stärker ausfallen als man sich das vorstellt. Im Nachhinein frage ich mich welch Teufel mich da geritten hat. Ich wäre normalerweise nicht für viel Geld bei dieser Lage gestartet. Man ist eben nicht Superman mit einem Gleitschirm. Der Pilot mit dem uralten Schirm und dem Hängegurtzeug hätte eben nicht starten sollen und wenn doch ist's eben nicht mein Problem auch wenn's vielleicht nicht schön anzusehen ist. So hab ich meinen Rücken / Leben riskiert ohne dass es irgendjemandem genützt hat.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  79  01.06.2002  Boppard/Rhein  

Beschreibung:

Die Bedingungen am Startplatz waren schwach, Boppard ist ein Gelände, das schön zu befliegen ist, wenn man wieder Toplanden kann, etwas anspruchsvoller sind Landungen auf Weinwanderwegen oder auf der anderen Rheinseite in einem kleinen Landeplatz. Die Bedingungen waren schwach, d.h. absaufen vorprogrammiert, dennoch bin ich in einer besseren Phase raus, einwenig auf anraten eines Fliegerkollegens. Naja, einmal am Grad entlang geflogen mit recht geringem Höhenverlust, am Gradende gedreht, aber beim Zurückfliegen trug es dann nicht mehr. Also ab in die Weinberge zum Landen. Schon zig mal gemacht, eigentlich kein Problem, aber irgendwie waren meine Lieblingsstellen nicht erreichbar. Dennoch habe ich mir einen Weg ausgesucht zum Landen. Dort war aber ein Auto geparkt. Aus irgendwelchen Gründen dachte ich, ich kann hinter dem Auto landen, und fliege nicht den Weg entlang, sondern unterhalb des Weges. Habe ganz normal Höhe verloren und konnte den Weg nicht mehr erreichen, bin dann zehn Meter vor und drei Meter unterhalb des Autos im Wingert gelandet. Glücklicherweise waren die Reben mit einem Draht verbunden, an dem ich viel Energie verloren habe. Schaden gab es nur an einem Pfosten, der neu fixiert werden muss, die Reben sind alle unversehrt geblieben. Allerdings gab´s mächtig Ärger mit dem Winzer. Zurecht.

Analyse:

Ich bin geflogen, obwohl die Bedingungen offensichtlich zu schwach waren, es sind direkt vor mir schon zwei Kollegen unten gelandet. Ich bin gestartet auf anraten eines Anderen, ohne die nötige mentale Startvorbereitung. Während des Fluges habe ich mir zuweinig Gedanken über die Landemöglichkeiten gemacht. Während des Herunterkommens (Landen kann man das nicht nennen, was ich gemacht habe) habe ich mich zuweinig konzentriert, und nur das Auto im Blick gehabt. Was habe ich gelernt: - Auch ein Tag ohne Flug kann ein schöner Tag sein - Nicht fliegen nur wenn jamand sagt, jetzt "passts doch" - Während jeder Phase des Fluges (zumindest < 500m Gnd) auf eine entsprechende Landemöglichkeit achten und die Landeeinteilung im Hinterkopf haben - Beim Landen auf Wegen immer dirket über den Wegen fliegen und nicht zu viel danken. Hindernissen kann man immer noch ausweichen, wenn sie wirklich im Weg sind, und nicht schon mal auf Verdacht hin Mir hat dieser Flug viel an Erfahrung gebracht, vielleicht kann ich einwenig davon weitergeben ;-)

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  78  01.06.2002  Rauris / Pinzgau  

Beschreibung:

bei Talquerung Hirschkogel – Bernkogel (Raurisertal) Ankunft in Grathöhe auf Luvseite, kein Thermikansatz, Wind zu schwach zum Hochsoaren. Entscheidung Flug entlang des Grades Richtung N (Pinzgauer Haupttal) im letzten Talkessel (über Ager Säge, Südl. Maria Elend) kein steigen mehr gefunden, zu Tief, um über Grad zu Fliegen, nach N kaum vorwärtsfahrt, werde mit Hangneigung nach unten „gesaugt“ (gegen Hauptwindrichtung und auf Sonnenseite). Hab mich schon mit landen bei der Säge abgefunden. Dann in ca. 200m Höhe starker Bart (> 5m/s), ca 300m aufgedreht, dann durch Talwind-, Leeturbulenz aus Bart geworfen worden. Entscheidung Flug in Richtung Rauris dort im breiteren, hoffentlich nicht so turbulenten Talkessel landen (genügend große Wiesen), an letzter Gräte vor Rauris nochmal versucht im Talwind aufzusoaren oder Thermikanschluß zu finden – kein Chance! Zu zerissen, bin dann in ca. 400m ü.G. in Richtung Talmitte (Ortschaft) geflogen mit Ziel der großen Wiesen vor Rauris. Starkes saufen, dann ca. in Talmitte erster ansatzloser totaler Strömungsabriß, sofort durchgebremst, um Stall langsam auszuleiten. Nach Füllvorgang, als Schirm gerade Fahrt aufnahm, nächster ca. 90% Klapper auf linker Seite, Schirm pendelte unter mir durch (bin ca. 2m an Kappe vorbeigestürtzt), Öffnung sofort aber mit ca. 1/3 Verhänger, sofort in Spirale abgedreht, Höhe max. 300m! Rettung geworfen! Rettung verfängt sich durch starke Drehbewegung in Schirmleinen, ca. 1 Umdrehung später ist Rettung offen. Durch Spirale entsteht Scherenstellung mit weiterhin großer Rotation – durch einziehen des Schirmes kann ich Drehbewegung stoppen Aber: Erst hatte ich kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu!! Aufschlag mitten in der Rauriser Ache. Konnte sofort aufstehen, Wassertiefe ca. 40cm. War etwas in Leinen verheddert. Konnte erst halt an Ufer finden, war aber nicht in der Lage mich zu befreien, Rettung durch Strömung gefüllt, kein Chance 20qm Wassermassen zu halten, wurde von Strömung mitgerissen. Nach ca. 2km (10min) verläuft Bach neben Straßen, dort wurde ich, zum Glück, gesehen und von einem Landwirt und Radfahrer abgefangen und gerettet.

Analyse:

im Lee is net schee!! lieber mal etwas früher einen Landplatz suchen als bis zum letzten meter wieder hoch kommen wollen. In engen Tälern möglichst an der Luvseite bleiben. falls Wasserlandung (in Bach) nicht zu vermeiden, zuvor, wenn möglich, von ALLER Ausrüstung trennen. (kostet NUR Geld!). im Bach habt ihr keine Chance den Schirm oder Rettung gegen die Strömung zu halten. Ich hatte Glück wurde nach 2km und einigen litern Wasser (Bier wäre mir lieber gewesen) gerettet, ca. 500m weiter war Staustufe, dort wäre ich jämmerlich ersoffen.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  77  01.06.2002  Hörnerbahn Allgäu  

Beschreibung:

Schon nach ein paar Minuten Flug ging es mangels "verwertbarem" an's Landen. In ca. 80-100m Höhe, am Rande des Parkplatzes der Hörnerbahn, in einem ausgedehnten Positionskreis (linksrum), habe ich einen sanften Heber bekommen (1,3m/s) und dachte - "den nehmen wir doch noch mit" - und drehte etwas mehr ein (Steigen blieb konstant) als ich einen Klapper rechts bekahm. Ich schaute zur Kappe und stellte fest, daß nur die Eintrittskannte des rechten Flügels "sauber" umgeknickt war. "Ganz schön niedrig, aber im Prinzip Routine" dachte ich, "brauche nicht viel Gegenzusteuern, da schon im Linkskreis" , als ratz-fatz die Waschmaschine ansprang: 360 Grad blitzschnelles wegdrehen nach rechts, dann das klassische diagonale Überschießen nach vorn und hinten mit Gegenklappen, wie ich es bisher nur von Beobachtungen oder Videos vom Sicherheitstraining her kenne. Ich muß sagen, daß ich erstaunlich cool und konzentriert versucht habe gegenzusteuern. Völlig klar war, daß es nach dem ersten Dreher schon zu spät war für den Retter. Bei der Höhe reine Glücksache, daß ich nach dem letzten Pendler, im unteren Zenit des Gegenpendlers (in Fahrtrichtung), Boden unter meinen dicken Protektor bekommen habe und zum Erstaunen der Zuschauer einfach aufgestanden bin (selbst mindestens genauso erstaunt)..

Analyse:

Hörnerbahn: Vorsicht, wenn der Wind von Nord über den Wald rüberschlägt. Vor der Landung nur über der Position, d.h. Richtung Wald und Bahn abkreisen. In niedriger Höhe Finger weg von der "Parkplatztermik" -sonst hatte zu dieser Zeit kein anderer Flieger Probleme beim Landen ! Kauft Euch einen guten Protektor. Auch 1-2er können verdammt dynamisch abdrehen.

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  74  00.00.0000  Schweiz  

Beschreibung:

Flugschüler hatte seinen 3. Flug. Befand sich in ruhigem Flug. Hörte jedoch über Funk Instruktionen, die eigentlich nicht für ihn gedacht waren (selber Vorname) und führte diese aus (In Thermik eindrehen ohne Thermik) Daraus folgte logischerweise ein Höhenverlust, sodass er nicht mehr zum geplanten Landeplatz fliegen konnte. Daher entschied er sich für eine Notlandung. Dabei war er völlig auf sich allein gestellt (beim 3. Höhenflug!!!), da zu diesem Zeitpunkt kein Sichtkontakt mit dem Fluglehrer mehr bestand. Er wählte für die Notlandung eine Lichtung aus. Dies endete damit dass er wahrscheinlich noch mit Rückenwind frontal in einen Baumstamm hineinraste und dann noch auf den Rücken fiel. Folge war ein ziemlich "vermuster" Fuss, ein zersplittertes Knie und noch 2-3 Frakturen an Rückenwirbeln.

Analyse:

Es gibt immer noch total unnötige Unfälle... Rest sollte klar sein...

Pilotenerfahrung:

Anfaenger

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  73  00.00.0000  Jenner/Berchtesgaden  

Beschreibung:

Pilotin zog den Schirm bei gutem Startwind rückwärts auf und geriet beim rückwärts Laufen auf dem hochalpinen Start ins Stolpern, wodurch sie sich einmal vertwistete. Dabei setzte sie kurz auf dem Boden auf, fing sich wieder und drehte sich durch die Vertwistung falsch herum aus, so dass sie zweimal vertwistet war. Der Schirm hob ab. Kurzfristig schaute die Pilotin mit dem Gesicht zum Start zurück und drehte sich sofort aktiv einmal aus. Währenddessen hatte der ungesteuerte Schirm bereits die Richtung Felsnadel rechts vor dem Start eingeschlagen. In Sekundenbruchteilen wurde die Pilotin das zweite Mal vom SChirm ausgetwistet, der mit dem rechten Stabilo an der Felsnadel hängenblieb. Die Piloten wurde durch das Ausdrehen um die Felsnadel herumgeschleudert und krachte mit dem Rücken (Protektor) ungebremst gegen die Rückseite der Felsnadel. Der Schirm hing auf der einen, die Pilotin auf der anderen Seite der Felsnadel. Sofort wurde die Pilotin von der anwesenden Bergweacht gesichert und betreut. Da sich die Pilotin mit Schmerzen im Rücken- Beckenbereich nicht aus eigener Kraft aus der senkrecht abfallenden Felsnadel befreien konnte, musste eine Hubschrauber-Bergung erfolgen. Die Pilotin blieb abgesehen von starken Prellungen und Blutergüssen unverletzt.

Analyse:

Bei kritischen Startbedingungen oder Unregelmäßigekeiten beim Start unbedingt und unter allen Umständen abbrechen! Austwisten während der Startphase ist lebensgefährlich! Der Schirm darf in hochalpinen Gelände nicht einmal für Sekundenbruchteile unkontrolliert sein.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  71  08.05.2002  Petit Drumond  

Beschreibung:

Ein Problem ist daß mir 3 Minuten fehlen (Kommotio, Filmriß), und zwar die Sekunden vor dem Einschlag und die Minuten danach. Da ich nicht genau weiß, was passiert ist, schildere ich mal das, was bekannt ist, um etwas Licht in die Sache zu bringen. Ich starte zum zweiten Flug des Tages am Petit Drumond am Mittwoch, den 8.5. um ca. 13:30. Die Bedingugen sind schwach mit nachlassender Tendenz. Es ist leicht böig (so 5-20km/h aus ostnordost). Ich rechne eigentlich nicht damit, noch einmal toplanden zu können. Nach dem Start sinke ich gleich dahin, überraschenderweise. Ich drehe sofort nach rechts und soare den Startplatz runter in Richtung "Notlandewiese". Diese ist groß und wurde schon oft verwendet. Zwischen Notlandewiese und Startplatz befindet sich ein Steilhang, ca. 30m hoch, an dem komme ich an und denke mir, daß ich den nehme, um mir Schweiß beim Aufstieg zum Startplatz zu ersparen. Aber ich bekomme noch einen kleinen Heber, so daß ich erst nach links achtere, wieder an den Hang gehe um dann nach rechts zu achtern, zurück in Richtung meines Landeplatzes oder, falls der Heber noch da ist, ein paar Meterchen zu machen. Ach ja, die Bremsen sind offen oder maximal auf 10%, ich nehme eher Schräglage auf. Der zweite Achter gerät außer Kontrolle, es dreht mich, vielleicht wegen eines einseitigen Hebers oder Entlasters etwa 40-60 Grad zu weit in den Hang rein (jaja, gepennt ...), ich habe den Steilhang direkt vor mir und einen Affenzahn drauf, die 5-20km/h Rückenwind plus Eigengeschwindigkeit. "Au Backe, jetzt aber rum !" denke ich, und dann hört meine Erinnerung auf. Ein Flieger, der sich grade auf dem Fußweg zum Startplatz befindet, hört es über sich rascheln und guckt hoch. Er sieht mich, wie mein Schirm mit der Vorderkante wieder Richtung Tal steht, der Schirm ist sehr langsam, ohne Dynamik, die linke Seite eingeklappt, die linke Hand ganz unten (deswegen isse ja auch kaputt), die Rechte kann er nicht sehen. Die rechte Schirmhälfte sieht normal aus, beschleunigt nicht, fällt auch nicht zurück, sondern "einfach so in sich zusammen" und ich schlage aus knapp 10m Höhe auf. Meine Erinnerung beginnt zwei bis drei Minuten nach dem Einschlag wieder.

Analyse:

Neben den Ursachen Ego (50m tiefer wäre die Notlandewiese mit ordentlich Platz für einen richtigen Anflug gewesen, aber ich mußte ja DAAAA rein) und falscher Geschwindigkeit für das gewählte Anflugverfahren (mit mehr Bremse hätte ich mehr Zeit für Reaktion auf das Weiterdrehen gehabt), was ist da eigentlich passiert ? Könnte es sein, daß ich beim Versuch, vom Hang wegzukommen, den Schirm um 180 Grad negativ gerissen habe ? Das würde die langsame Geschwindigkeit erklären. Mein Gewicht pendelte hinterher; aus der vorangegangenen recht dynamischen Rechtskurve pendelte ich noch weiter nach rechts, weswegen die linke Seite einklappte, die Rechte hatte da noch Staudruck, dann pendelte ich zurück unter den Schirm, was die offene Seite estens entlastete und zweitens, da nichts oder zu wenig noch dran hing, am Anfahren hinderte. Sie fiel dann auch einfach zusammen, denn sie hatte ja momentan keine Masse mehr unter sich, die sie stabilisiert hätte .... ????

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  70  10.02.2002  Orchivar  

Beschreibung:

Aufgrund aufkommenden Talwindes war der ursprünglich geplante Landeort aufgrund der weiten Entfernung vom Startplatz nicht mehr ohne weiteres erreichbar. Da bereits ein Flugkollege eine Aussenlandung am luv-seitigen Rand einer Wiese gemacht hatte, entschloß ich mich, auch dort zu landen. Leider lag die Wiese im Leebereich eines kleinen,vorgelagerten Hügels,der aufgrund des Talwindes starke Turbulenzen verursachte. Ca. 20m über Grund "kassierte" ich einen mehr als 50%igen Klapper,der mich in Verbindung mit den Leeturbulenzen heftig "groundete".

Analyse:

Je stärker der Wind am Landeplatz ist, desto wichtiger ist eine hindernisfreie Anströmung des Landeplatzes. Entweder hätte ich am vorglagerten Hügel oder noch weiter hinten auf der Wiese landen müssen.

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  69  21.04.2002  Mollis, Glarus CH  

Beschreibung:

Ich fliege ansonsten einen Advance Epsilon 2/28. Testival in Mollis. Schnappe mir den nächstbesten Schirm am nächstbesten Stand und ab zum Shuttle. Start wunderbar, Thermik wunderbar. Nach einer Weile fliege hinaus um ein paar Manöver auszuprobieren. Ohren reinnehmen funktioniert wunderbar. Nun provozierte ich mittels herunterreissen einer A-Gurte einseitige Klapper. Geht zweimal gut, auch wenn der Schirm kaum wegdreht, dafür aber nach einer impulsartigen Öffnung sehr stark pendelt. Beim drittenmal reagiert der Schirm unerwartet. Was genau passiert ist, weiss ich nicht. Auf alle Fälle habe ich den Schirm sofort in den Fullstall gerissen, als ich bemerkt habe, dass etwas nicht so ist wie es sein soll. Denn Fullstall konnte ich dann nicht mehr ausleiten (war auch mein erster Stall). Ich war überfordert und hebelte umher. Da ich dem Boden immer näher kam, entschloss ich mich den Notschirm zu werfen. Gedacht, getan. Am Notschirm hängend musste ich mit Schrecken feststellen, dass ich mehr oder weniger über einer Hochspannungleitung hinunterkam. Glücklicherweise verfehlte ich diese dann doch um wenige Meter. Die Landung war dank meines Protektors butterweich. Ich konnte meinen Grümpel packen und mich auf den Weg ins Tal machen.

Analyse:

Wäre ich in die Hochspannungsleitung geraten, hätte die Sache ein anderes Ende genommen. Eventuell mit "minus 1 Pilot". Ich hatte sehr viel Glück. Schlussfolgerung: 1. Ich mache keine Extremmanöver mehr über unbehaglichem Gelände. 2. Ich fliege mir unbekannte Schirme nicht mehr mit Übergewicht. 3. Ich absolviere ein Sicherheitstraining um mit Vrille / Stall vertraut zu werden.

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  68  04.03.1999  Südfrankreich  

Beschreibung:

Ich startete gegen 17 Uhr auf einem relativ kleinen Startplatz. Startplatzbeschaffenheit: normale Wiese mit einer Buschreihe vor dem Startplatz. Ich zog den Schirm optimal auf, beschleunigte und stolperte über den ersten Busch, dabei bremste ich zu viel an und der Schirm hob nicht ab. Ich fiel hin und kullerte den ganzen Hang über Felsbröckchen und Büsche runter. Es ging alles so schnell, daß ich nicht reagieren konnte. Nach einer halben Ewigkeit blieb ich an einem Busch hängen und bremste damit den Schirm ab. Der Schirm fiel nach Vorne hinter eine niedrige Buschreihe. Dahinter befand sich eine schmale Grasnarbe+ Klippen!

Analyse:

- bei Angst nicht starten, - nicht so viel anbremsen und eher abbrechen. Gesteuerte Startabbrüche zu erlernen sind t wichtig. Start- und Landetraining auch!!

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  61  01.04.2002  Rufi  

Beschreibung:

Ich zog den Schirm hoch und bremste zu wenig an. Daher musste ich dem Schirm sozusagen hinterherrennen, was wahrscheinlich zur Folge hatte, dass der Staudruck nicht gerade optimal war. Als ich gerade abhob kassierte ich einen linksseitigen Frontklapper, sodass ich auf der rechten Seite heraufgerissen wurde und dann aus ca. 2 meter in horizontallage auf den Boden niederkrachte. Ging alles ziemlich schnell... Folge war ein offener Bruch am linken Oberarm, da ich wahrscheinlich mich mit ihm abstützen wollte.

Analyse:

nicht zu sehr dem Schirm nachrennen, sonder lieber einmal mehr einen Startabbruch machen. Richtig fallen!

Pilotenerfahrung:

Anfaenger

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
   60  26.06.2001  Unwichtig  

Beschreibung:

Nach einen sehr sauberen Start nach ungefähr 100Meter wollte ich in die Thermik eindrehen,da ich dachte ich befände mich auf der Luvseite. Als ich bemerkte ,das ich weder auf der Lufseite noch in Thermik,sondern in ca.30 Meter Höhe in eine Leewalze einflog,war es schon zu spät. 80% Frontklapper mit starken abdrehen war die Folge.Das sofort ausgelöste Rettungsgerät brachte leider auch keinen Erfolg mehr.Zusätzlich hatte ich sofort massiv gegengebremst,was mich zwar vom Frontalaufschlag am Hang bewarte,aber mich somit in ca.2 Meter Höhe mit einen unglaublichen Speet in einen Felsen vor mir schleuderte. Da sich mein Schirm in ca.15 Metern Höhe noch nahezu waagrecht vor mir befand und ich dann durchpendelte schätze ich meine Aufschlaggeschwindigkeit auf gute 60kmh!!!!! Ich konnte gerade noch meine Füsse nach vorne bringen und anspannen die Arme vor Gesicht und dann lag ich auch schon da. Wadenbeinbruch Sprungbänder ab Kapselriss im Knie gaben mir Zeit über meinen Fehler im Krankenhaus nachzudenken.

Analyse:

Ab sofort lasse ich mir wieder Zeit bei der Wetterbeurteilung!!!!!!!!!

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  56  10.03.2002  Monte Grappa, Bassano  

Beschreibung:

Toplandeanflug auf Startplatz (Graskuppe auf ca. 1300m) Schirm wird zu stark angebremst Eine Aufwindböe führt zum blitzartigen Strömungsabriss in 3-4m Höhe Pilot fällt auf den Rücken Einzige Verletzung gebrochenes Handgelenk dank Protektor/Helm

Analyse:

Bedingungen vor der Entscheidung zum Toplanden kritischer prüfen. Beim Toplanden mehr auf die Windfahne achten. Den Schirm in vermeintlich geringer Höhe nicht zu stark anbremsen (auch wenn das schon oft gut gegangen ist).

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  54  27.02.2002  La Palma, die \  

Beschreibung:

Nach Start auf 1300 m NN und Flug Richtung Strand habe ich versucht, mich über der \"Kante\" zu halten. Es ging zäh, da die Sonne um diese Uhrzeit noch nicht stark genug war, um für ausreichend Seewind/Thermik auf der Westseite der Insel zu sorgen. Ich kam immer tiefer und flog irgendwann nicht mehr über der Kante, sondern davor bzw. 50 m unterhalb der Kante. Dort kratzte ich in viel zu kurzer Distanz an der Felswand entlang, flog regelrecht deren vertikale Konturen nach, um nur ja nicht abzusaufen. (Hang ist im oberen Bereich ca. 110° steil, im unteren annährend senkrecht) Von einem Moment zum anderen kam ich in einen Bereich starken Sinkens (und gleichzeitig in eine Böe vom Meer ???). Trotz m.E. sehr schneller Reaktion und Kurve weg vom Hang drückte mich der Wind in den Hang. Durch das Rumreissen des Schirmes habe ich das Sinken nochmals verstärkt, ohne vom Hang wegzukommen. Der Schirm verfing sich in zwei Sträuchern und hielt mich so davon ab, den Hang hinabzustürzen. Ich brauchte alleine 5 min., um mir in dem Steilhang einen halbwegs sicheren Stand zu verschaffen und mit der Bergung der Ausrüstung zu beginnen.

Analyse:

Immer genug Abstand beim \"Kratzen\" zu halten, erst recht wenn es sich um so gefährliches Gelände handelt. (Wäre ich nur 20 m tiefer aufgeschlagen, wäre ich ca. 120 m abgestürzt, da ab dort die Wand senkrecht verläuft.)

Pilotenerfahrung:

Anfaenger

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  53  08.03.2002  Semonzo/Grappa  

Beschreibung:

Beinahe-Kollision GS/HG: Ich war beim Achtern im Hang westl. unter dem Mattenstartplatz, war allein in dem Bärtchen. Flog grad in kräftigeres Steigen ein (Hang zur Linken), wartete kurz und setzte dann eine enge Rechtskehre an. Hatte zuvor kurz über die Schulter geblickt: Luftraum auf meiner Höhe war frei. Ich war fast rum, als ich genau in Höhe meiner Kappe den Drachenflieger sah. Er hatte mich offenbar überholen wollen und ich stieg bei meiner Kehre quasi in ihn rein. Ihm gelang es mit einem äußerst reaktionsschnellen Manöver, mir bzw. meiner Kappe auszuweichen. Es war sehr knapp. Wenns gekracht hätte, wär ich schuld gewesen. Obwohl ich beim Hang/Thermikfliegen ständig um mich und vor Kehren hinter mich schaue, hatte ich den schräg über/hinter mir anfliegenden Drachen nicht gesehen.

Analyse:

Drachen sind viel schneller als Schirme, können deshalb völlig unvermutet neben, über oder vor dir „auftauchen“. GS-Flieger: schaut vor JEDER Kurve oder Kehre nicht nur hinter, sondern auch ÜBER euch, dass da kein anderer ist. Passt ganz besonders auf, wenn auch Drachen in der Luft sind, auch wenn sie gar nicht in eurer Nähe fliegen: Sie können in Sekundenschnelle „da“ sein. HG-Flieger: Geht beim Überholen nicht so dicht an GS ran, vor allem wenn ihr auf oder knapp über Kappenhöhe seid. Kalkuliert ein, dass ihr im „toten Winkel“ schräg über einem GS-Flieger von diesem nicht oder zu spät gesehen werdet.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  51  20.01.2002  Teneriffa  

Beschreibung:

einheimischer Pilot streifte mit den Beinen meinen Stabi und verhedderte sich. Als er nach kurzem Versuchen feststellte, dass eine Befreiung unmöglich ist, warf er seine Reserve. Darauf zog auch ich am Griff, aber nichts passierte. Der Griff kam gut vom Klett runter aber dann muss etwas blockiert haben. Erst nach über 10 sek. reissen und ca. 20-25 m über Grund fiel das Paket runter. Da der Einschlag heftig war, öffnete meine Reserve wohl nicht mehr. (Siehe auch Beiträge im Forum)

Analyse:

Versichert euch in einer Turnhalle oder an einem ST, das eure Reserve schnell und reibungslos öffnet. Bei mir scheint ein Fabrikationsfehler vorzuliegen (s.Zeichnung im Forum). Bevor ich den Namen des Gurtzeugs bekannt gebe, will ich dem Hersteller die Chance geben, dazu Stellung zu nehmen.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  50  05.01.2002  Monaco/ Roquebrune  

Beschreibung:

Nach einem kurzen Thermikflug bei schwachen Aufwindbedingungen, flog der Pilot mit ca. 400 Meter GND über das Meer hinaus. Über Funk fragte er beim Fluglehrer am Landeplatz an, ob er über dem Wasser einige Manöver trainieren könne. Der Fluglehrer gestattete dies, wies ihn aber an, keine "wilden" Flugmanöver zu trainieren. Udo Rödel leitete daraufhin eine Steilspirale ein. Nach ca. 4 Umdrehungen schaltete sich der Fluglehrer über Funk ein und forderte den Piloten mehrmals auf, die Steilspirale auszuleiten. Dies gelang nicht, ca. 20 Meter über dem Meer löste der Pilot den Rettungsschirm aus, der jedoch nicht mehr öffnete. Udo Rödel verlor wahrscheinlich beim Aufprall auf dem Wasser das Bewusstsein und ertrank. Die Retter fanden ihn bewegungslos im Meer treibend, mit dem Kopf unter Wasser. Da keine Wasserrettung vorbereitet war, dauerte es ca. 10 Minuten bis der Pilot geborgen werden konnte. Die sofort eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos.

Analyse:

Flugmanövertraining über Wasser ohne eine gut organisierte, sehr schnelle Wasserrettung ist lebensgefährlich !! Die Erfahrungen von Sicherheitstrainingsveranstaltern zeigen, dass ein gewasserter Pilot bereits nach 2 Minuten ernsthafte Probleme bekommen kann. Moderne Protektoren entwickeln so viel Auftrieb, dass der gewasserte Pilot durch Schwimmbewegungen aktiv einem Umdrehen in die Bauchlage entgegenarbeiten muss. Bei Bewusstlosigkeit oder anderweitiger Passivität des Piloten (z.B. durch ein Verwickeln der Arme in den Leinen) ist das Umgedrehtwerden nicht zu verhindern ! Bei stärkerem Wind oder Wellengang verschärft sich die Problematik dramatisch. Eine Schwimmweste gehört bei Trainingsflügen über Wasser zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen. Professionelle Sicherheitstrainings verwenden z.T. ohnmachtsichere Automatik-Schwimmwesten, die beim Fliegen nicht behindern und sich bei einer Wasserlandung sekundenschnell selbständig aufblasen. Ohne auftriebstarken Rückenprotektor ist die Gefahr des Ertrinkens nach einer Wasserlandung wesentlich geringer. Die deutsche Flugbetriebsordnung sieht bei Flügen über Wasser eine Ausnahme von der generellen Rückenschutzpflicht vor. Allerdings muss gut abgewogen werden zwischen dem Risiko einer problematischen Wasserlandung und einer Gefährdung des Piloten durch einen möglichen Unfall über Land ohne schützenden Protektor. Piloten, die Gurtzeuge mit Frontcontainer verwenden (insbesondere nachgerüstete) sollten am aufgehängten Gurtzeug überprüfen, ob bei eingehängtem Frontcontainer ( Pilot in der Flugposition) eine Veränderung der Geometrie der Gurte zu beobachten ist. Ein deutliches Entlasten des normal eingestellten Brustgurtes und/ oder das Zusammenziehen (nach innen) der Gurtverbindung die von der Karabineraufhängung zum Sitzbrett führt, ist ein Hinweis auf eine zu enge Frontcontainerbefestigung.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

tödliche Verletzung
 Gleitschirm  49  18.07.1999  Pinzgau  

Beschreibung:

Ich bin von der Ehrenbachhöhe bei Klausen (Nähe Kirchberg/Westendorf) gegen Mittag gestartet und nach ausreichender Startüberhöhung in das Pinzgau gewechselt. Der Flug bis Zell am See war ein Vergnügen, ebenso der "halbe Rückflug". In Höhe Uttendorf kreiste ich in einem mäßigen 2M-Bart rechtsherum in ca. 2.500m NN. Die Schräglage war mäßig, also weit von der Einleitung einer Spirale entfernt, als mich ein massiver Klapper auf eben dieser rechten Seite "erwischte". Vorwarnungen gab es keine. Da ich mit Körpereinsatz flog, ging es sofort in eine heftige Steilspirale. Den Klapper konnte ich nach 1-2 Umdrehungen beheben, leider blieb ein Teil des Aussenflügel in den Leinen verhangen. Aufgrund des Verhängers und meiner abgekippten Position, die ich aufgrund der Fliehkraft nicht vollständig aufheben konnte, war die Steilspirale auch mit starkem Bremsleineneinsatz zuerst weder zu mildern noch zu beenden. Erst mit sehr starkem Einsatz der linken Bremse kam der Schirm aus der Steilspirale. Dies aber nun aufgrund der Dynamik in Verbindung mit sehr starkem Überschießen, dass ich nicht verhindern konnte. Den Schirm war nunmehr unter mir und ich fiel daraufhin knapp an der Schirmkappe vorbei. Der Schirm über mir begann erneut sofort in eine schnell Drehbewegung zu geraten. Der Blick nach oben zeigte einen etwa 1/2 offenen und 1/2 durch Leinenüberwürfe zusammengeknautschten Schirm. Ich warf sofort - bevor die Drebewegung höher wurde - meine Rettung (neu - zum Glück, und als Front-R). Sie ging sofort auf. Die Drehbewegung meines Schirmes hatte zu einem Eindrehen der Tragegurte geführt und in Verbindung mit der Rettung ging es immmer in die Runde. Da ich noch über große Höhe verfügte versuchte ich die eingedrehten Gurte zu trennen, ohne Erfolg. Ich sank mit >6 m/sek. in einer strammen Drehbewegung nach unten und "landete" schließlich in 2 Tannen. Der GL auf der einen, die Rettung auf einer anderen Tanne. Zum Glück standen sie relativ nahe aneinander, so daß ich mich auf eine Tanne hinüberziehen konnte. Danke der Hilfe einiger Wanderer und eines gelandeten Kollegens, der den Vorfall in der Luft beobachtet hatte, war alles relativ schnell geborgen.

Analyse:

Klapper können ohne Vorwarnungen auftreten und die Reaktion kan wesentlich heftiger als in einem Sicherheitstraining sein. Die Ausleitung der Steilspirale mit dem Verhänger mit Geduld vornehmen. Die Rettung immer in ausreichender Höhe betätigen.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  42  25.12.2001  Küste  

Beschreibung:

Ich flog ständig unter Startplatzhöhe (ca 50m), wo die Winstärke völlig problemlos war. Mit heranziehenden Wolken nahm auch der Wind zu, vermutlich wegen des Düseneffektes durch die niedrige Basishöhe der Wolken. Ich flog um zu toplanden tief an den Startplatz an. Beim heranfliegen wurde das Steigen aber immer stärker und wenige Meter über dem Startplatz flog ich bereits rückwärts. Ich machte den Fehler, nicht sofort vollgas zu geben, was mich wahrscheinlich gerettet hätte. Ich stieg zügig auf Höhe der Kante (ca 100m) und flog auch mit Vollgas rückwärts 8der Schirm gehört zu jenen, von denen man sagt, daß sie 55 fliegen). Der Wind bließ mich über die Kante, ich war etwa 50 m darüber. Ich entschied, daß es nichts brächte in den Wind zu drehen und die Höhe für den Retter zu gering war. Der Wirbel stand etwa 100 m hinter der Kante und ich montierte mit großer Dynamik ab. Um haaresbreite bin ich nicht äußerst böse eingeschlagen, sondern habe unverletzt überlebt.

Analyse:

- Ein genaues Auge auf andere haben, vor allem auf deren Vorwärtsgeschwindigkeiten! - Ein genaues Auge auf´s Wetter haben: tief heranziehende Wolken können eine schnelle Windzunahme bewirken! - Sich auch beim einem Strandsoaringflug, wo man am liebsten nur in kurzen Hosen, ohne Helm und Instrumente fliegen will, die potentiellen Gefahren vor dem Flug kurz ins Gedächtnis rufen!

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Drachen  14  01.03.2000  Laveno, Sasso del ferro, Startrampe  

Beschreibung:

Nach dem 5 Punkte cheque laufe ich los. Flügel sauber ausbalanciert, wird schon auf der Rampe abgehoben. Nach 1.5 Meter Flug ist Ende. Der Delta dreht aprupt 100 Grad um die Querachse in die senkrechte. Halb im Rückenflug schlage ich 10 Meter unter der Rampe in die Felsen/ Mauer ein. Ausser einer blauen Stelle an der Schulter hatte ich nichts abbekommen, der Drachen war jedoch total in Stücke. gebrochenes Flügelrohr, Querrohr, Zentralrohr, Turm, zerissenes Segel, verbogene Latten. Eigentlich schon fast während dem Sturzflug wusste ich, dass das VG Seil mit dem Knopf am Ende der Startrampe eingefädelt hatte. So war es dann auch; ein Stück hing noch an der Rampe. Auch mit allen Trick gelang es später nicht mehr, das Seil genau an dieser Stelle einzuhängen.

Analyse:

Das VG Seil gehört entweder an die hintere Unterverspannung oder sonstwie kontrolliert aufgeräumt. Es ist aber auch wahr, dass der Drachen wirklich ein Schutzkäfig um den Piloten bildet. Ohne diese Knautschzone wäre ich senkrecht, kopfvoran in die Felsen geknallt.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  13  15.07.2001  Schleppgelände  

Beschreibung:

Die Schleppklinke wurde standardmässig in den hierfür vorgesehenen Schleppschlaufen am Passagiergurtzeug (Skyline Smart / ohne Rettung) eingehängt. Bei Erreichen einer Höhe von ca. 60 m riss urplötzlich die linke Schleppschlaufe am Passagiergurtzeug weg. Die Textilklinke fädelte sofort selbständig aus und wurde vom Seil nach vorne hin aus dem Gefahrenbereich weggezogen. Durch die plötzliche einseitige Belastung riss auch die rechte Schleppschlaufe bis kurz vor dem Abreissen ein.

Analyse:

Auch wenn die Schleppschlaufen an den Gurtzeugen bis zu einer Belastung von 300Kg getestet sind, werde ich meine Schleppklinke beim DoSi-Schlepp in Zukunft immer am Hauptkarabiner des Passagiergurtzeuges anbringen um solche Gefahrenpotentiale auszuschliessen.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Drachen  12  25.11.1999  Ellmau Astberg  

Beschreibung:

Während des Starts hob es dem Pilot leicht den rechten Flügel. Die so eingeleitet Kurve konnte er zwar auskorrigieren, allerdings flog er dann schon ziemlich tief auf eine Telephonleitung zu, er berührte diese mit dem linken Flügel und "bog" darauf hin scharf Richtung Hang. Nach einem 10 m Absturz kam er auf dem Trapez auf und brach sich dabei den rechten Oberarm

Analyse:

Der Pilot sagte, dass er zu spät reagiert hätte. Aus unserer Sicht (20 m entfernt) wäre sich eine Korrektur noch leicht ausgegangen, allerdings hat er das Hindernis fixiert.

Pilotenerfahrung:

Anfaenger

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Drachen  11  17.09.1999  Ellmau Hartkaiser Weststart  

Beschreibung:

Der Pilot lief los, nach wenigen Schritten hob der Drachen von den Schultern, nach ein paar weiteren Schritten merkte man allerdings, dass sich die Basis wieder dem Boden näherte und der Pilot Schwierigkeiten hatte dem Drachen zu folgen! Kurz darauf berührte die Basis mit Steckräder den Boden und der Drache samt Pilot machte einen Salto vorwärts. Außer Prellungen hatte der Pilot nichts abbekommen.

Analyse:

Der Pilot erklärte danach, daß er merkte wie der Drache abheben wollte, dachte aber, daß er noch zu langsam ist. Deshalb zog er noch mal die Nase runter. Allerdings konnte er dem so beschleunigten Drachen nicht mehr folgen.

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Drachen  10  02.04.2000  Hohe Salve Landeplatz  

Beschreibung:

Nach 2 Stunden Flug in der ersten Thermik des Jahres musste ich eigentlich nur mehr Landen. Nach einem Überflug mit "Juche"-Schrei wollte ich noch eine Landevolte fliegen, die aber viel zu hoch war, also machte noch eine halbe 8 im Queranflug. Im Endanflug hatte ich dann aber 45° Seitenwind (rechts bzw. SW). Nicht das es mir nicht aufgefallen wäre, nur habe ich nicht darauf reagiert. Beim Aufrichten ging mir dann die Nase hoch, was mir mit dem Gurtzeug des öfteren passierte. Der Wind fuhr mir unter den rechten Flügel, was ich nicht mehr korrigieren konnte. Beim anschließenden Ausstoßen zog der Drache nach links weg und kam mit der linken Seite des Trapezes auf. Beim diesem Aufprall brach ich mir dann den linken Oberarm.

Analyse:

Zuerst einmal, dass man wohl den "Juche" -Schrei erst nach der Landung am Boden machen sollte. Eine saubere Landevolte ist das Um und Auf für eine gute Landung, und man sollte sich früh genug darauf konzentrieren und keine Spielereien knapp über dem Landefeld machen! Das Gurtzeug habe ich inzwischen gegen ein neueres Model des selben Herstellers eingetauscht, nachdem dieser festgestellt hat, dass es mir viel zu klein war. (PS: Mein Fluglehrer meinte noch: Passt wie angegossen!) Als direkte Folge davon geht mir beim Aufrichten die Nase NICHT mehr hoch. Wenn man merk, dass man crasht, Hände weg vom Trapez!

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  9  01.07.2001  Neuseeland, Kueste  

Beschreibung:

Rueckwaertsstart ueber 70Grad steiler, bewachsener Klippe mit starkem Rotor dahinter (flache Wiese); Wind wechseld 10 bis 30 Grad Seitenwind. Beim Aufziehen Abheben kurzzeitiger Verlust des Bodenkontaktes waehrend ich den Schirm in den Wind stelle, danach werde ich nach hinten gerissen und komme mit dem Ruecken auf den Hang auf mit resultierendem Entladen des Schirmes. Der daraus folgende grosse Einklapper laesst ihn nach rechts ins Gebuesch abtauchen und reisst mich dabei etwa 10 Meter nach vorne, worauf ich in (gottseidank) weichem Gebuesch am Oberrand des Steilabbruches zu liegen komme. Gottseidank unverletzt.

Analyse:

Der Wind ueber der Klippe war offensichtlich mehr als 30Grad seitlich versetzt und um einiges staerker als am Startplatz

Pilotenerfahrung:

Gelegenheitspilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  8  15.06.2001  Westendorf  

Beschreibung:

Zum Abstieg vor der geplanten LAndung aus ca 1100m über Landeplatz langsame Einleitung enger Linkskurve im Übergang zur Steilspirale. Ständige Kontrolle der Drehgeschwindigkeit. Üblicherweise hält der Pilot die Spirale bei ca 8m/s. Diesmal aber beschleunigt der Schirm ständig weiter. Stärkeres anbremsen auf der Außenseite bleibt ohne Reaktion. Ich scheue mich vor einer Vollbremsung auf der Außenseite, da ich eine völlig unberechenbare Schirmrektion befürchte. Nach diesem Vorfall würde ich jetzt noch beidseitiges Bremsen bis zu 100% versuchen. Auch das völlige Lösen der Bremse auf der Kurveninnenseite und Bremse außen bringt nichts. Der Versuch beide Bremsen zu Lösen bleibt ebenfalls ohne Ergebnis. Ich bin nach wie vor nicht in Panik stürze aber mittlerweile mit 22 m/s. Ich entscheide mich für die Rettung. Da ich einen frontcontainer habe sehe ich den Griff vor mir. Brauche 3 Umdrehungen bis ich den Griff zu fassen bekomme, werfe die Rettung. Werde heftig nach oben gerissen und falle auch schon auf den Rücken. Nach Aussage von Beobachtern waren es noch höchstens 50 m bis zum Boden als der Schirm sich geöffnet hat. Erster Kommentar einer herbeigeeilten Retterin "Toller Stunt" war das Absicht. Im übrigen LAndung/Aufschlag ca 80 m vom Landeplatz entfernt. der Container der Rettung lag 15 M von mir weg im Gras. Ich stehe Dank Staudruckairbag und 12cm Protektor völlig unverletzt auf.

Analyse:

Wenn du an das Werfen der Rettung denkst ist es schon fast zu spät. Ich habe die Zeit die ich brauchte um an den Griff zu kommen bei der G Belastung völlig unterschätzt. Nach meiner rechnung habe ich von der Entscheidung bis zum Werfen ca 120 m Höhe verloren. Die Entscheidung hätte also spätestens 300 m über Grund fallen müssen. Dann wäre die Auslösung in 180 m Höhe erfolgt. Steilspiralen sind bestimmt nichts für Anfänger vor dem Sicherheitstraining. Auch nach der 100sten Spirale gibt es noch Überraschungen. 10 Jahre Fliegen, so gut wie immer ohne Störungen, trotzdem immer auf alles vorbereitet sein. Nie über kritischem gelände spiralen- Seilbahn-Häuser- Menschen- Straßen Die Steilspirale ist kein Spaß, was es für mich bisher immer war.

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  7  24.05.2001  Mayrhofen Zillertal Österreich  

Beschreibung:

Wir starteten am Arbiskopf in der Nähe von Mayrofen im Zillertal. Dieses Gebiet ist bekannt für seine sehr turbulente Frühjahrsthermik aber auch für sein sehr gutes Streckenpotential. Ich stieg mit 8 anderen Piloten während eines Streckenflugtrainings von Stefan Stiegler und Jürgen Stock an die Basis bei 2500m NN. Ich flog an der Basis und dem Rand der Wolke vorbei. Das Steigen wurde schwächer und lag bei 1-1,5 m/s während sich die Basis der Wolke verbreiterte. Plötzlich packte es mich. Aus dem Blauen heraus sog es mich mit 15 m/s in die Wolke. Sofort leitete ich eine Steilspirale ein. Das Vario piepste wie verrückt während ich eine Steilspirale nach oben machte. Ich realisierte, daß das nicht gut sein konnte, beschloss aber das Rodeo durchzustehen bis mich die Wolke ausspuckt, von der ich annahm, daß sich nicht höher als 2000 m sein konnte. Da ich die Brillengläser trocken wollte um das GPS abzulesen leitete ich die Spirale aus. Nach der schoss mein Schirm plötzlich extrem weit vor und zog mich mitten in die Kappe. Komplett eingewickelt und mumifiziert in meinem Schirm begann ein schier endlos scheinender freier Fall. Ich schaffte es irgendwie mich zu befreien und hing dann kopfüber meine Beine in die Leinen verwickelt an einem 1 qm großen Stück Schirm. Ich versuchte nach meiner Reserve zu greifen, fand sie aber nicht sofort. Ich erinnerte mich an einen Satz: Vergewissere Dich, dass Du tatsächlich den Reservehandgriff in der Hand hältst und nicht einen Tragegurt o.ä.. Diese Kontrollsekunde kann Dir wertvolle Sekunden unnützem Ziehens ersparen. Da hörte ich auf zu versuchen den Tragegurt von meinem Gurtzeug zu reißen, fand meinen Reservegriff und warf die Rettung kopfüber hängend in einer atemberaubenden Geschwindigkeit fallend. Die Reserve öffnete sich mit einem enormen Schlag und ich fühlte mich wie am Ende einer Peitsche (alles immer noch in der Wolke). Und so fühlt sich mein Genick jetzt auch an Während ich sank, zog ich den Rest meines Schirmes ein und funkte meinen Freunden, daß ich mit der Rettung runter komme. Ich mußte es drei mal wiederholen bis sie mir glaubten und mich erkannten. Während ich an meiner Rettung sank kreuzte ich wegen der wechselnden Winde im Tal mehrmals die selbe Hochspannungsleitung. Schließlich landete ich rückwärts in einem 60° steilen Hang mit niedrigen Bäumen (ca. 3m), so daß ein Landefall nicht möglich war. Nachdem ich mehrere Minuten nach Luft schnappte, packte ich alle meine Sachen in den Packsack und ging zur Straße. Mein Rücken tut immer noch weh, aber das einzige was kaputt ist, ist mein Schirm. Mein Variospeicher war sowohl im Sinken als auch im Steigen am Anschlag, was bedeutet, daß ich mehr als 20 m/s Steigen bzw. Sinken hatte. Meine maximale Höhe betrug 4021m ü. NN.

Analyse:

Was habe ich aus diesem Zwischenfall gelernt, nach dem ich ihn mit Experten ausgewertet hatte. 1. Versuch niemals mit der Steilspirale einer saugenden Wolke zu entkommen wenn du schon in der Wolke bist, das wird dich nur ins Zentrum des stärksten Steigens bringen. 2. In so einem Fall immer die Ohren anlegen und den Beschleuniger treten. Versuche Kurs zuhalten. Am Besten in die Richtung des nächsten Wolkenrandes. Du wirst zwar weiter Steigen, jedoch auch aus dem stärksten Steigbereich kommen und so den Rand der Wolke erreichen. 3. Traue keiner Wolke, auch nicht wenn andere Kollegen bereits darunter hängen. Versuche dich immer am Rand zu halten. 4. Kaufe Dir einer steuerbare Rundkappe. Der Preis ist nur ein klein wenig höher, du hast jedoch die Wahl nicht in einem Fluß, einer Hochspannungsleitung, einer 4-spurigen Autobahn oder anderen unvorteilhaften Plätzen zu landen. (ich habe bereits eine bestellt bei Pro Design für 550$).

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

leichte Verletzung
 Gleitschirm  6  21.05.2001  Hohe Wand - Niederösterreich  

Beschreibung:

Pilotin überflog unmittelbar nach dem Start mit zu geringer Höhe einen Felsvorsprung kassierte einen Rotor der ihr einen Klapper größer 50% bescherte. Schirm legt sich sofort auf die Nase und dreht massiv weg. Pilotin schlägt mit hoher Geschwindigkeit auf.

Analyse:

Man kann nicht oft genug predigen das, das wichtigste die Sicherheitshöhe und der notwendige Respektabstand zum Hang ist. Nur 10m höher hätte sie vermutlich diesen Rotor nicht mehr so heftig erwischt bzw. hätte Schirm/Pilotin mehr Zeit gehabt zu reagieren war der 4. Flug auf einen DHV 2er!

Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

schwere Verletzung
 Gleitschirm  4  01.01.2001  Schleppgelände  

Beschreibung:

Bei Fehlklinkung in geringer Höhe durch Hineinsetzen in Gurtzeug pendelte der Schirm stark nach vorne. Der Pilot war nicht in der Lage den Schirm abzufangen und stürzte aus geringer Höhe auf den Boden mit dem Gesicht voran. Hierbei schlug er sich die obere Zahnreihe aus.

Analyse:

Zu früh ins Gurtzeug gesetzt und mit dem Knie Klinkmechanismus ausgelöst. Durch Jethelm kein ausreichender Gesichtsschutz. Was können wir lernen: Zumindest beim Schleppen *immer* Integralhelm. Hineinsetzen ins Gurtzeug erst nach Erreichen der Sicherheitshöhe (50m)

Pilotenerfahrung:

unbekannt

Verletzungsgrad:
 

unverletzt
 Gleitschirm  2  15.08.2000  Reckingen (CH)  

Beschreibung:

Eckard war am 15.08.00 um 11.28 Uhr gestartet um in Fiesch auf Strecke zu gehen, als er nach 1 1/2-stündiger Flugzeit südlich des Geschinerstocks ca. 200m über dem Grat mit seinem Ozone Proton M in Turbulenzen geriet und sein Schirm großflächig klappte. Hierauf ging der Schirm in eine Negativdrehung über. Scheinbar versuchte Eckard den Schirm aktiv zu stabilisieren, da dieser nach der ca. 100 m dauernden Negativspirale plötzlich stabil stand, jedoch in der nächsten Sekunde auf die andere Seite negativ wegdrehte. Auf den verbleibenden ca. 40 m wurde die Rettung nicht ausgelöst. Eckard stürzte ungebremst mit der negativen Spiraldrehung in das unlandbare, felsige Gelände auf dem Grat (auf 2470m Höhe) in der Nähe von Reckingen ohne die Rettung ausgelöst zu haben.

Analyse:


Pilotenerfahrung:

Erfahrener Pilot

Verletzungsgrad:
 

tödliche Verletzung